“Das ist unser Ziel“ Der FC will auch gegen Mainz dreifach punkten

Köln · FC-Trainer Steffen Baumgart erwartet mit dem FSV Mainz einen Gegner auf Augenhöhe. Trotz des 3:2-Erfolgs über Augsburg will der Trainer eine Veränderung in der Startelf vornehmen – mindestens eine.

1. FC Köln: So will der FC gegen Mainz punkten
Foto: dpa/Marius Becker

Würde es ein „Verbum non gratum“, also ein unerwünschtes Wort, in dem üblichen Sprachgebrauch geben, im Universum von Steffen Baumgart wäre es wohl das Nomen „Rotation“. In den vergangenen Wochen rieb sich der Trainer des 1. FC Köln immer wieder an dem Wort. Und obwohl der FC noch am vergangenen Sonntag einen verdienten 3:2-Erfolg über den FC Augsburg einfuhr und damit den besten Saisonauftakt seit 2016 eintütete, musste er sich im Vorfeld des Spiels gegen den FSV Mainz 05 am Freitagabend (20.30 Uhr, Dazn) ein weiteres Mal mit dem Wort auseinandersetzen. Denn Baumgart wird seine Aufstellung im Vergleich zum Augsburg-Spiel wieder verändern. „Wenn Florian Kainz gesund bleibt, wird er auf jeden Fall von Anfang an gegen Mainz auflaufen“, sagte der Coach. „Ich rotiere schon wieder. Was ich alles kann“, stellte der 50-Jährige mit einem Augenzwinkern fest.

Dass Kainz für den FC nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre auflaufen wird, überrascht nicht. Der Österreicher ist neben Dejan Ljubicic der Torgarant, aber vor allem ein Leistungsträger der Mannschaft. Und da Baumgart mit dem FSV Mainz einen „Gegner auf Augenhöhe“ erwartet, ist davon auszugehen, dass Baumgart eben nicht zusätzlich viel rotiert, sondern eher sein Stammpersonal zum Einsatz kommen lässt – auch, wenn er es nicht so bezeichnen würde. „Es wird auch ein enges Spiel, das von beiden Mannschaften mit einer hohen Intensität und gesunden Härte bestritten wird“, vermutet der Coach. „Beide Teams werden auf Sieg spielen. Das ist unser Anspruch. Wir wollen in Mainz punkten – wenn es geht, direkt dreifach.“

Dafür könnte erneut ein Taktikwechsel in Betracht gezogen werden. Gegen Augsburg agierte der FC aus einer ungewöhnlichen 4-2-2-2-Formation. „Wir haben oft mit zwei Sechsern gespielt, aber nur mit einem Stürmer“, erklärte der Trainer. „Ich spiele lieber mit zwei Stürmern oder noch einem mehr. Wir haben also überlegt, was möglich ist, ohne vor unserer Kette in Unterzahl zu geraten. Wir wollen eine gewisse Stabilität bekommen.“

Diese Spieler spielten schon für den FC und für Mainz
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1. FC Köln hat sich intensiv vorbereitet

Die ist auch nötig. Denn der FC geriet in dieser Spielzeit bereits achtmal in Rückstand. Zwar holten die Kölner in diesen Spielen immerhin zwölf Punkte und sind damit Liga-Spitze, aber: „Was wäre wohl möglich, wenn wir mal in Führung gingen?“, hatte der Trainer noch am Sonntag lachend gefragt. „Wir müssen trotzdem auf die Problematik eingehen, dass wir oft zurückliegen, 0:1 in Rückstand geraten. Oft auch aus Situationen, die zu verhindern gewesen wären“, so Baumgart. „Wir wollen schon dahinkommen, dass wir nicht immer hinterherlaufen müssen.“ Zumal dieser Fußball auch Kraft kostet; Kraft, die der FC in den englischen Wochen aber gut gebrauchen kann.

Immerhin hatten die Kölner in dieser Woche ein wenig mehr Zeit, sich auf Mainz vorzubereiten. Das letzte Spiel fand am Sonntag statt, das kommende steht am Freitag an und das übernächste dann wieder erst am darauffolgenden Donnerstag in Slovacko. „Wir hatten diese Woche eine relativ normale Woche. Wir konnten jetzt gerade in Bezug auf das kommende Spiel ein bisschen mehr trainieren“, sagte Baumgart. „Wir konnten mal wieder die Intensität hochfahren. Das war mal ganz schön.“

Personell wird Baumgart der Kader der Vorwoche zur Verfügung stehen – eben plus Kainz. Mark Uth befindet sich wieder voll im Training, wird aber zunächst auf der Bank Platz nehmen. „Da Mark gespielt hat und auch am dritten Tor gegen Augsburg beteiligt war, sehen wir ihn auf einem guten Weg“, sagte Baumgart. „Ich werde ihn aber nicht von Anfang an einsetzen. Wir freuen uns, dass er Fortschritte macht.“ Jan Thielmann fehlt weiterhin nach seinem Virusinfekt und wird erst kommende Woche wieder langsam an die Mannschaft herangeführt. So dürfte es bei der Startelf nur wenige Umstellungen im Vergleich zur Vorwoche geben – wenn man so will, eine Rotation light. Vermutlich wird sich Baumgart über die Wortwahl nicht sonderlich freuen.

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