Sturm-Duo beim 1. FC Köln Darin unterscheiden sich Sebastian Andersson und Anthony Modeste

Köln · Seit zwei Spieltagen setzt FC-Trainer Steffen Baumgart im Sturm auf die Doppelspitze aus Sebastian Andersson und Anthony Modeste. Während das Duo einmal kläglich scheiterte, lässt zumindest einer der beiden für das letzte Hinrundenspiel gegen Stuttgart wieder hoffen.

Stürmer-Duo: Anthony Modeste (2. von links) und Sebastian Andersson (rechts).

Stürmer-Duo: Anthony Modeste (2. von links) und Sebastian Andersson (rechts).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

An diesem Sonntag steigt für den 1. FC Köln mit der Partie gegen den VfB Stuttgart das letzte Spiel, bevor es in die Winterpause geht. Allzu vorweihnachtlich dürfte es beim FC aber nicht werden, zumindest was die Formation unter Trainer Steffen Baumgart angeht. Das aktuelle 4-1-3-2-System gleicht alles anderem als einem Tannenbaum. Aus Baumgarts Spielsystem ragen zwei Spitzen heraus.

Spielerisch herausragend war der erste gemeinsame Startelf-Einsatz von Sebastian Andersson und Anthony Modeste aber nicht. Beide spielten in der Partie am vergangenen Freitag gegen den FC Augsburg von Anfang an. Auch, weil Mark Uth aufgrund einer Erkältung weiterhin fehlte. Nach 90 Minuten war klar, dass der Matchplan von Baumgart nicht aufgegangen war. Gleich mehrere Spielszenen verdeutlichten, dass sich das Zusammenspiel des Sturm-Duos wie schon in vorherigen Kurzeinsätzen weiter schwierig gestaltet. „Das sah heute wirklich unglücklich aus“, fasste Interims-Sportchef Jörg Jakobs die Leistung der Kölner Offensive zusammen.

1. FC Köln: Stürmer-Duo mit Anfangsschwierigkeiten

Dabei heben die Leistungswerte nicht einen der beiden Spieler hervor. Sowohl Andersson als auch Modeste liefen um die neun Kilometer und verzeichneten eine Passquote von 64 beziehungsweise 73 Prozent. Der 30-jährige Andersson kommt auf eine Zweikampfquote von 38 Prozent, FC-Topstürmer Modeste sogar auf rund zehn Prozent weniger. Viel bedeutender: Die zahlreichen Torchancen konnten sie nicht verwerten. Auch Baumgart gab nach dem Spiel zu, dass vor allem vorne sein Plan nicht aufging: „Wir hatten heute die klar bessere Idee und hätten vor dem 0:1 schon ein oder zwei Tore machen müssen. Ich glaube trotzdem, dass wir auf einem guten Weg sind."

Dass Baumgart dabei vor allem an den gemeinsamen Weg von Andersson und Modeste dachte, wurde einen Tag später bei der Pressekonferenz am Montag klar. Überraschenderweise erhielten wieder beide Stürmer für das Spiel gegen den VfL Wolfsburg eine Startelfgarantie: „Ich glaube, für Tony ist es sogar besser, wenn ein zweiter Stürmer vorne drin ist, weil er dann nicht allein gegen eine Verteidigung spielt“. Wie vorhergesagt erwischte der 33-Jährige einen besseren Tag, nicht nur wegen seines vierten Doppelpacks in der laufenden Spielzeit. Er verzeichnete fünf Torschüsse, eine Zweikampfquote von 53 Prozent und eine knapp 90-prozentige Passquote.

Sebastian Andersson fehlen Erfolgserlebnisse

Baumgart führte am Montag weiter aus: „Und Seb, wenn wir seine Vorgeschichte sehen, er arbeitet und macht viel. Nur der Knoten ist noch nicht zu 100 Prozent geplatzt.“ Wenn auch Andersson im Vergleich zum Spiel gegen Augsburg bessere Werte verzeichnete, platzte der Knoten nicht. Der Schwede lief knapp einen Kilometer mehr als Modeste, aber konnte sich dadurch keine Bälle im Spiel nach vorne sichern. Er kam zu keinem Torabschluss und war an keinem der drei Tore beteiligt. Trotz der miserablen Leistung verzichtete Baumgart im Gegensatz zum Spiel gegen Augsburg auf eine Auswechslung Anderssons.

Die Kölner Offensive wirkt weiterhin wie eine One-Man-Show von Modeste, der im Gegensatz zu Andersson vor Selbstbewusstsein strotzt. Die Kritik, dass sich beide Stürmer in ihrer Spielweise zu ähnlich seien, um gemeinsam aufzulaufen, wies der Trainer bisher zurück. Stattdessen vertraut er den guten Trainingsleistungen des Duos und hofft darauf, dass sie sich auch im Spiel zeigen werden.

Während der Franzose in der Torschützenliste der Bundesliga also weiter nach oben geklettert ist, wartet Andersson weiter auf sein drittes Saisontor. Im Sinne von Baumgarts Weg könnte er am Sonntag erneut die Chance dazu erhalten. Das letzte Heimspiel in diesem Jahr wird dann entscheiden, ob beide Spitzen zufrieden unterm Tannenbaum sitzen werden.

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