33-jähriger Busfahrer erwirkt Verlegung Gericht verschiebt Prozess nach Fan-Ausschreitungen von Nizza

Update | Nizza · Eine Woche nach den schweren Ausschreitungen von Nizza sollte der erste Verdächtige am Donnerstag vor Gericht kommen. Der Prozess wurde um Monate verschoben.

1. FC Köln: Nach Nizza-Randale - Gericht verschiebt Prozess
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Genau eine Woche nach den schweren Ausschreitungen von Nizza stand für den 1. FC Köln am Donnerstagabend das erste Heimspiel der Conference-League-Gruppenphase gegen den 1. FC Slovacko auf dem Programm. Während Trainer Steffen Baumgart und seine Mannschaft beim 4:2-Erfolg den Fokus wieder auf das Sportliche legten, wird im Hintergrund eifrig an der Aufklärung der Vorkommnisse in Frankreich gearbeitet. Mehrere Hundert Hinweise sind bereits bei der Kölner Polizei eingegangen. In Frankreich war man eigentlich schon einen Schritt weiter. Der erste „Fan“ sollte sich am Donnerstag vor Gericht verantworten. Der Prozess wird nun aber um mehrere Monate verschoben und für den 25. Januar anberaumt.

Bei dem Franzosen handelt es sich offensichtlich um den Mann, der von der Tribüne gestürzt war und sich schwer verletzt hatte. Der Verdächtige ist 33 Jahre alt, Vater von zwei Kindern und nicht vorbestraft. In den Sozialen Medien kursieren Videos des Mannes, der eine Sturmmaske in den Farben von Paris Saint-Germain trägt. Dem Verdächtigen werde Gewalt, die Anwendung von Pyrotechnik sowie das Werfen gefährlicher Gegenstände vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft in Nizza am Mittwoch mit. Nach dpa-Angaben drohen dem Mann bis zu drei Jahre Haft und 45.000 Euro Strafe. Laut französischen Medien gab ein Gericht in Nizza dem Antrag des Busfahrers auf Verlegung der Verhandlung statt. Bei der ersten Vernehmung hatte der Verdächtige noch geschwiegen. Mittlerweile gab er zu, Menschenleben riskiert zu haben.

1. FC Köln: 32 Verletzte bei schweren Ausschreitungen in Nizza

Am vergangenen Donnerstag war es im Vorfeld der Conference-League-Begegnung des 1. FC Köln bei OGC Nizza zu schweren Ausschreitungen gekommen. Mindestens 32 Menschen wurden verletzt, darunter einige schwer. Der genaue Hergang der Tat ist noch Teil der Ermittlung. Allerdings scheinen sich Kölner Hooligans mit anderen Anhängern zusammengetan zu haben. „Es gibt in diesen Kölner Kreisen unter anderem Fan-Verbindungen zu Paris Saint-Germain. Ich habe aber auch Schwarz-Gelbe Sturmhauben gesehen. Das spricht dafür, dass wohl auch BVB-Fans dabei gewesen sind“, sagte Fanforscher Jonas Gabler im GA-Interview.

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So könnte der FC gegen Freiburg spielen

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Der 1. FC Köln hat die Aufarbeitung der Vorfälle versprochen und will mit aller Härte gegen die Gewalttäter vorgehen. Am vergangenen Sonntag soll es dem Vernehmen nach Gespräche zwischen Vorstand und Ultras des 1. FC Köln gegeben haben. Über Inhalt oder Ergebnisse ist allerdings nichts bekannt.

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