Conference League Warum FC-Trainer Steffen Baumgart Europapokal-Frust schiebt

Köln · Nach der starken vergangenen Spielzeit will sich der 1. FC Köln in dieser Saison mit dem Europapokal belohnen. Für FC-Trainer Steffen Baumgart beginnt die Reise aber auch mit Frust.

Kölns Trainer Steffen Baumgart schiebt vor dem Start in der Conference League auch ein wenig Frust.

Kölns Trainer Steffen Baumgart schiebt vor dem Start in der Conference League auch ein wenig Frust.

Foto: dpa/Friso Gentsch

Die Bilder von Steffen Baumgart in Corona-Isolation in den eigenen vier Wänden gingen um die Social-Media-Welt. Der Trainer des 1. FC Köln schrie damals wahlweise sein Smartphone oder den Fernseher an, in der Hoffnung, seine Spieler im Stadion würden reagieren. Der Kölner Coach wurde damals von seinem Co-Trainer André Pawlak gegen den SC Freiburg vertreten. Am Abend wird sich Baumgart zwar nicht in Isolation, aber sich eben auch nicht an der Seitenlinie befinden, wenn seine Geißböcke das erste Gruppenspiel der Conference League in Nizza bestreiten (18.45 Uhr, RTL+). Baumgart muss nach der Ampelkarte aus dem Fehérvár-Spiel auf der Tribüne Platz nehmen. „Ich werde mich nicht unter Kontrolle haben und gehe auch nicht davon aus, dass ich den Mund halten werde“, verspricht der Trainer, der aber dieses Mal vorsichtshalber auf ein Smartphone verzichten will.

Ausgerechnet das Abenteuer Europapokal beginnt für den 50-Jährigen also mit einem emotionalen Dämpfer. Denn während Baumgart über sein damaliges Homevideo - zumindest im Nachhinein - lachen konnte, ist er dieses Mal alles andere als „amused“. Im Gegenteil: „Jeder kann sich vorstellen, was gerade in mir los ist. Das ist mein erster internationaler Auftritt in so einem Wettbewerb. Ich habe lange daraufhin gearbeitet. Jetzt darf ich in so einem Stadion sein und muss es mir von oben anschaue“, sagt der Coach, der mit der Doppelbestrafung Tribüne gegen Fehérvár und Tribüne Nizza hadert. „Man kann sich vorstellen, dass mein Herz mehr als blutet.“

FC-Trainer Baumgart weiß um die Stärke des Gegners

1. FC Köln: So könnte der FC gegen Freiburg spielen​
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Baumgart wird also einen Sitz auf der Tribüne einnehmen, wohl einen mit viel Platz. Denn der Trainer wird natürlich trotzdem auf und ab tigern. Die Geschicke wird aber André Pawlak leiten. Der Co-Trainer sagte noch in Köln, dass alles besprochen sei. Mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Marschroute, die Baumgart am Mittwoch noch einmal betonte: „Wir wollen zeigen, dass wir nicht umsonst hierhergefahren sind. Wir wollen unser Spiel umsetzen“, sagte der 50-Jährige, der aber auch weiß, auf wen der FC da trifft. „Wir müssen uns auf eine Mannschaft einstellen, die individuell sehr stark besetzt ist. Die hinter ihren Erwartungen geblieben ist. Das ändert aber nichts an ihrer Qualität.“

Und die ist groß. Zumindest auf dem Papier. Denn laut dem Online-Portal transfermarkt.de erreicht Nizza einen Gesamtwert von 220 Millionen Euro. Dennoch glaubt der 50-Jährige an die Chance des FC und an die Kraft der eigenen Fans. „Wir wissen um die Emotionen, die diesen Verein und diese Stadt ausmachen und verkörpern. Wenn mehr kommen könnten, würden auch mehr kommen. Es ist schön, dass wir das gemeinsam mit den Fans erleben dürfen. Dafür haben wir letztes Jahr hart gearbeitet“, sagt Baumgart. „Wir haben einen gemeinsamen Weg. Wir freuen uns drauf, diesen morgen zusammen mit unseren Fans zu bestreiten.“ Und das geht eben auch von der Tribüne.

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