Kaderplanung 1. FC Köln verpflichtet Timo Hübers

Köln · Der Kader des 1. FC Köln nimmt zunehmend Konturen an. Jetzt hat der FC den 24-jährigen Timo Hübers als dritten Neuzugang unter Vertrag genommen. Er kommt von Hannover 96.

1. FC Köln verpflichtet Timo Hübers
Foto:  Swen Pförtner

Timo Hübers ist Warten gewohnt. Dass sich die Vertragsunterzeichnung beim 1. FC Köln gezogen hat, wird den 24-Jährigen insofern wohl eher nicht aus der Ruhe gebracht haben. Zumal dem Innenverteidiger auch weitere Angebote vorgelegen haben sollen und er die letzten Tage im Urlaub in Portugal verbrachte. Nun ist der Transfer offiziell: Hübers wechselt ablösefrei von Hannover 96 zum 1. FC Köln. Der Hildesheimer erhält beim 1. FC Köln einen Vertrag bis 2023. Hübers ist nach Mark Uth und Dejan Ljubicic der dritte bestätigte Neuzugang bei den Geißböcken und wie Uth ein Rückkehrer. In der Spielzeit 2016/17 spielte der Abwehrspieler für die U21 des FC und kam in der Regionalliga 21 Mal zum Einsatz. Eigentlich wollte der 1. FC Köln mit Hübers verlängern, doch er kehrte zu den 96ern zurück.

„Timos fußballerische Qualitäten als Innenverteidiger sind bekannt. Was ihn darüber hinaus auszeichnet, sind seine Mentalität und sein Interesse, sich permanent weiterzuentwickeln“, sagte FC-Interims-Sportchef Jörg Jakobs.

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„Das Gesamtpaket hat für mich einfach gestimmt. Ich kann wieder Bundesliga spielen, und das bei so einem besonderen Verein“, sagte Hübers. „Mit der Rückkehr zum FC schließt sich für mich ein Kreis: In meinem Jahr bei den Amateuren habe ich immer im Stadion gesessen, zugeschaut und wollte selbst gerne auf dem Rasen stehen. Dass das jetzt so gekommen ist, ist großartig.“

Hübers ist 1,90 Meter groß, gilt als enorm zweikampfstark und eigentlich auch als torgefährlicher Abwehrspieler. Eigentlich, denn Hübers hat gerade einmal vier Profitore auf seinem Konto stehen. Den ersten Treffer erzielte der gebürtige Hildesheimer im März 2020. Nach langer Verletzungspause stand Hübers damals erst das dritte Mal wieder auf dem Platz, machte gegen Nürnberg ein starkes Spiel. „Er hat ja ein paarmal schon gut gespielt, nun sein erstes Tor als Profi, das freut mich einfach für ihn, auch nach der langen Verletzung“, sagte sein damaliger Trainer Kenan Kocak und hoffte, dass Hübers endlich durchstarten würde. Tat er nicht. Nur eine Woche später folgte bereits der Rückschlag: Er wurde als erster deutscher Fußball-Profi positiv auf Corona getestet. Hübers spürte nur leichte Symptome. Erdrückender sei die Langeweile gewesen, sagte er damals.

Neuverpflichtung beim 1. FC Köln: Timo Hübers Karriere von Verletzungen geprägt

Dabei ist die Corona-Zwangspause nicht die erste seiner Karriere. Hübers Laufbahn ist von Verletzungen geprägt. Zwei Kreuzbandrisse, eine Schambeinprellung, mehrere weitere Knie-OPs, muskuläre Probleme - Hübers bringt es auf mehr als 1000 Krankentage in den vergangenen sechs Jahren. Nahezu die Hälfte seiner Profikarriere verbrachte der Abwehrspieler im Krankenstand oder in der Reha. Auch in der vergangenen Saison fiel der Abwehrchef und 96er-Kapitän gleich mehrfach aus. Auch deswegen hat sich der Transfer vermutlich hingezogen. Es gab dem Vernehmen nach auch beim 1. FC Köln Bedenken. Kein Wunder, mit Sebastian Andersson hat der 1. FC Köln schließlich nicht die besten Erfahrungen gemacht. Der Angreifer fiel lange verletzt aus, ein vorzeitiges Karriereende ist zumindest nicht ausgeschlossen. Beim Medizincheck am Dienstag wurde vermutlich besonders genau hingeschaut.

Dennoch soll Hübers eine Verstärkung bei den Geißböcken werden. Trotz seiner Verletzungen ist der 24-Jährige extrem schnell, kopfball- und zweikampfstark und wichtig im Spielaufbau. Zudem ist er ein Führungsspieler, treibt seine Teams an. Bleibt er verletzungsfrei, könnte er eine Alternative für Sebastiaan Bornauw oder Jorge Meré werden, die beide als mögliche Verkaufskandidaten gelten.

Zudem befasst sich der 1. FC Köln aktuell mit weiteren Alternativen für die Offensive. So ist Köln offenbar erneut an Linton Maina von Hannover 96 interessiert. Der Außenspieler könnte die Nachfolge von Marius Wolf auf der rechten Außenbahn antreten. Auch Philipp Klement steht auf dem Kölner Wunschzettel.

Am Mittwoch gab der 1. FC Köln bereits die Verpflichtung von Uwe Gospodarek als Nachfolger von Andreas Menger als Torwarttrainer bekannt. Der Ex-Bayern-Keeper löste gerade den Vertrag beim VfB Stuttgart auf.

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