Matchwinner gegen Wolfsburg Kingsley Schindler wird für den 1. FC Köln immer wichtiger

Köln · Beim 3:2-Erfolg gegen Wolfsburg gehörte der eingewechselte Kingsley Schindler zu den Matchwinnern im Team des 1. FC Köln. Die Rolle als Joker nimmt der Offensivmann gerne an.

Beim Remis in Bielefeld stand Kingsley Schindler (l., hier im Duell mit Arminias Masaya Okugawa) in dieser Saison erstmals in der Kölner Startelf.

Beim Remis in Bielefeld stand Kingsley Schindler (l., hier im Duell mit Arminias Masaya Okugawa) in dieser Saison erstmals in der Kölner Startelf.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Regeländerungen können den Charakter des Spiels verändern. Mindestens jedoch dessen Ausgang. Wie am vergangenen Dienstag, als Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Köln, im Spiel gegen den VfL Wolfsburg einen Dreifachwechsel vornahm. In der 72. Minute kamen neben Stürmer Jan Thielmann auch die späteren Matchwinner Mark Uth und Kingsley Schindler in die Partie. Uth erzielte nur eine Minute später den 2:2-Ausgleich, Schindler bereitete diesen sowie den 3:2-Siegtreffer durch Anthony Modeste vor. „Ich bin froh, dass ich was Positives dazu beitragen konnte, dass wir als Mannschaft gewonnen haben“, sagte Schindler am Donnerstag.

Der Dreifachwechsel war für den FC der Schlüssel zum Turnaround. Was vor der Corona-Pandemie unüblich gewesen wäre, gehört mittlerweile einfach dazu. Während der Saison 2019/20 passte die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Wechselmöglichkeiten der Mannschaften an. Seitdem darf jedes Team in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga fünf Spielerwechsel vornehmen. Dass die Trainer deshalb nicht in Aktionismus verfallen, zeigt zumindest FC-Coach Baumgart. Der 49-Jährige greift längst nicht immer auf alle fünf Wechselmöglichkeiten zurück. 

Und die Besonnenheit des Trainers zahlt sich bislang aus: Nach 16 Spielen gehören die Bankspieler der Geißböcke zu den erfolgreichsten der gesamten Bundesliga. Dabei erzielten die Wechselspieler des FC bislang fünf Jokertore. Erfolgreichster Joker ist Uth, der bisher drei Tore nach einer Einwechslung erzielte. Mit jeweils sechs Toren durch Einwechselspieler haben der FC Augsburg und die TSG Hoffenheim die gefährlichsten Joker der Liga. 

„Jeder Spieler weiß, dass der Kader groß ist und jeder, der am Ende reinkommt, das Spiel entscheiden kann“, meint Schindler. Damit unterstreicht der Offensivspieler einmal mehr das Selbstverständnis, mit dem der 1. FC Köln in dieser Spielzeit auftritt. Die Mannschaft ist intakt, Schindler spricht von einem „guten Teamgefüge“. 

Kingsley Schindler verzeichnet gegen Wolfsburg zwei Assists

Nicht zum ersten Mal kommuniziert ein Spieler, er fühle sich wertgeschätzt. Und das, obwohl er bislang nur selten zum Zug kam. Denn trotz einer starken Vorbereitung fasste der Außenspieler in dieser Saison zunächst keinen Fuß. Vor dem letzten Spiel der Hinrunde kommt der 28-Jährige nur auf sechs Ligaeinsätze.

Die beiden Vorlagen gegen Wolfsburg waren seine ersten in der laufende Saison. „Ich bin gut dabei“, meint Schindler mittlerweile. Für dieses Gefühl dürfte ausgerechnet Baumgart verantwortlich sein, der den Offensivakteur erst zuletzt immer wieder ins Spiel brachte. So stand Schindler vor zwei Wochen gegen Bielefeld erstmals von Beginn an auf dem Feld.

Die zwei Vorlagen gegen den Champions-League-Teilnehmer Wolfsburg unterstreichen seine aufsteigende Form. Im Training gehört er häufig zu den auffälligen Spielern, Baumgart lobt während den Einheiten immer wieder sein Engagement. An der Seitenlinie in Wolfsburg habe der Trainer vor dem Wechsel zu ihm gesagt, dass er Spaß haben soll: „Genieß es, mit Selbstvertrauen“, erinnert sich Schindler. „Wenn’s so läuft wie gegen Wolfsburg, dann ist das natürlich umso schöner.“ 

Schindler hofft auf seinen ersten Treffer

Dabei hätte sich Schindler an diesem Abend beinahe noch ein drittes Mal belohnen können. Sebastian Andersson setzte den Ex-Kieler mit einer flachen Rückgabe am Elfmeterpunkt in Szene, sein Rechtsschuss traf aber nur die Unterkante des Querbalkens. „Vielleicht wollte ich es etwas zu genau machen“, so Schindler. „Aber ich hoffe, dass ich das beim nächsten Mal dann besser machen kann.“

Zeigt seine Formkurve weiter nach oben, dürfte er schon bald die Chance dafür bekommen. Als Startspieler oder wieder von der Bank: „Darüber möchte ich mir gar nicht so viele Gedanken machen“, sagt Schindler. „Ob das jetzt in der Startformation oder als Einwechselspieler ist, das ist im Endeffekt egal.“ Jeder wolle spielen, aber er bekomme seine Einsatzzeiten und darüber freue er sich. Dazu trägt mit Sicherheit auch die Regeländerung der DFL bei.

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