Abschied oder Comeback? Wie geht es weiter mit FC-Profi Sebastian Andersson?
Köln · Sebastian Andersson galt einst als große Hoffnung, den Angriff des 1. FC Köln zu verstärken. Aktuell kann er an starke Leistungen unter anderem bei Union Berlin nicht anknüpfen und gilt nicht umsonst als Wechselkandidat.
Es begann so vielversprechend: Bereits vier Tage nach seiner Ankunft schlug der Neue ein: Sebastian Andersson frisch verpflichtet, unmittelbar nachdem die damalige Lebensversicherung Jhon Cordoba den FC für 15 Millionen Euro verlassen hatte. Auf dem Schweden ruhten im Sommer 2020 die Hoffnungen, er könne die große Lücke, die der Kolumbianer zweifelsfrei mit seinem Blitzwechsel zu Hertha BSC hinterlassen hatte, im Sturm des 1. FC Köln schließen. Und der Auftakt war verheißungsvoll. Bei der 2:3-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim traf Andersson umgehend und legte den zweiten Treffer Dominick Drexler auf. Es schien so, als würde der Schwede die Erwartungen, die er bei Union Berlin geweckt hatte, erfüllen können. Immerhin erzielte Andersson für die Eisernen in 33 Ligaspielen zwölf Tore.
Nicht umsonst ließ sich der FC den Transfer auch einiges kosten. Mit 6,5 Millionen Euro kostete Andersson zwar nicht so viel, wie Jhon Cordoba dem FC in die Kassen spülte (15 Millionen Euro), dennoch war es der Königstransfer. Mit diesem Selbstverständnis kam Andersson nach Köln. Der Hüne sollte der Top-Torjäger des FC werden, fühlte sich dem Vernehmen nach auch so, Anspruch und Realität lagen nur überraschend weit auseinander. Andersson konnte den ersten Eindruck im Kölner Trikot nicht bestätigen. Aufgrund anhaltender Knieprobleme kam er in seiner ersten Saison auf 16 Ligaspiele, in der aktuellen auf 26. In beiden Spielzeiten erzielte der Schwede drei Tore. Zu wenig für einen Stürmer, der den FC dem Vernehmen nach ein Jahresgehalt von rund zwei Millionen Euro kostet.
Anderssons Verbleib beim FC ist unwahrscheinlich
Nicht umsonst schauen sich die Kölner Verantwortlichen nach einer Alternative zu Anthony Modeste um und sprechen das auch laut aus. Für Andersson eine schwierige Situation. Denn der Angreifer ist weiterhin von seinem Können überzeugt. In der vergangenen Spielzeit schenkte FC-Trainer Steffen Baumgart dem 30-Jährigen immer wieder das Vertrauen. Zurückzahlen konnte es Andersson nicht. Es stellt sich also die Frage, ob Baumgart bereit ist, den meist harmlosen Angreifer weiter einzusetzen. Sollte er das nicht tun, passt Andersson nicht mehr in das Gehaltsgefüge eines Vereins, der bekanntermaßen sparen muss. Gut möglich also, dass der FC den Torjäger schnellstmöglich loswerden will. Zumal der Vertrag im kommenden Sommer ausläuft, dann wäre Andersson ablösefrei. Allerdings stehen die Interessenten auch nicht gerade Schlange. Der FC würde bei einem Transfer mit Sicherheit ein Minus-Geschäft machen.

Das sind mögliche Wechselkandidaten des 1. FC Köln
Steine wird der FC dem 30-Jährigen sicher nicht in den Weg legen, sollte Andersson der Verein verlassen wollen. Und das ist sogar sehr wahrscheinlich. Dass sich Andersson einem Zweikampf mit einem weiteren Angreifer stellt, ist unwahrscheinlich. Schon im vergangenen Sommer wollte Andersson in die Türkei wechseln, war sogar schon in Antalyaspor, fiel dem Vernehmen nach aber durch den Gesundheitscheck. Gut möglich, dass es dieses Mal mit einem Transfer klappt.