FC-Traditionself Wie das FC-Spiel in Odendorf zum Politikum wurde

Swisttal-Odendorf · Fußball ist die schönste Nebensache der Welt, sagt man. Nicht so in Swisttal. Dort entwickelt sich das Benefizspiel der Traditionself des 1. FC Köln zum Politikum.

Im August 2019 trat Stephan Engels mit der FC-Elf in Heimerzheim an.

Im August 2019 trat Stephan Engels mit der FC-Elf in Heimerzheim an.

Foto: Matthias Kehrein

Die Planung ist in trockenen Tüchern. Am Freitag, 26. Mai, spielt die Traditionself des 1. FC Köln um Stephan Engels, Holger Gaißmayer und Matthias Scherz auf dem neuen Bolzplatz im Odendorfer Gewerbegebiet. Und zwar vier gegen vier plus Torwart gegen die Betriebsmannschaft des Straßfelder Gartenbauunternehmers Antonius Lantzerath, der den Platz gepflegt hatte. Genau dies bringt Klaus Jansen auf die Palme. Der Vorsitzende des Gemeindesportverbands sieht den Verband und damit die Swisttaler Fußballvereine von Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner übergangen.

Jansen sagte dem GA, er habe von den Swisttaler Fußballvereinen den „klaren Auftrag“, bei diesem Spiel mitspielen zu wollen. Geplant sei hingegen „eine Art Betriebssport“ mit Landrat Sebastian Schuster, „der nach der Flut in Swisttal nicht gesehen wurde“. Jansen spricht von „einer dreisten Werbung für eine Firma“, von einem „Eigentor der Bürgermeisterin“. Die Jugend werde vergessen, und der Gemeindesportverband sei in die Planung nicht eingebunden worden. Die Fußballvereine fühlten sich vor den Kopf gestoßen. Außerdem sei der Benefizcharakter des Spiels nicht erkennbar. Mit seiner Kritik habe er sich am 4. Mai schriftlich an Kalkbrenner gewandt, aber noch keine Antwort erhalten.

Bernd Kreuer, der Sprecher der Gemeinde Swisttal, weist Jansens Kritik zurück. Zum Benefizcharakter: Die FC-Mannschaft verzichte auf eine Gage, so dass der Erlös aus dem Verkauf von Getränken und Würstchen der Jugendarbeit in Swisttal zugute komme. Und zwar dem Kinder- und Jugendring und der Katholischen Jugendagentur. Es könne auch keine Rede davon sein, das der Gemeindesportverband übergangen worden sei. Jansen sei ja schließlich bei der Eröffnung des Bolzplatzes, bei dem die Verabredung zum Spiel getroffen wurde, dabei gewesen. Die Teilnahme des Teams Lantzerath am Spiel beruhe auf der Tatsache, dass die Firma den Platz kostenlos pflege. Kreuer: „Der Betrieb hat sich in den Dienst einer guten Sache gestellt.“

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