Vorzeitiger Abschied? Wie geht es weiter mit FC-Profi Ondrej Duda?

Köln · FC-Profi Ondrej Duda verlor in der vergangenen Saison seinen Stammplatz in der Kölner Startelf. Die Zukunft beim FC steht auf der Kippe.

1. FC Köln: Ondrej Duda - wie geht es weiter mit dem Slowaken?
Foto: dpa/Marius Becker

FC-Profi Ondrej Duda dürfte beim Sportchef des 1. FC Köln Christian Keller nicht die oberste Priorität auf der Dringlichkeitsliste sein. Spieler wie Stürmer Anthony Modeste oder Sebastian Andersson, aber auch Kapitän Jonas Hector und Sechser Ellyes Skhiri haben allesamt Verträge, die im Sommer 2023 auslaufen. Dementsprechend muss sich Keller eigentlich bei jenen Akteuren Gedanken über eine Verlängerung, eine frühzeitige Ablöse oder doch einen ablösefreien Weggang machen. Bei Offensivspieler Duda bleibt dem Sportchef dagegen noch ein Jahr mehr Zeit – zumindest vertraglich. Unabhängig davon, stellt sich für Club und Spieler die Frage, ob sich eine weitere Zusammenarbeit noch lohnt.

Als Ondrej Duda nach vier Jahren bei Hertha BSC nach Köln kam, konnte es für den offensiven Mittelfeldspieler nur bergauf gehen. In seiner letzten Saison in Berlin wurde der 27-Jährige vom ehemaligen Trainer Jürgen Klinsmann aussortiert. Für die Rückrunde wurde er deshalb an Norwich City nach England verliehen. Duda rechnete nicht damit, noch einmal für die Hertha zu spielen. Dann hielt ihm der neue Trainer Bruno Labbadia erst noch einmal die Tür offen. Aber scheinbar nicht weit genug. Nur kurze Zeit nach seiner Ankunft in Berlin erfolgte dann doch der erneute Wechsel - dieses Mal für sieben Millionen Euro zum FC. Unter den Trainern Markus Gisdol und Friedhelm Funkel war der Slowake von Beginn an als Stammspieler gesetzt. Mit sieben Toren und ebenso vielen Vorlagen beteiligte sich Duda massiv am Klassenerhalt der Kölner. Sein Marktwert stieg in der Saison noch auf acht Millionen Euro an.

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Unter Steffen Baumgart musste sich der 27-Jährige auf neue Gegebenheiten einstellen. Duda kam mit dem Spielsystem des Trainers nicht zu recht. Zusätzlich stand der Profi mit FC-Rückkehrer Mark Uth in ständiger Konkurrenz. Während der Slowake immer wieder den Weg durch das Zentrum suchte, gelang es Uth zuletzt, die Bälle, wie von Baumgart gewünscht, präziser auf die Außenbahnen zu verteilen. Und so schaffte es kam Duda lediglich auf zwei Tore, eine Vorlage blieb aus. Über die Saison hinweg erhielt er immer weniger Einsatzzeit. Damit hatte der 27-Jährige offensichtlich seine Probleme. Mit der Verweigerung des Warmmachens beim Spiel gegen Bielefeld am 31. Spieltag brachte Duda kurzzeitig Unruhe in den Kölner Frieden - ausgerechnet auf der Zielgeraden. Nach seiner einwöchigen Suspendierung erhielt Duda nur noch 14 Einsatzminuten.

Duda wird sich fragen müssen, ob er sich der schweren Konkurrenzsituation weiterhin stellen möchte. Auf der anderen Seite werden sich aber auch die Vereinsverantwortlichen Fragen in Bezug auf Duda stellen. Laut dem Sender „Sky“ bestand zur Winterpause Interesse aus Italien von Sampdoria Genua und dem FC Genua, ein konkretes Angebot blieb aber wohl aus. Bei einem Verkauf des Slowaken würden dem FC mehrere Millionen Euro Ablöse winken. Immerhin liegt sein Marktwert jetzt noch bei fünf Millionen Euro. Damit könnte der Verein die leere Vereinskasse füllen und ein Gehalt, das sich im Millionenbereich bewegt, einsparen. Aus sportlicher Sicht müssten die Kölner dann jedoch nach Ersatz suchen. Neben Mark Uth kann auch Dejan Ljubicic im zentral offensiven Mittelfeld spielen. Der Österreicher besetzte in der vergangenen Saison jedoch hauptsächlich die rechte Außenbahn. Zusätzlich wird der FC aufgrund des nötigen Sparkurses kein Geld für die Ablöse eines neuen Offensivspielers haben, zumal der Verein weiterhin einen Stürmer sucht.

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Sollten Duda und der FC den Weg gemeinsam gehen, muss Christian Keller womöglich mit einer geringeren Ablöse im kommenden Jahr rechnen. Duda sollte sich dagegen von weniger Einsatzzeiten weder sportlich noch mental beeinflussen lassen. Immerhin hat Steffen Baumgart bereits bewiesen, dass jeder das nötige Vertrauen geschenkt bekommt, solange die Einsatzbereitschaft stimmt.

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