Ljubicic verletzt FC verliert 2:5 in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Der 1. FC Köln hat drei Tage nach dem 0:1 gegen Partizan Belgrad das zweite Spiel in Folge verloren. Ausgerechnet im Rheinderby setzte sich Borussia Mönchengladbach mit 5:2-Toren gegen die Geißböcke durch.

1. FC Köln kassiert 2:5-Pleite in Mönchengladbach
Foto: dpa/Marius Becker

Nur zu gerne hätte FC-Trainer Steffen Baumgart am Sonntagnachmittag bei Borussia Mönchengladbach ein Stück Kölner Fußball-Historie geschrieben und als erster Bundesliga-Coach der Geißböcke mit dem 1. FC Köln vier Rheinderbys in Folge gewonnen. Stattdessen kassierte der 50-Jährige am neunten Spieltag der Fußball-Bundesliga zum ersten Mal in dieser Saison zwei Niederlagen in Serie.

Vor 54 042 Zuschauern hatte Florian Kainz (31.) die Führung durch Marvin Friedrich (27.) per Elfmeter ausgeglichen, bevor der Mittelfeldmann selbst einen Strafstoß verursachte und zudem mit „Gelb-Rot“ vom Platz musste. Ramy Bensebaini (45.) traf zum 2:1. Nach dem Wiederanpfiff erhöhten Lars Stindl (47.) und erneut Bensebaini (76.) auf 4:1. Denis Huseinbasic (83.) verkürzte mit seinem ersten Bundesligator auf 2:4. In der Nachspielzeit traf Marcus Thuram zum 5:2-Endstand. „Die Niederlage schmerzt natürlich sehr“, sagte Kainz. „Gerade eine so deutliche Pleite im Derby ist besonders bitter.“

Noch unter der Woche war die Vorfreude auf das Rheinderby bei Spielern und Fans erwartungsgemäß groß gewesen, der 3:2-Erfolg über Borussia Dortmund hatte für viel Selbstvertrauen bei den Geißböcken gesorgt, in Mönchengladbach erlebten die Kölner allerdings einen rabenschwarzen Nachmittag. Und das nicht nur aufgrund der bitteren und deutlichen Pleite: Schon im ersten Abschnitt verlor Steffen Baumgart das Herzstück seiner Mannschaft: das Mittelfeld-Duo Kainz und Dejan Ljubicic. Beide standen wie erwartet in der Startelf. Denn der Kölner Coach hatte sich für die vermeintliche Stammelf entschieden und einmal mehr auf sieben Positionen rotiert. Unter anderem kehrten auch Ellyes Skhiri, Timo Hübers und Jonas Hector in die Startformation zurück. Doch schon in den ersten 45 Minuten musste Baumgart seine Mannschaft einmal mehr umbauen. Und das noch nicht einmal wegen der so viel umschriebenen Belastungssteuerung. Ljubicic blieb nach einem Zweikampf mit Bensebaini liegen und musste nach gut 40 Minuten den Platz verlassen. „Dejo wird heute noch in der MediaPark-Klinik untersucht. Am Montag können wir mehr dazu sagen“, sagte Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler. „Das trifft uns sehr hart.“

Borussia Mönchengladbach - 1. FC Köln
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1. FC Köln: Ljubicic und Kainz müssen vom Platz

Hart, weil der FC vor einigen englischen Wochen steht und Ljubicic zu den absoluten Leistungsträgern und Topscorern dieser Spielzeit gehört. „Er wird uns lange fehlen“, betonte auch Steffen Baumgart. Keine fünf Minuten später folgte Ljubicic Landsmann Kainz, der nach einem Luft-Zweikampf mit Nationalspieler Jonas Hofmann unmittelbar vor dem Seitenwechsel die Ampelkarte kassierte. Eine harte, aber vertretbare Entscheidung. Kainz hatte Hofmann mit dem Ellbogen im Gesicht getroffen. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 1:1. Zunächst hatte Marvin Friedrich eine Ecke von Hofmann mit der Schulter zur Führung der Fohlen genutzt. Keine 180 Sekunden später kam der Nationalspieler gegen Kainz zu spät und verursachte ebenfalls einen Strafstoß. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte zum Ausgleich. Nun, nach Kainz‘ Foul an Hofmann, traf Bensebaini ebenfalls vom Punkt.

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Bis zur Halbzeit waren sich die Teams auf Augenhöhe begegnet, der FC hatte in Stammformation sogar leichte Feldvorteile. Zwingende Chancen erspielten sich die beiden Teams aber nicht. So waren die Standards zum 2:1-Pausenstand nötig. Vermutlich fand Baumgart in der Kabine deutliche Worte, mit großer Wahrscheinlichkeit peitschte er sein Team auch noch einmal an. Schließlich ist Köln für seine Comeback-Qualitäten bekannt. Doch schon nach 120 Sekunden im zweiten Abschnitt platzten viele Hoffnungen. Nach einem Fehlpass von Hector fasste sich Lars Stindl ein Herz und erzielte aus 25 Metern das 3:1. Einmal mehr traf Schwäbe keine Schuld. Und Gladbach stürmte weiter. Aber der eingewechselte Alassane Pléa verpasste aus kurzer Distanz, Thurams Schuss wurde gerade noch zur Ecke abgefälscht.

1. FC Köln: Huseinbasic erzielt ersten Treffer

Köln mühte sich zwar, die Angriffsversuche verpufften aber meistens schon vor dem Sechzehner. Daran änderten auch Baumgarts Einwechslungen nur noch wenig. Auch Gladbach tat nicht mehr als nötig, hatte aber natürlich deutlich leichteres Spiel. Bensebaini tanzte den eingewechselten Kingsley Schindler aus, passte auf die Außen, erhielt den Ball im Sechzehner zurück und traf zum 4:1. Zwar verkürzte Huseinbasic mit seinem ersten Bundesligator noch zum 2:4, in der Nachspielzeit stellte Thuram den Drei-Tore-Vorsprung aber wieder her. Viel mehr als die Pleite schmerzte aber der Ausfall von Ljubicic. Der FC rutschte auf den neunten Tabellenplatz ab.

Bereits am kommenden Donnerstag steht mit der Partie bei Partizan Belgrad das nächste Pflichtspiel in der Conference League auf dem Programm, bevor es am kommenden Sonntag (15.30 Uhr, Dazn) dann im Heimspiel gegen den FC Augsburg auch in der Bundesliga weitergeht.

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