3:2-Erfolg über Mainz FC dreht 0:2-Rückstand

Köln · Dank einer überragenden Schluss-Offensive hat der 1. FC Köln am 29. Spieltag einen 3:2-Erfolg über den 1. FSV Mainz eingefahren und die Europa-League-Chance gewahrt. Nach 60 Minuten hatten die Geißböcke noch 0:2 zurückgelegen.

1. FC Köln: Köln dreht 0:2-Rückstand gegen Mainz
Foto: dpa/Marius Becker

Nach Lösungen hatte FC-Trainer Steffen Baumgart nach der 0:1-Niederlage gegen Union Berlin in der Vorwoche händeringend gesucht. Vor allem gegen tief stehende Gegner wollte der Trainer eine andere Spielweise von seinem Team sehen. Auch gegen Mainz sah es am Samstagnachmittag lange so aus, als würde der FC jene Lösungen eben nicht finden. Erst nachdem Luca Kilian mit einem Eigentor (14.) und Karim Onisiwo (55.) Mainz verdient in Führung gebracht hatten, steigerten sich die Kölner zunehmend und fanden endlich die geforderten Lösungen. Vor 49 800 Zuschauern, darunter erstmals auch wieder die Kölner Ultras, verkürzte Ellyes Skhiri (60.), der eingewechselte Dejan Ljubicic (77.) glich aus und Kilian brachte Köln in Führung (82.). „Nicht die bessere Mannschaft hat gewonnen, sondern die Mannschaft, die das eine Tor mehr geschossen hat“, gab der Kölner Trainer nach dem Spiel zu.

Dabei musste Baumgart sein Team gezwungenermaßen erneut umstellen. Für den Gelb gesperrten Hübers rotierte Jeff Chabot in die Startelf, Ondrej Duda spielte für Ljubicic. Wenig überraschend begann Anthony Modeste für den erkrankten Sebastian Andersson. Überraschend war dann schon eher die Nominierung von Jannes Horn, der als Linksverteidiger startete. Jonas Hector rückte dafür ins zentrale Mittelfeld für den noch angeschlagenen Salih Özcan. Der türkische Nationalspieler nahm zunächst auf der Bank Platz.

FC tut sich erneut schwer

1. FC Köln - 1. FSV Mainz 05
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Die Hoffnung, der Gegner würde aufgrund seiner englischen Woche angeschlagen im Kölner Stadion antreten, wurde schon früh widerlegt. Von vermeintlichen Strapazen war bei den Rheinland-Pfälzern im ersten Abschnitt wenig zu sehen. Die Mainzer wirkten in der Anfangsphase wacher, aggressiver, aber vor allem zielstrebiger. Köln tat sich wie schon gegen Union Berlin überraschend schwer im Spielaufbau, sorgte wenn überhaupt durch Standards für ein wenig Gefahr. Aber auch Mainz profitierte nicht von der leichten Überlegenheit. Doch Baumgart hatte schon unter der Woche vor den beiden Mainzer Angreifern gewarnt, die „in jedem Spiel Möglichkeiten haben, Tore zu erzielen.“ Zwar hatte mit Jonathan Burkardt in der Tat einer der beiden FSV-Stürmer die erste Tormöglichkeit, den Treffer erzielte aber Luca Kilian, der den Ball so unglücklich abfälschte, dass Marvin Schwäbe sich umsonst streckte.

Die Kölner mühten sich, Struktur ins Offensivspiel zu bringen. Weitestgehend vergeblich. Mehr als ein Distanzschuss von Duda kam in den ersten 35 Minuten nicht zu Stande. Dafür blieb Mainz gefährlich. Jean-Paul Boëtius scheiterte aus spitzem Winkel an Schwäbe, Burkardt wurde in letzter Sekunde von Horn gestoppt. Erst wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff setzte sich Horn auf der linken Seite durch und flankte auf Modeste, der Kölner Torjäger konnte aber nicht genügend Druck hinter den Ball bringen.

Köln dreht nach 0:2 auf

Auch nach dem Wechsel änderte sich das Bild zunächst nicht. Köln war weiterhin engagiert, gefährlich wurde der FC dabei aber nicht. Dafür aber die Mainzer. Karim Onisiwo setzte sich auf der rechten Seite überraschend leicht gegen Chabot durch und traf sicher aus spitzem Winkel. Baumgart reagierte, brachte mit Özcan, Louis Schaub und Ljubicic drei neue Kräfte. Die Spieler waren kaum auf dem Platz, da fand der FC seine Lösungen. Nach einer Ecke von Mark Uth verlängerte Modeste auf Skhiri, der zum 1:2 traf. Angetrieben von den 49 800 Fans steigerte sich Köln zunehmend.

Das sind die bisherigen Saison-Torschützen des 1. FC Köln
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Unter anderem probierte es Uth aus der Distanz, der Ball wurde aber unglücklich abgefälscht. Mainz blieb zwar vor allem durch Onisiwo und Burkardt weiterhin gefährlich, doch Köln war nun zwingender. Der FC wollte den Sieg vielleicht ein wenig mehr. Uth tankte sich in den Sechzehner, der Ball wurde abgeblockt, aber Ljubicic übernahm und schlenzte zum 2:2 ins Netz. Nach einer Ecke von Uth kam Özcan zum Kopfball, FSV-Keeper Zentner parierte stark, nur vor die Füße von Kilian, der dieses Mal ins gegnerische Tor traf. Der FC machte weiter Druck und hätte durch erneut Ljubicic sogar das vierte Tor erzielen müssen, doch der Österreicher traf den Ball nicht richtig. Mainz warf noch einmal alles nach vorne. Und hätte beinahe das 3:3 in der Nachspielzeit erzielt. Doch Schwäbe rettete in höchster Not, den Nachschuss vergab Marcus Ingvartsen kläglich. Köln feierte damit nach 0:2-Rückstand einen letztlich nicht unverdienten Erfolg. „Alles, was jetzt kommt sind natürlich Spiele, in denen es für uns nach oben auch um viel geht. Wir wollen die Spiele gewinnen und wir gucken jetzt nicht mehr nach unten“, sagte Matchwinner Luca Kilian, der beim FSV keine Rolle unter Bo Svensson gespielt hatte.

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