Thema Aufstieg 1. FC Köln schaut zuerst auf die Konkurrenz

Köln · Kölner wissen nach der Landung in Dresden, ob ein Sieg bei Dynamo zum Aufstieg in die Bundesliga reicht. Louis Schaub vor Rückkehr in die Startformation.

 Einen starken Eindruck hinterließ Louis Schaub (vorne) beim Kölner Gastspiel in Duisburg.

Einen starken Eindruck hinterließ Louis Schaub (vorne) beim Kölner Gastspiel in Duisburg.

Foto: bucco

Die Ansetzung für diesen 30. Zweitliga-Spieltag will es, dass die Spieler des 1. FC Köln schon einen Tag vorher wissen, ob sie bereits am Ostersonntag aufsteigen können. Während sie am frühen Samstagnachmittag mit einer Chartermaschine nach Dresden fliegen, tragen die hinter den Tabellenführern platzierten Mannschaften bereits ihre Spiele aus.

Er würde lügen „und es wäre fatal“, wenn er sagen würde, nicht auf die Ergebnisse der anderen zu schauen, meinte FC-Trainer Markus Anfang nach der Übungseinheit am Freitag. Schließlich könne es so kommen, „dass wir schon am Sonntag unser Ziel erreichen können“.

Um die Voraussetzung zu erfüllen, durch einen Sieg bei Dynamo Dresden aufzusteigen, müsste Union Berlin in Fürth verlieren, und der SC Paderborn dürfte nicht über ein Remis in Kiel hinauskommen. Dann besäße der FC weiterhin die aktuellen zehn Punkte Vorsprung auf Platz drei. Durch einen Sieg am Sonntag würde er ihn auf 13 Punkte erhöhen. Da danach nur noch zwölf Punkte zu gewinnen sind, wäre der Aufstieg perfekt.

Für die eigene Spielvorbereitung sei es allerdings egal, was die Konkurrenz mache, so Anfang: „Wir wollen die drei Punkte in Dresden holen. Darauf konzentrieren wir uns voll und ganz. Wir haben die letzten acht Spiele auch so gestaltet und dabei keins verloren und sechs gewonnen. Wir hätten natürlich gerne alle acht gewonnen, aber es ist ja kein Wunschkonzert.“

Das ist es auch nicht hinsichtlich einer Aufstiegsfeier. Damit mag sich der Trainer – ebenso wie die Geschäftsführer Armin Veh und Alexander Wehrle – nicht beschäftigen. Noch gebe es nichts zu feiern, deshalb mache er sich darüber noch keine Gedanken. „Wir tun gut daran, uns zunächst nur auf das Spiel zu konzentrieren.“

Was das anbelangt, so muss der Trainer mit seinen Assistenten entscheiden, ob man eine offensive oder eine defensivere Spielausrichtung wählt. Bleibt sich Anfang treu, und darf man seinen Worten Glauben schenken, dann setzt er auf eine Angriffsvariante. Er könne sich nicht vorstellen, dass sich die Gastgeber im eigenen Stadion in die Abwehr verschanzen würden, meinte er in Richtung Dynamo. „Ich erwarte eine offensive Spielweise von ihnen – und wir werden genauso spielen, weil wir unbedingt gewinnen wollen.“

Personell kann der Kölner Trainer fast aus dem Vollen schöpfen. Nur einen Ausfall gibt es: Christian Clemens. Der Rechtsaußen war gegen Duisburg bereits wegen muskulärer Probleme ausgewechselt worden, gegen den HSV dann erneut. Bis zum Freitag konnte er noch nicht wieder am Mannschaftstraining teilnehmen. Marcel Risse, der für ihn in beiden Spielen eingewechselt wurde, überzeugte dabei nicht.

Das gibt die Chance, Louis Schaub von Beginn an einzusetzen. Nach Verletzungspro-blemen zum Jahresbeginn sieht ihn der Trainer „nahezu bei hundert Prozent. Er ist in einer guten Verfassung und in der Lage zu spielen“. In Duisburg hatte er erstmals wieder von Beginn an gespielt, einen Treffer erzielt und einen weiteren vorbereitet. Er könne, so Markus Anfang, den Unterschied in einem Spiel ausmachen, wie auch Dominick Drexler „und viele andere bei uns“. Zudem wird erwartet, dass Vincent Koziello als Sechser an Stelle von Johannes Geis beginnt.

Die Begeisterung unter den treuen FC-Fans kennt übrigens nach wie vor kaum Grenzen. So begleiten rund 3000 von ihnen die Mannschaft am Osterwochenende nach Dresden. Das Kartenkontingent für den Gästebereich wurde ausgeschöpft.

Voraussichtliche Aufstellungen: Dresden: Schubert; Nikolaou, Ballas, Gonther; Burnic; Wahlqvist, Atik, Duljevic, Möschl; Berko, Koné. – Köln: T. Horn; Meré, Höger, Czichos; Koziello, Hector; Schaub, Drexler, Kainz; Cordoba, Terodde. – SR: Schröder (Hannover).

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