Viel Frust, aber eine EM-Teilnahme So schlugen sich die FC-Spieler auf ihren Länderspielreisen

Köln · Mehr Frust als Lust holten sich die Kölner bei ihren Länderspielen ab. Grund zur Freude hatte eigentlich nur Neuzugang Nikola Soldo.

1. FC Köln: Soldo fährt mit Kroatien zur EM
Foto: dpa/Andrew Yates

Steffen Baumgart war die Freude unter der Woche doch anzumerken – die Vorfreude auf die Rückkehr auf den Trainingsplatz. Nach fünf freien Tagen kehrten die Spieler des 1. FC Köln am Montag wieder ans Geißbockheim zurück, am Dienstag startete der FC mit der Vorbereitung auf das kommende Heimspiel am Samstag gegen Borussia Dortmund. „Es ist gut, dass wir alle einmal runterfahren konnten und mit viel Elan in die neue Woche starten können“, sagte der Kölner Trainer und betonte, wie wichtig die Erholung gewesen sei - gerade in Bezug auf das gerade absolvierte Mammutprogramm mit zwölf Spielen in sieben Wochen und dem bevorstehenden Mammutprogramm mit zwölf Spielen in sechs Wochen. Doch die Gefühle des Trainers waren ambivalent. Denn gleichzeitig kritisierte der Coach die Länderspielpause oder viel mehr die Nations League. „Dieser Wettbewerb schadet den Spielern, denen wichtige Zeit verloren geht, sich zu erholen. Das sind doch keine Roboter“, sagte Baumgart unlängst dem „Kicker“.

Die Kritik kommt nicht überraschend - gleich acht Profis des FC befanden oder befinden sich noch immer mit ihren Nationalteams auf Länderspielreisen. Von Erholung also keine Spur. Und die Kölner Profis konnten in ihren Spielen noch nicht einmal Selbstvertrauen für die bevorstehenden Aufgaben sammeln - unterm strich lautet die Bilanz eindeutig mehr Frust als Lust. So kehrten Jan Thielmann und Eric Martel mit zwei Niederlagen gegen Frankreich (0:1) und England (1:3) von der U21-Länderspielreise zurück. „Natürlich ist das ein Scheißgefühl", sagte Thielmann bei "ProSiebenMaxx". „Ich glaube, wir müssen als Team noch ein bisschen mehr zusammenrücken, ein bisschen mehr Siegermentalität reinbringen." Dabei hätte Martel gegen England um ein Haar den Ausgleich und damit sein erstes Tor für die U21 erzielt.

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1. FC Köln: Nikola Soldo fährt mit Kroatien zur EM

Auch Jonas Urbig und Tim Lemperle waren für den deutschen Nachwuchs im Einsatz. Allerdings mussten die Kölner Youngster die U20 am Freitag frühzeitig verlassen. Lemperle zog sich eine Knöchel-Verletzung zu, Urbig fiel krankheitsbedingt aus. Dejan Ljubicic war derweil für die A-Nationalmannschaft Österreichs im Einsatz. Allerdings nur kurz und ebenfalls nicht sonderlich erfolgreich. In der Liga A der Nations League unterlag Österreich zunächst Frankreich 0:2 und dann Kroatien 1:3. Gegen Frankreich wurde der Mittelfeldmann eingewechselt, gegen Kroatien stand er nicht auf dem Platz. Besonders bitter: durch die beiden Niederlagen ist Österreich in die Liga B ab.

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Zwar feierte Ellyes Skhiri mit Tunesien am vergangenen Donnerstag einen knappen 1:0-Erfolg über die Komoren, am Dienstag folgte aber ein deutliches 1:5-Debakel im Freundschaftsspiel gegen Brasilien. Grund zur Freude hatte ausgerechnet nur Nikola Soldo. Der Neuzugang setzte sich mit der U21 Kroatiens im Elfmeterschießen gegen den Nachwuchs aus Dänemark durch und fährt nun im kommenden Sommer zur Europameisterschaft nach Rumänien und Georgien. Soldo selbst traf sicher vom Punkt.

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