Atemberaubendes Spiel 1. FC Köln trennt sich von RB Leipzig 1:1

Köln · In einem atemberaubenden Bundesliga-Spiel trennten sich der 1. FC Köln und RB Leipzig 1:1. Erneut war Anthony Modeste für Köln erfolgreich und erlebte einen besonders emotionalen Abend.

Atemberaubendes Spiel: 1. FC Köln trennt sich von RB Leipzig 1:1
Foto: dpa/Marius Becker

Destruktiv, aber erfolgreich lautete das Motto des 1. FC Köln noch vor fünf Monaten beim überraschenden 2:1-Triumph der Kölner über RB Leipzig. Offensiv und begeisternd das Motto des FC am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim 1:1 gegen die Sachsen. FC-Trainer Steffen Baumgart hatte den 25 000 Zuschauern im ausverkauften Kölner Stadion beste Unterhaltung versprochen. Trainer und FC hielten das Versprechen. Beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive, spielten mutig und schnell nach vorne und legten die Basis für ein temporeiches, atemberaubendes Bundesliga-Spiel. Anthony Modeste (54.) und Amadou Haïdara (71.) erzielten die Treffer, zudem wurden gleich vier Tore wegen Abseits zurückgepfiffen. Für Modeste war es ein besonderer Abend. „Mein Papa hat heute Geburtstag. Das sind so viele Emotionen für mich“, sagte der Franzose. „Ich habe meinen Papa vor drei Jahren verloren.“

Baumgart blieb taktisch seiner Marschroute also treu, personell musste der Kölner Trainer jedoch Änderungen vornehmen. Für den Gelb-Rot gesperrten Florian Kainz rotierte erwartungsgemäß Jan Thielmann in die Startelf. Ondrej Duda agierte allerdings überraschend hinter den Spitzen, Mark Uth nahm dafür die Offensivpositionen für Sebastan Andersson ein. In der Innenverteidigung lief Luca Killian überraschend für Jorge Meré auf.

Wie vom Trainer gefordert, versteckten sich die Kölner gegen den Vizemeister nicht. Mark Uth brachte in der ersten Minute eine gefährliche Ecke vors Tor, anschließend fand eine Flanke von Jonas Hector keinen Abnehmer. Auf der anderen Seite leitete Rafael Czichos mit einem haarsträubenden Fehler gegen Christopher Nkunku die erste Chance der Leipziger ein. Der Goalgetter vom ManCity-Spiel legte auf, Dominik Szoboszlai gab noch einmal weiter und André Silva vollendete, stand aber minimal im Abseits. Nkunku blieb die treibende Kraft, Dreh- und Angelpunkt der Gäste. Der Franzose zog aus 20 Metern ab, traf aber nur den Pfosten. Für Köln traf wiederum Duda Aluminum nach starker Vorlage von Benno Schmitz. Kilian leistete sich den nächsten Bock, der Czichos mit einem Foulspiel ausbügelte. Den anschließenden Freistoß von Szoboszlai parierte Timo Horn.

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Köln leistet sich zu viele individuelle Fehler

Beide Mannschaften hielten das Tempo hoch. Köln suchte den Weg in die Offensive, machte sich in der Gegenbewegung aber durch individuelle Fehler das Leben selbst schwer. So musste Baumgart bereits früh reagieren, nach einer halben Stunde brachte der Coach für den Gelb-Rot gefährdeten Czichos den Spanier Meré. Der Wechsel tat der Geschwindigkeit keinem Abbruch. Einen tiefen Ball legte Modeste auf Uth ab. Zwar schob der Offensivspieler ein, das Tor wurde aber ebenfalls wegen Abseits nicht gegeben. Hector prüfte unmittlbar vor dem Seitenwechsel noch einmal Peter Gulácsi, der Leipziger Keeper hatte aber keine Probleme.

1. FC Köln - RB Leipzig
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Foto: dpa/Marius Becker

Auch nach dem Wechsel hielt das Spektaktel an. Zunächst vergab Duda aus spitzem Winkel, dann legte der Slowake auf Modeste auf, der erneut verwandelte. Wieder wurde das Tor zurückgepfiffen, wieder wegen Abseits. Nur eine Minute später traf Modeste ein weiteres Mal. Dieses Mal überprüfte Schiedsrichter Felix Brych ein vermeintliches Foulspiel an Mohamed Simakan, der den Ball unfreiwilig Modeste aufgelegt hatte, gab den Treffer aber zu recht.

Hatte der FC gegen Freiburg noch versucht, die Führung zu verteidigen, setzten die Kölner zunächst nach. Gleich zwei Mal vergab Modeste. Leipzig benötigte ein wenig, fand aber ins Spiel zurück. Vor allem durch den eingewechselten Emil Forsberg, der zunächst noch an Horn scheiterte, dann aber das Tor traf. Doch zum vierten Mal entschied Brych nach einem Treffer auf Abseits.

Besser machte es schließlich Amadou Haïdara nach einer Ecke, der per Kopf ausglich. Beide Mannschaften wollten sich mit dem Remis nicht zufrieden geben und spielten weiter munter nach vorne. Doch Leipzig wirkte gefährlicher. Einen Schuss von Forsberg parierte Horn stark, anschließend rettete der eingewechselte Kingsley Ehizibue in höchster Not gegen Nkunku, bevor erneut Horn gegen Poulsen zur Stelle war. Auch die Schlusssekunden hatten es in sich. Zunächst rettete erneut Horn. Auf der anderen Seite lief Andersson alleine auf den Leipziger Keeper zu. Den Schuss fälschte der Schlussmann zur Seite ab, Ondrej Duda vergab aus kurzer Distanz. „Ein Punkt gegen Leipzig ist schon Meckern auf hohem Niveau. Wir können schon zufrieden sein“, sagte Timo Horn.

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