Andersson, Modeste und Co So geht es weiter mit den FC-Wechselkandidaten

Update | Köln · Mit der Verpflichtung von Sargis Adamyan hat der 1. FC Köln offenbar das letzte Puzzleteil für den Kader der kommenden Saison gefunden. Bei den Abgängen tun sich die Kölner nach wie vor schwer. Dabei gibt es einige Wechsel-Kandidaten.

1. FC Köln: So steht es um die aktuellen Wechselkandidaten des FC
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In seinem weißen Trainingstrikot fällt Sargis Adamyan besonders auf. Der Neuzugang agiert bei dem Kleinfeldspiel des 1. FC Köln als freier Mann, also als Anspielstation für beide Trainingsmannschaften, das Leibchen markiert sein Alleinstellungsmerkmal. Dem 29-Jährigen kommt bei der Trainingseinheit des 1. FC Köln diese Sonderrolle nicht ohne Grund zu. Adamyan soll erst einmal aufgebaut werden, bevor er zu 100 Prozent ins Mannschaftstraining eingreift. Dementsprechend wir der Armenier auch nicht die beiden Testspiele des FC in Donaueschingen bestreiten. Mittelfristig plant FC-Trainer Steffen Baumgart den Angreifer als feste Größe ein. Mit Adamyan hat Köln seine sechste und vermutlich letzte Neuverpflichtung für diese Transferperiode getätigt. Überraschend früh haben die FC-Verantwortlichen die Kaderplanung, zumindest was die Zugänge angeht, abgeschlossen.

Bei den Abgängen tun sich die Kölner nach wie vor schwer. Zwar haben Salih Özcan, Jannes Horn, Louis Schaub, Tomas Ostrak und Marvin Obuz den Verein verlassen, dennoch steht Sportchef Christian Keller weiterhin vor einer schweren Aufgabe am Geißbockheim. Der 43-Jährige gab bereits in der vergangenen Saison bekannt, dass der 1. FC Köln einen heftigen Sparkurs anstrebt. Um rund 20 Prozent sollen die Ausgaben der Lizenzspieler-Abteilung gesenkt werden. Zudem sollen „immense“ Transfererlöse erzielt werden. Zweiteres ist bislang nicht der Fall. Im Gegenteil, der FC hat sechs Spieler verpflichtet, rund sechs Millionen Euro ausgegeben, wenn auch auf Raten.

Einzig der Transfer von Özcan Richtung Dortmund hat dem FC fünf Millionen Euro eingebracht. Zu wenig für das angestrebte wirtschaftliche Ziel. Denn Keller will noch ein zusätzliches Transferplus von bis zu acht Millionen Euro erzielen. Das ist in weiter Ferne. „Es ist ein gewisses wirtschaftliches Risiko dabei“, sagte Keller kürzlich der „Bild“. Man habe aber so kalkuliert, dass zum Beispiel das Erreichen der zweiten Runde des DFB-Pokals oder die Gruppenphase in der Conference League zur Not helfen würden.

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Das sind mögliche Wechselkandidaten des 1. FC Köln

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Anthony Modeste deutet Abschiedsgedanken an

Soweit muss es aber nicht kommen. Die Kölner Verantwortlichen sind optimistisch, dass sich auch bei den Abgängen noch etwas tun wird. Einzig: Für die potenziellen Wechselkandidaten liegen offenbar noch keine Angebote vor. Keller betonte auch, dass man keine Spieler wegschicke, ihnen aber transparent klarmache, wie ihre Chancen auf Einsatzzeit sind. Durch die Verpflichtungen von Adamyan und Steffen Tigges dürfte sich beispielsweise der Druck auf Sebastian Andersson massiv erhöht haben. Der Schwede konnte nie an seine Leistungen beispielsweise bei Union Berlin anknüpfen, war häufig verletzt, fehlte am Ende der vergangenen Spielzeit wegen der Folgen einer Corona-Infektion. Er wird sich gegen die beiden Neuzugänge erst einmal behaupten müssen. Mit Tim Lemperle und Florian Dietz sitzen ihm zwei weitere, junge Angreifer im Nacken. Anthony Modeste ist aktuell gesetzt. Zudem ist er ein Großverdiener. Dort will der FC bekanntlich sparen.

Das deutete auch Modeste an, als er sich am vergangenen Dienstag mit einem Wechselwunsch selbst ins Schaufenster stellte. Der Stürmer macht keinen Hehl daraus, dass er gerne noch ein paar Jahre weiterspielen und Sicherheit haben will. Eine Sicherheit, die ihm der FC aktuell nicht geben kann. Sein Berater suche bereits nach einer Alternative. Doch auch für den Franzosen liegt dem FC kein Angebot vor. Zudem müssten die Kölner einem Wechsel erst einmal zustimmen. Baumgart betonte am Donnerstag, dass er nach wie vor fest davon ausgehe, dass „Tony bleibt“.

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Auch für die weiteren Wechselkandidaten Ondrej Duda und Ellyes Skhiri liegen dem Vernehmen nach noch keine Angebote vor. Doch während bei Skhiri offenbar doch noch eine Vertragsverlängerung im Raum steht, wird es Duda schwer beim FC haben. Der Slowake hat die ersten beiden Trainingswochen der Saisonvorbereitung verpasst, dürfte somit erst einmal hinten anstehen. Die Leistungen der vergangenen Saison sprechen ebenfalls nicht für viel Einsatzzeit des Offensivspielers. Timo Horn betonte im Interview mit dem „kicker“, dass er sich durchaus einen Verbleib in Köln vorstellen könne. Demnach habe sich sogar Trainer Steffen Baumgart für einen Verbleib des Keepers ausgesprochen.

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Dennoch bahnen sich weitere Wechsel an. Denn auch mit Bright Arrey-Mbi ist bereits gesprochen worden. “Ich habe ein Gespräch mit dem FC geführt”, verriet der Abwehrspieler dem „Geissblog“. “Der FC hat mir mitgeteilt, dass es für mich schwierig werden könnte, auf Spielzeit zu kommen. Es ist noch nicht klar, wie es weitergeht und ob ich bleibe oder ob ich woanders hingehe.” Auch Denis Huseinbasic könnte den FC schon wieder verlassen. „Mit Christian Keller ist ausgemacht, dass wir nach der Vorbereitung schauen, ob es schon reicht. Wenn es nicht reicht, ist eine Leihe vielleicht ein Thema“, sagte der Nachwuchsspieler.

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