Kaderanalyse Teil I - Torhüter So starten die Keeper des FC in die neue Saison

Analyse | Köln · Nominell startet der 1. FC Köln mit dem gleichen Torhüter-Quartett wie im Vorjahr in die neue Saison. Die Vorzeichen haben sich aber komplett verändert.

1. FC Köln: Kaderanalyse zum Saisonauftakt - die Torhüter
Foto: dpa/Swen Pförtner

Sechs Neuzugänge hat der 1. FC Köln bereits früh in der Vorbereitungsphase vorstellen können. Mit der Verpflichtung von Sargis Adamyan wurde vorerst die letzte Baustelle bei den Transferbemühungen geschlossen. Keine Veränderung sieht der FC auf den Torhüter-Posten vor - zumindest noch nicht, zumindest nicht nominell. Mit Timo Horn, Marvin Schwäbe, Jonas Urbig und Matthias Köbbing gehen die Kölner erneut mit einem Keeper-Quartett in die neue Saison. Allerdings haben sich die Vorzeichen gegenüber dem Vorjahr grundlegend verändert. Marvin Schwäbe hat sich vom Herausforderer zur neuen Nummer eins entwickelt. Nahezu ein Jahrzehnt hatte diese Position Horn inne. Der gebürtige Kölner ist nun der Herausforderer.

Zu dem Wechsel zwischen den Pfosten wäre es ohne Horns Verletzung möglicherweise nie gekommen, zumindest nicht so früh. „Für ihn ist es einfach unglücklich gelaufen. Er hat sich verletzt und so kam ich zum Spielen. Die Duelle habe ich gut bestritten und so meine Chance genutzt“, sagte Schwäbe im GA-Interview. Doch die Verletzung ist nur ein Grund für den Wechsel. Schwäbe passt als so genannter „Sweeper Keeper“, also als mitspielender Torhüter, besser ins System von Steffen Baumgart. Der Keeper mischt sich ins Spiel mit ein, ist im Grunde der erste Aufbauspieler und hat dort deutliche Vorteile gegenüber Timo Horn. „Natürlich kommt mir die Spielweise entgegen“, sagte Schwäbe. Gemeinsam mit Torwartrainer Uwe Gospodarek haben beide Torhüter an der Explosivität und Sprungkraft gearbeitet.

Timo Horn wird wohl beim FC bleiben

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Mit Horn hat Schwäbe aber einen guten Herausforderer im Nacken, der offenbar seine Rolle auch akzeptiert hat.
„Stand jetzt gehe ich davon aus, dass ich meinen Vertrag in Köln erfülle“, sagte der Kölner Keeper der „Bild“. Lange war über die Zukunft des 29-Jährigen spekuliert worden. Auch, weil sich Horn nicht sicher war, davon sprach, sich eine Veränderung vorstellen zu können. „Mein Beispiel zeigt, wie schnell es gehen kann. Ich war immer die Nummer eins, habe die Rolle aufgrund einer Verletzung und wegen Corona verloren und Marvin Schwäbe hat es gut gemacht und seine Leistung bestätigt“, sagte Horn. „Insofern versuche ich jetzt weiter anzugreifen und mich anzubieten.“ Die Chance hat Horn bereits in der 1. Runde des DFB-Pokals. Baumgart betonte, dass er im nationalen Pokal wieder auf den vermeintlichen Ersatzkeeper zähle. Wie man mit der Conference League umgehe, werde man mit den Torhütern besprechen.

Als dritter Keeper geht erneut U21-Torhüter Jonas Urbig in die Saison. Der 18-Jährige gilt als eins der größten Torhüter-Talente des Landes. Im vergangenen Jahr wurde Urbig bereits als der „Kronprinz“ von Horn betitelt. Der Nachwuchskeeper soll sich mittelfristig in die traditionell starke Torhüter-Riege des FC einreihen. Dann aber wohl als Kronprinz von Marvin Schwäbe. Matthias Köbbing kommt weiterhin die Aufgabe des Trainingstorhüters zu. Der Keeper wird bei den Profis wohl keine Einsatzzeit sammeln.

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