FC-Spieler drehen Spiel Köln gewinnt nach Aufholjagd gegen Eintracht Frankfurt

Frankfurt a. M. · Mit großer Moral und unbändigem Kampfgeist hat der 1. FC Köln ein bereits verloren geglaubtes Spiel gedreht und mit 4:2 nach einem 0:2-Rückstand bei Eintracht Frankfurt gewonnen. Damit verließen die Kölner nach Wochen der Tristesse erstmals die Abstiegsränge.

 Der FC Köln hat gegen Eintracht Frankfurt gewonnen.

Der FC Köln hat gegen Eintracht Frankfurt gewonnen.

Foto: dpa/Thomas Frey

Wie erwartet nahm Markus Gisdol bei der Startformation des 1. FC Köln nur zwei Änderungen gegenüber dem Spiel gegen Leverkusen vor. Benno Schmitz ersetzte Kingsley Ehizibue (Gelb-Sperre), und Jhon Cordoba begann statt Anthony Modeste von Beginn an. Bei der Eintracht hatte Adi Hütter in seinem 50. Bundesligaspiel gleich fünf Änderungen gegenüber dem 0:1 auf Schalke vorgenommen.

Die Gastgeber erwischten dabei einen Start nach Maß. Nachdem Martin Hinteregger in der zweiten Minute nach dem ersten Eckball das FC-Tor nur knapp verfehlt hatte, machte er es in der sechsten Minute besser. Den zweiten Eckball bekam er von Filip Kostic im wahrsten Sinn des Wortes in den Schoß gelegt, so dass er unbedrängt vollenden konnte.

1. FC Köln - FC Augsburg 1:1
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Dabei zeigte sich einmal mehr die Kölner Schwäche bei zu verteidigenden Standardsituationen. Bei Hintereggers erstem Versuch kam Sebastiaan Bornauw zu spät, beim zweiten war Ellyes Skhiri nicht zur Stelle.

Zudem waren die Kölner in dieser Anfangsphase überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Erst mit und mit fanden sie ins Spiel. Die Ballbesitzphasen nahmen zu und lagen höher als bei den Hausherren. Die verlegten sich mit der Führung im Rücken aufs Kontern und Vorstöße über die Flügel – und auf Ecken.

Nach einer halben Stunde war es wieder so weit: Erneut schlug Filip Kostic den Ball von links vors Tor. Da setzte sich Goncalo Paciencia durch, obwohl ihn Jonas Hector am Trikot zerrte, und köpfte humorlos zum 2:0 ein.

Obwohl sie das Spielgeschehen in dieser Phase im Griff hatten, lagen die FC-Profis vorentscheidend zurück. Bei Eckbällen bleiben sie anfällig. In der Folge des 0:2 allerdings auch aus dem Spiel heraus. Zwei Mal (36./38.) verhinderte Timo Horn mit blitzschnellen Reaktionen einen noch höheren Rückstand.

Dennoch ging es nur mit einem Treffer Rückstand in die Pause. Denn unmittelbar davor traf Jonas Hector mit einem fulminanten, leicht abgefälschten Schuss aus 28 Metern. Dabei sah Felix Wiedwald allerdings nicht gut aus. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit strich ein weiterer Hector-Schuss knapp über das linke Toreck.

Auch in der zweiten Halbzeit versuchten die Kölner das Spiel zu machen, zumal der Eintracht im 30. Pflichtspiel der Saison die Kräfte langsam ausgingen. Doch lange Zeit fehlten die Zuspiele in die Spitze. So musste auch dem FC eine Standardsituation zum Ausgleich verhelfen. Zunächst wehrte Wiedwald noch ab, doch der eingewechselte Florian Kainz brachte den Ball wieder vor das Tor, wo Sebastiaan Bornauw ins Tor verlängerte.

Damit aber nicht genug. In der 81. Minute brachte Florian Kainz den Ball wieder von rechts in den Strafraum. Und endlich stand Dominick Drexler einmal goldrichtig. Der Stürmer, der sich so aufgerieben hatte in Zweikämpfen, kam vor einem Gegenspieler an den Ball und vollendete zur Kölner Führung. Die war aufgrund des großen Einsatzes auch verdient. Den Schlusspunkt setzte Ismail Jakobs nach einem Konter.

Frankfurt: Wiedwald; Toure, Hasebe, Hinteregger; Chandler, Kohr, Rode (33. Sow), Kostic, Kamada; Dost Paciencia (61. N’Dicka). – Köln: Horn; Schmitz, Bornauw, Czichos, Katterbach; Skhiri, Hector; Thielmann (61. Kainz), Drexler (89. Terodde), Jakobs; Cordoba (90.+2 Modeste). – SR: Aytekin (Oberasbach). – Tore: 1:0 Hinteregger (6.), 2:0 Paciencia (30.), 2:1 Hector (44.), 2:2 Bornauw (72.), 2:3 Drexler (81.), 2:4 Jakobs (90.+3). – Zuschauer: 50.300. – Gelbe Karte: Hinteregger - Skhiri, Katterbach, Kainz, Jakobs.