Vor dem Spiel gegen VfL Wolfsburg Der 1. FC Köln will den Siegesschwung nutzen

Köln · Der 1. FC Köln will nach dem Überraschungssieg gegen den BVB auch gegen den VfL Wolfsburg nachlegen. Die Aufgabe am Samstag wird aber nicht leicht.

 Weiß um die Stärke des Gegners: FC-Trainer Markus Gisdol.

Weiß um die Stärke des Gegners: FC-Trainer Markus Gisdol.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Der VfL Wolfsburg ist ein gern gesehener Gast in Müngersdorf. Die Niedersachsen sind der aktuell einzige Club aus der Fußball-Bundesliga, gegen den der 1. FC Köln seine vergangenen drei Heimspiele allesamt gewann. Der jüngste Erfolg stammt aus dem Januar, als die Geißböcke ihren imposanten Positivlauf durch einen 3:1-Sieg in die Rückrunde transportierten. Wenn es am Samstag (15.30 Uhr, Sky) im Rheinenergiestadion zu einer neuerlichen Auflage der Partie kommt, scheinen die Karten jedoch klar verteilt.

 Die Wölfe haben in dieser Saison noch kein Punktspiel verloren, verfügen mit nur acht Gegentoren über die zweitbeste Defensive der Liga und reisen mit dem Rückenwind von drei Siegen in Folge ins Rheinland. Beim spektakulären 5:3 vor einer Woche im Nord-Derby über den SV Werder Bremen legte der VfL zudem seine Ladehemmung in der Offensive ab.

„Wolfsburg ist ein Gegner auf Top-Niveau“

Entsprechend schwer werden dürfte es für die Kölner, an ihren vollkommen überraschenden 2:1-Erfolg bei Borussia Dortmund anzuknüpfen und nun auch den ersten Heimsieg seit dem 29. Februar einzufahren. „Wolfsburg ist ein Gegner auf Top-Niveau. Sie haben die Sicherheit, aus kleinen Dingen gleich etwas zu machen“, sagt FC-Coach Markus Gisdol.

Dabei hing beim Werksclub vor kurzem noch der Haussegen schief. Trainer Oliver Glasner (46) hatte in der Öffentlichkeit wiederholt seinen Unmut über ausgebliebene Offensiv-Wünsche auf dem Sommertransfermarkt bekundet. Bei Jörg Schmadtke kamen die verbalen Angriffe seines Coaches naturgemäß nicht gut an. Der frühere FC-Manager wies Glasner in der für ihn typischen Art zurecht: „Das ist ja nicht Phantasialand hier“, knurrte der VfL-Geschäftsführer und bat den Österreicher zum Rapport.

Das ohnehin als belastet geltende Verhältnis zwischen dem Wolfsburger Trainer und dem Sportchef schien endgültig zerrüttet und das Aus von Glasner besiegelt. Doch es kam anders. Nach einem Gespräch in der zurückliegenden Länderspielpause, das der VfL als „konstruktiven Austausch“ bezeichnete, blieb der im Sommer 2019 als Nachfolger von Bruno Labbadia gekommene Ex-Coach des Linzer ASK im Amt. Er sei ja schließlich „kein Trainerkiller“, sagte Schmadtke.

Der VfL ist seit Wochen in starker Form

Auf die Spieler hat der Disput in der Führungsetage offenbar nicht abgefärbt. Das VfL-Team befindet sich seit Wochen in starker Form und hat das Aus gegen den AEK Athen in den Playoffs zur Gruppenphase der Europa League gut weggesteckt.

Aufzupassen gilt es insbesondere auf Wout Weghorst (28). Der hochgewachsene Niederländer war in der laufenden Bundesliga-Saison bereits sechsmal erfolgreich. Damit geht nahezu die Hälfte der Wolfsburger Treffer auf das Konto des schwer kontrollierbaren Sturmtanks. Spielmacher Maximilian Arnold (26) aus dem Geschehen zu nehmen, dürfte ebenfalls ein Schlüssel zum Erfolg sein, wobei der Kölner Trainer Markus Gisdol eher das große Ganze hervorhebt: „Die Wolfsburger sind topbesetzt, bewegen sich gut zwischen den Reihen, haben Tempo und ein gutes Gegenpressing. Gegen so eine Mannschaft braucht man 1000 Prozent. Wir dürfen uns keine Nachlässigkeiten erlauben.“

Setzt Gisdol auf das gleiche System wie in Dortmund, könnte der verletzte Rafael Czichos durch Jannes Horn als linker Teil der Dreierkette ersetzt werden. „Er kann das spielen“, sagt der FC-Coach, der Benno Schmitz diese Rolle ebenfalls zutraut.

Torwart Timo Horn, der unter der Woche noch wegen einer leichten Reizung im Adduktorenbereich kürzertrat, ist derweil einsatzbereit. Gisdol will den Schwung aus dem langersehnten ersten Saisonsieg mitnehmen: „Wir haben auch unsere Waffen. Auch wenn es Standards sind.“

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