Nach Spiel in Magdeburg Das sagt der 1. FC Köln zu den Fanausschreitungen

Köln · Nach den Ausschreitungen zwischen den Fanlagern des 1. FC Köln und des 1. FC Magdeburg hat die Kölner Vereinsführung eine Stellungnahme abgegeben. Der Vorgang wird auch noch ein Nachspiel vor dem DFB-Kontrollausschuss haben.

Nach den Ausschreitungen während des Gastspiels des 1. FC Köln zum Saisonabschluss beim 1. FC Magdeburg hat man seitens des Kölner Clubs eine Stellungnahme abgegeben. Ab der 54. Spielminute war das Spiel vom Schiedsrichter für rund sechs Minuten unterbrochen worden, weil sich Chaoten beider Fan-Lager auf der Tribüne gegenseitig mit Feuerwerkskörpern beschossen. Der Vorgang wird auch noch ein Nachspiel seitens des DFB-Kontrollausschusses haben. Beide Clubs müssen mit empfindlichen Strafen rechnen. Von FC-Seite hieß es am Dienstag:

Der 1. FC Köln verurteilt die Vorkommnisse im und um das Stadion in Magdeburg aufs Schärfste. Im Fanblock des 1. FC Köln wurden von einigen FC-Fans massiv Grenzen überschritten. Dass Pyrotechnik niemals die Hand verlassen soll, ist eine Selbstverpflichtung der Ultra-Szenen, auf die wir an dieser Stelle ausdrücklich hinweisen. Sie wurde am vergangenen Sonntag mehrfach gebrochen.

Schon vor dem Spiel flog eine Leuchtrakete auf den Platz in Richtung der Spieler. In der zweiten Hälfte wurden aus den Fanblöcken beider Seiten pyrotechnische Gegenstände auf die jeweils andere Seite geworfen. Dies ist inakzeptabel – völlig unabhängig davon, wer angefangen hat.

Als 1. FC Köln können wir nur für uns selbst sprechen. Daher appellieren wir an unsere eigenen Fans und Mitglieder, die Werte des Vereins zu achten und einem derartigen Fehlverhalten ohne Wenn und Aber eine Absage zu erteilen. In der FC-Charta heißt es zum Thema „Unsere Fans“: „Wir setzen uns aktiv für eine lebendige, humorvolle, respektvolle, offene, ehrliche, friedfertige und leidenschaftliche Fankultur ein. Wir tolerieren kein Verhalten, wodurch unserem Verein ideeller oder materieller Schaden entsteht.“

Eine kleine Gruppe bringt den FC und den Großteil der FC-Fans, die auch in Magdeburg friedlich unser Team angefeuert haben, in Misskredit. Die baulichen und sicherheitstechnischen Mängel in Magdeburg dürfen keine Entschuldigung für Gewalt sein.

Dennoch muss insbesondere der Magdeburger Ordnerdienst im und vor dem Gästeblock kritisch hinterfragt werden. Wir haben eine Reihe von Beschwerden und Augenzeugenberichten über das Verhalten einzelner Magdeburger Ordner erhalten, die uns fassungslos machen.

So wurden FC-Fans offenbar von Ordnern grundlos brutal angegriffen und in einem Fall auch erheblich verletzt. Dazu erwarten wir vom 1. FC Magdeburg eine Aufarbeitung. Im Gegensatz dazu hat die Polizei mit ihrem besonnenen Eingreifen im Gästeblock die Lage beruhigt.

Im Übrigen haben den FC mehrfach Berichte erreicht, dass FC-Fans sowohl am Samstagabend als auch am Spieltag in Magdeburg dazu aufgefordert wurden, ihre Fankleidung abzulegen. Beide Vereine mussten schon vorab in offiziellen Mitteilungen Mitarbeiter, Offizielle und Fans des Gastvereins ausdrücklich davor warnen, in der Stadt des gastgebenden Vereins in ihren Farben herumzulaufen. Dies halten wir für fatal.