Drei Corona-Infizierte 1. FC Köln muss nicht in Quarantäne

Köln · Das Gesundheitsamt sieht keine Notwendigkeit für eine flächendeckende Abschirmung der Mannschaft des 1. FC Köln. Am Freitagabend wurde bekannt, dass drei Personen aus den Reihen des 1. FC Köln an Corona erkrankt sind.

 Das Gesundheitsamt sieht keine Notwendigkeit für eine flächendeckende Abschirmung der Mannschaft.

Das Gesundheitsamt sieht keine Notwendigkeit für eine flächendeckende Abschirmung der Mannschaft.

Foto: dpa/Marius Becker

Keine Beeinträchtigungen im Trainingsbetrieb gibt es beim 1. FC Köln durch die drei positiven Corona-Fälle. Am Freitag hatten die Ergebnisse einer flächendeckenden Untersuchung bei Spielern, Trainern, Betreuern und weiteren Personen aus dem Umfeld der Mannschaft, insgesamt rund 60 Personen, die positiven Proben bei zwei nicht namentlich bekannten Spielern sowie einem Betreuer erbracht.

„Es geht ihnen gut. Alle drei haben keinerlei Symptome. Wir kümmern uns um sie und stehen mit Rat und Tat zur Seite“, sagte Dr. Paul Klein. Der Mannschaftsarzt des FC ist aktuell der Hygiene-Beauftragte des Clubs.

Die übrige Mannschaft könne am Montag das Training wieder aufnehmen. Das habe das Gesundheitsamt entschieden, berichtete Dr. Paul Klein in einem Gespräch, das der Verein veröffentlichte. „Nicht ich als Vereinsarzt oder der FC als Arbeitgeber entscheiden, sondern das zuständige Gesundheitsamt. Die Experten dort bewerten es so, dass aufgrund der Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen im Gruppentraining, wie wir es seit dem 6. April praktizieren, am Geißbockheim mit all jenen, die negativ getestet wurden, wie bisher weiter trainiert werden kann.“

Die drei positiv getesteten FC-Angestellten habe das Kölner Gesundheitsamt sofort kontaktiert. Für sie sei ebenso wie alle Kontaktpersonen der Kategorie eins eine zweiwöchige Quarantäne angeordnet worden. Bei dieser Gruppe handelt es sich um Personen, die im gleichen Haushalt leben oder beispielsweise in einem mindestens 15-minütigen, direkten Gespräch ohne Mindestabstand gestanden haben.

Entschieden wandte sich der Mannschaftsarzt gegen mögliche Vorhaltungen, dass der Profi-Fußball und in diesem Fall der 1. FC Köln anders behandelt würde als andere Arbeitgeber. „Wir bekommen keine Sonderregelung. Es stimmt nicht, dass bei einem vergleichbaren Fall in einer anderen Branche per se alle in Quarantäne müssten. Es gibt eindeutige Vorgaben des Robert-Koch-Instituts zum Umgang mit Kontaktpersonen von Infizierten. Nicht wir, sondern das Gesundheitsamt bewertet, wer zur beschriebenen Kategorie eins zählt. Deshalb ist keine kollektive Quarantäne angezeigt.“

Voraussetzung dafür sei, dass konsequent weiter getestet werde. Am Montag stehen routinemäßig die nächsten Tests an. Pro Woche sind seit dem vergangenen Donnerstag seitens der Deutschen Fußball Liga (DFL) zwei Tests obligatorisch. Dadurch wisse man, „wer das Virus in sich trägt und wer nicht. Genau das ist ja die Idee hinter dem medizinischen Konzept der DFL“, sagte Dr. Paul Klein.

Neben den Gesprächen mit dem Kölner Gesundheitsamt habe man sich seitens des 1. FC Köln sowohl mit dem medizinischen Leiter der DFL-Taskforce „Sportmedizin/Sonderspielbetrieb“, Prof. Dr. Tim Meyer, als auch mit Prof. Dr. Barbara Gärtner, die Fachärztin für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologin ist, beraten. Aus medizinischer Sicht sei es so, dass mit dem vorgegebenen Konzept Risiken früh erkannt und reduziert würden. Deshalb könnten die Spieler ihren Beruf „unter bestmöglichem Infektionsschutz ausüben“.

Bei mehr als 1000 Tests bei den 36 Clubs der 1. und 2. Bundesliga wäre es statistisch gesehen sehr unwahrscheinlich gewesen, wenn zum Start der Testreihe niemand positiv getestet worden wäre.

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