Ligavergleich So hat sich der Wert des FC-Kaders verbessert
Analyse | Köln · FC-Trainer Steffen Baumgart spricht immer wieder davon, seine Spieler entwickeln zu wollen. Das scheint ihm ganz gut zu gelingen. Das zeigt sich an dem Marktwert der Spieler.
Lange galt in der vergangenen Saison die 40-Punkte-Marke als das ausgeschriebene Ziel des 1. FC Köln. Der Klassenerhalt solle möglichst schnell in trockene Tücher gebracht werden. Und als dieses Ziel erreicht war, haderte man in Köln noch ein wenig damit, Europa als weiteren Meilenstein auszurufen. Beide Ziele hat der FC erreicht. Auch wenn die Europa League zum Greifen nah war und nur knapp verpasst wurde, wird FC-Trainer Steffen Baumgart über das Erreichte der vergangenen Spielzeit glücklich sein. Doch das sind nur die messbaren Erfolge.
Seit Beginn seiner Amtszeit kommuniziert der Kölner Trainer noch ein ganz anderes Saisonziel: Baumgart will seine Spieler weiterentwickeln, sie fördern, die Qualität steigern. Wie gut das funktioniert, zeigen die Beispiele Anthony Modeste, Salih Özcan und Benno Schmitz. Auch Luca Kilian und Timo Hübers spielten eine starke Runde, die man den beiden Innenverteidigern vor der Saison so nicht zugetraut oder zumindest von ihnen so erwartet hätte. „Die beiden sind Paradebeispiele, wie eine gute Entwicklung aussehen kann. Und sie haben noch großes Potenzial. Wir hoffen, dass sie beide bleiben und diese Entwicklung weitergeht“, sagte Baumgart im April. Hübers soll so das Interesse zahlreicher Premier-League-Clubs geweckt haben.
Zahlreiche Spielern verdoppeln ihren Marktwert
So hoch ist der Marktwert der Profis des 1. FC Köln
Nicht nur auf dem Platz ist die Entwicklung sichtbar. Auch ein Blick auf die nackten Zahlen gibt Aufschluss. Der FC belegt laut des Online-Portals transfermarkt.de aktuell mit einem Kaderwert von 94,08 Millionen Euro den 12. Platz der Liga, im Mai war es noch Platz 14 mit rund 82 Millionen. Hinter Mannschaften wie Stuttgart, Freiburg oder Mainz. Angeführt wird diese Tabelle von den Bayern, deren Kader mit 790 Millionen Euro etwa acht Mal mehr wert ist als der der Geißböcke. Vor der Saison lag der Wert des FC allerdings noch bei 77,9 Millionen Euro. Das heißt, der Marktwert ist um knapp 16 Millionen Euro gestiegen. Und das, obwohl mit unter anderem Rafael Czichos wichtige Spieler den Verein im Winter verlassen haben. Die Marktwertsteigerung des FC liegt bei über 20 Prozent. Nur Bochum (66,7 %) und Bielefeld (29,4 %) haben einen größeren Anstieg zu vermelden. Während sich der Marktwert beim FC gesteigert hat, mussten die Bayern und Dortmund leichte Verluste hinnehmen. Den größten Verlust verzeichnet übrigens Hertha BSC. Vor der Saison lag der Marktwert der Berliner noch bei 183,95 Millionen Euro, heute bei 96,33, also einem Verlust von mehr als 90 Millionen Euro.
Die größte Entwicklung innerhalb der FC-Mannschaft hat Salih Özcan gemacht. Das Kölner Eigengewächs war zu Beginn der Saison laut transfermarkt.de 3 Millionen Euro wert, heute liegt der türkische Nationalspieler bei 13 Millionen, vermutlich fließt sein Wechsel zu Borussia Dortmund mit in die Statistik ein. FC-Fans sollten sich also über den Wert und die Ablöse in Höhe von 5 Millionen Euro nicht zu sehr ärgern. Zumal die Werte von dem Online-Portal nur geschätzt werden. Auch Timo Hübers (von 1,5 auf 7,5 Millionen), Dejan Ljubicic (von 3 auf 7,5), Jan Thielmann (von 4 auf 7,5)m Luca Kilian (von 1,5 auf 4,5) und Marvin Schwäbe (von 1 auf 4) konnten ihren Marktwert deutlich steigern. Anthony Modeste lag zu Beginn der Saison noch bei 1,5 Millionen und befindet sich jetzt ebenfalls bei drei.
Doch es gibt auch Spieler, deren Marktwert gesunken ist. Zum Beispiel der von Jonas Hector. Der Kölner Kapitän war vor der Saison noch fünf Millionen Euro wert, nun wird er auf 3,5 Millionen Euro geschätzt, Ondrej Duda fiel von sieben auf vier Millionen Euro ab. Dennoch: Die Zahlen belegen, Baumgart entwickelt seine Mannschaft. Das dürfte den Köln-Fans in Bezug auf Denis Huseinbasic, Linton Maina und wahrscheinlich auch Steffen Tigges große Hoffnungen machen.
