“Ich will die Leistungen der Schiedsrichter so nicht mehr akzeptieren“ FC-Trainer Steffen Baumgart schimpft über Schiedsrichter

Köln · Nach der bitteren 0:1-Niederlage gegen Union Berlin findet FC-Trainer Steffen Baumgart deutliche Worte in Richtung Schiedsrichter. Wir haben die Stimmen gesammelt.

1. FC Köln: Stimmen zum Spiel gegen Union Berlin
Foto: dpa/Federico Gambarini

Nach der 0:1-Niederlage gegen Union Berlin war die Stimmung bei den Kölnern verständlicherweise gedämpft. Vor allem der Trainer fand deutliche Worte.

Florian Kainz: Gegen Union Berlin ist es immer schwer. Sie verteidigen das sehr gut. Es ist die Mannschaft, die die wenigsten Torchancen zulässt. Dann muss man die wenigen Torchancen, die man hat nutzen. Wir hatten Anfang der zweiten Halbzeit eine Riesenchance gehabt. Nach der ein oder anderen Standardsituation hätten wir ein Tor machen können. Im Endeffekt haben wir aber verdient verloren, weil wir im ersten Durchgang einfach viel zu wenig gemacht haben. Jonas hat einfach überall seine Qualitäten. Wir haben das unter der Woche trainiert und unter den Tagen genau besprochen. Das Trainerteam überlegt sich da sehr viel. In der Pause haben wir über die gesamte erste Halbzeit gesprochen. Da haben wir uns den Schneid abkaufen lassen. Wir waren in den Zweikämpfen nicht giftig genug. Union hat sehr kompakt gespielt. Wir haben beide unter der Woche gespielt. Das kann also keine Ausrede sein. Er wird es selbst wissen, er wird daraus lernen.

Timo Hübers: Ich fühle mich jetzt erst einmal ausgelaugt. Wir sind voll angerannt. Auch nach der Gelb-Roten Karte. Das Eigentor war schon extrem ärgerlich. Wahrscheinlich kann ich es ein bisschen besser machen. Das gehört zu dem Leben eines Verteidigers dazu. Wir sind sehr schwer reingekommen. Die Handspielregel ist eine blöde Regel. Union hat hinten den Bus geparkt. Sie machen es aber auch gut. Wir hatten schon ein, zwei gute Chancen. Was Einsatz und Leidenschaft anbelangt, haben wir es in der zweiten Halbzeit gut gemacht.

1. FC Köln - Union Berlin
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Steffen Baumgart: Ich will die Leistungen der Schiedsrichter so nicht mehr akzeptieren. Das geht mir auf die Nerven. Die Niederlage lag nicht an den Schiedsrichtern. Ich wusste gar nicht, dass es in den Regeln steht, dass man zuerst in den Mann springen darf und dann gegen den Ball arbeitest. Das ist mittlerweile wohl gang und gäbe. Kein Stürmer springt mehr in den Ball hinein. Also ich bin früher als Stürmer in den Ball gesprungen. Heute springen die Jungs nur noch in den Gegner. Jeder erklärt mir, das wäre ein Zweikampf. Aber das ist kein Zweikampf. Das wird nicht mehr gepfiffen und damit habe ich mein Problem. Dann haben wir die Hand-Situation, die am Ende zu einer Gelb-Roten Karte wird. Der Junge ist mit dem Rücken zum Ball, bekommt den Ball auf den Oberarm. Das wird eine Verarsche. Das ist nicht die Regel. Beim Handspiel ist in der Regel schon eine gewisse Absicht dabei. Das ist für mich einfach nur noch lächerlich und die Gelbe Karte ist lächerlich. Union war für mich die beste Mannschaft, die wir bisher gesehen haben. Wir haben keinen Stich gehabt und verdient verloren. Aber ich finde solche Situationen nicht mehr tragbar. Das stört mich schon länger. Uns wird immer gesagt, wir sollen Respekt haben. Aber ich erwarte auch Respekt vor unserer Arbeit.

Union hat es einfach gut gemacht. Sie sind einfach viel weiter als wir. Wir waren in allen Belangen unterlegen. Wir haben im zweiten Durchgang weniger zugelassen. Die ersten 20 Minuten haben wir keinen Zweikampf gewonnen. Der Lernprozess ist, dass wir weitermachen werden.

Marvin Schwäbe: Wir hatten in der ersten Halbzeit große Probleme, in die Zweikämpfe zu finden. In der zweiten Hälfte haben wir dann alles reingehauen, aber es hat einfach nicht gereicht. Wir können trotz der heutigen Niederlage mit den Leistungen in Nizza und gegen Union zufrieden sein.

Steffen Tigges: Man hat gesehen, dass wir arbeiten, laufen, in die Zweikämpfe gehen, aber wir hatten zu wenige Aktionen nach vorne. Du musst dir einfach ein paar Chancen erarbeiten und diese dann nutzen. Das haben wir nicht gemacht und deshalb gehen wir auch verdient als Verlierer vom Platz.

Kingsley Schindler: Es war, wie zu erwarten, ein schwieriges Spiel. Der Gegner steht hinten drin und dafür haben wir keine Lösungen gefunden. Wenn der Gegner so früh in Führung geht, macht es das doppelt schwer. Die Kraft war heute nicht unbedingt das Problem. Es war nicht die erste englische Woche und wir haben gut rotiert. Den Elfmeter habe ich nicht richtig gesehen, aber dafür haben wir Marvin hinten drin, der so ein Ding dann auch hält. Man muss Union ein Kompliment machen. Es ist kein guter, aber effektiver Fußball.

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