Schwere Verletzung Das ärgerte FC-Coach Steffen Baumgart an der Derby-Pleite

Mönchengladbach · Mit der 2:5-Niederlage in Mönchengladbach kassierte der 1. FC Köln die höchste Saisonniederlage. FC-Trainer Steffen Baumgart ärgerte aber etwas ganz anderes.

1. FC Köln: Steffen Baumgart - das ärgerte den Coach an der Derby-Pleite
Foto: dpa/Marius Becker

Einen kleinen Glücksmoment erlebte FC-Trainer Steffen Baumgart am Sonntagnachmittag dann doch. Es lief die 83. Spielminute im Rheinderby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln, als der kurz zuvor eingewechselte Denis Huseinbasic einen verunglückten Klärungsversuch der Fohlen zum zwischenzeitlichen 2:4 nutzte. Für den 21-Jährigen war es eine Woche nach seinem ersten Scorerpunkt in der Bundesliga auch der erste Saisontreffer. Doch schon wenige Minuten später war das Glück aus Baumgarts Gesicht verflogen. 2:5 bei Borussia Mönchengladbach - ausgerechnet im Rheinischen Derby kassierte der FC die höchste Saisonniederlage und die zweite in Serie.

Als Baumgart mit angefressener Miene zum TV-Interview erschien, ärgerte den 50-Jährigem aber gar nicht so sehr das Ergebnis. "Die Niederlage tut in so einem Derby weh. Aber meine Philosophie bleibt trotzdem die gleiche. Da geht es um Mentalität und Laufbereitschaft", sagte der Trainer. "Wir haben auch in der zweiten Halbzeit mutig gespielt. Wir haben fünf Tore kassiert. Davon lasse ich mich nicht beeindrucken." Das hatte Baumgart bereits bei seinem Amtsantritt in Köln im Juli 2021 versprochen. Er würde keinen Bus vor dem eigenen Tor parken, wolle Tore schießen, selbst wenn man hinten "Dinger" kassiere. Am Sonntag kassierte der FC fünf Dinger. Eben auch, weil Baumgart seine Mannschaft trotz Unterzahl offensiv agieren ließ.

1. FC Köln: Baumgart hadert mit Gelber Karte

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Der Frust des Kölner Trainers richtete sich da schon eher gegen den Spielverlauf und eine Schiedsrichterentscheidung. Aber nicht gegen die Schlüsselszene, als Florian Kainz durch ein Foulspiel an Jonas Hofmann einen Strafstoß verursachte und anschließend vom Platz geschickt wurde. "Die erste Gelbe Karte gegen Kainz ist berechtigt, der Elfmeter gegen uns ist auch einer und Gelb-Rot war dann auch berechtigt", betonte Baumgart, der aber nicht vollends mit der Leistung von Schiri Sven Jablonski zufrieden war. „Wir haben einen verletzten Spieler durch ein brutales Foul im Zentrum. Ich finde es schon schwierig, das nur mit Gelb zu bewerten“, haderte der Kölner Coach. Ramy Bensebaini hatte Dejan Ljubicic nach 38 Minuten von den Beinen geholt. „Der Gegner ist schon sehr auf das Knie und den unteren Knöchel gegangen. Bei der Geschwindigkeit ist eine Verletzung fast sicher.“ Und die gab es dann auch.

Ljubicic wurde lange behandelt, am späteren Abend noch untersucht. Die genaue Diagnose stand zunächst noch aus, aber Baumgart war sich schon nach der Begegnung sicher, dass Ljubicic „lange fehlen“ würde. Laut Bild fällt Ljubicic mit einer Innenbandverletzung bis Jahresende aus.

Borussia Mönchengladbach - 1. FC Köln
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Und das ist die eigentlich bittere Nachricht. Denn mit Ljubicic fehlt den Kölnern einer der zentralen Leistungsträger der aktuellen Spielzeit. Gerade ohne einen gefährlichen Zielstürmer avancierten Ljubicic und der nun gegen Augsburg gesperrte Kainz zu den Hoffnungsträgern. Ljubicic kommt in der Liga mit drei Toren und einem Assist auf vier Scorerpunkte, Kainz mit vier Treffern und vier Vorlagen sogar auch acht. Aber auch in der Defensivarbeit ist Ljubicic für das Kölner Spiel enorm wichtig.

1. FC Köln vor schwieriger Phase

“Uns gehen so langsam die Jungs aus“, sagte Baumgart. „Dejan wird längerfristig ausfallen, das wird uns wehtun. Jan Thielmann fehlt uns. Jetzt merken wir, dass es auf Dauer in der Belastung eng werden kann.“ Gerade bis zur WM-Pause wird der breite Kader des FC von zentraler Rolle sein. Neun Spiele stehen noch in fünf Wochen an - vier werden also englische sein. Gerade da werden die Glücksmomente um die Kölner Hoffnungsträger wie Huseinbasic von großer Bedeutung werden.

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