1:1 gegen Mainz 1. FC Köln ist dem Abstieg ganz nah

KÖLN · Nach dem 1:1 gegen Mainz haben die Kölner kaum noch Hoffnung auf den Ligaverbleib. Sportchef Armin Veh vermisst Risikobereitschaft im Offensivspiel.

Warum reichte es nicht zum Sieg?

Der Spielauftakt, sieht man von der Mainzer Großchance (5.) durch Levin Öztunali ab, die Timo Horn bravourös vereitelte, hätte nicht verheißungsvoller für den FC sein können. Jonas Hector sorgte in der siebten Minute mit einem feinen Kopfballaufsetzer für die frühe Führung. Doch zur Spielberuhigung trug es nicht bei. Die Gastgeber setzten nicht nach, hofften wohl auf Konter, die die Mainzer aber nicht zuließen. Andererseits agierte das FC-Mittelfeld defensivschwach, bot große Lücken und wirkte zweikampfschwach.

Was lief falsch beim FC?

Die Mannschaft wirkte trotz der frühen Führung nicht selbstbewusst. Hinten blieb sie anfällig, vorne fehlten Durchsetzungsvermögen und Selbstbehauptungswille. „Irgendwann bekommt man es nicht mehr gebacken. Dann fehlt die Lockerheit. Das ist psychologisch bedingt. Wenn man monatelang hinterherrennt, kann man irgendwann nicht mehr. Selbst das 1:0 wirkt nicht befreiend auf die Spieler, weil die nur noch überlegen: Wie verteidigen wir das jetzt?“, gewährte Veh einen Einblick in das Seelenleben der Akteure. Daneben hätte Ruthenbeck den gehemmt wirkenden Terodde ebenso zur Halbzeit gegen Claudio Pizarro auswechseln wie er für mehr Stabilität im Mittelfeld hätte sorgen müssen. Zudem vermisste nicht zuletzt Veh mehr Risikobereitschaft im Offensivspiel.

War das der Abstieg?

„Es fühlt sich so an“, gab Innenverteidiger Dominique Heintz zu, der sich als einziger Spieler in die Journalisten-Fragerunde traute.

Wie reagierten die Fans?

Als sich die Schockstarre, die sich über das Müngersdorfer Stadion gelegt hatte, nach quälend lang erscheinenden Minuten etwas hob und die Spieler Richtung Südkurve schlichen, gab es eine ganze Reihe von Pfiffen, die allergrößte Mehrheit der auf den Rängen ausharrenden Fans aber applaudierte ihnen. Es war ein Zeichen dafür, dass sich der FC-Anhang mit dem seit der Katastrophen-Hinrunde abgezeichneten Abstieg im Innersten abgefunden hat.

Wie geht es weiter?

„Das kann ich nicht sagen, weil die Optionen bei einigen Spielern liegen“, meinte Veh. Damit sprach er die Thematik der für den Abstiegsfall festgeschriebenen Ablösesummen an, zu denen sie den FC verlassen können. Da sich die Situation nun stark in Richtung Abstieg verändert hat, werde er mit diesen Spielern Gespräche führen, „damit ich eine Richtung weiß, ohne endgültig zu wissen, wohin es geht“.

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