Vor dem Rheinderby So ist die Rivalität zwischen dem FC und Borussia Mönchengladbach entstanden

Köln · Seit mehr als 50 Jahren umgibt den 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach eine brisante Rivalität. Die Ursache trägt auch den Namen einer Legende: Hennes Weisweiler, der für beide Clubs tätig und sehr erfolgreich war.

1. FC Köln:  Daher kommt die Rivalität zwischen dem FC und der Borussia​
Foto: picture-alliance / Sven Simon/SVEN SIMON

Borussia Mönchengladbach gehört nicht unbedingt zu den Lieblingsgegnern der Kölner - zumindest was die nackten Zahlen angeht. Gegen keinen anderen Club aus der Liga verlor der FC öfter, gegen keinen kassierte er mehr Gegentreffer, gegen keinen mehr Heimpleiten. Umso schöner aus Kölner Sicht, dass die beiden Derbys des vergangenen Jahres an den FC gingen.

Und dann sind die Spiele gegen Borussia Mönchengladbach doch etwas ganz Besonderes. Neben dem Revierderby zwischen S04 und Borussia Dortmund hat das Rheinderby die wohl größte Brisanz in der Bundesliga. Seit Jahrzehnten, mehr als 50 Jahren, umgibt die Clubs eine extreme Rivalität. Und den Anfang macht ausgerechnet eine Legende beider Vereine: Hennes Weisweiler. Der aus Erftstadt stammende Weisweiler war wenn man so will Gründungsmitglied des 1. FC Köln, lief mit dem FC 62 Mal in der Oberliga auf. Unter Sepp Herberger erwarb er als 27-Jähriger die Fußball-Trainerlizenz und fungierte von 1948 an als Spielertrainer beim FC. In dieser Zeit bekam der FC auch einen Ziegenbock mit Namen Hennes geschenkt, ein Maskottchen war geboren. Nach Stationen in Rheydt und als Assistenztrainer von Herberger beim DFB kehrte Weisweiler zurück nach Köln. Zunächst zum FC, nachdem er sich mit Franz Krämer überworfen hatte, zur Viktoria. 1964 folgte der Wechsel zu Borussia Mönchengladbach.

Weisweiler hielt die Brisanz aufrecht

Weisweiler soll kein besonders guter Verlierer gewesen sein, stichelte zudem gerne gegen seine Ex-Clubs. Gerade die Niederlagen gegen seinen FC konnte er dem Vernehmen nach nur sehr schmerzhaft verkraften. Zumal Weisweiler noch immer in Köln lebte, dort als Dozent an der Sporthochschule tätig war. Ausgerechnet der Kölner Weisweiler holt gleich drei Meistertitel und den DFB-Pokal mit der Borussia. Kein Wunder, dass er auch bei den Fohlen Kultstatus erhält. Weisweiler kehrt zurück nach Köln und holt auch mit dem FC Titel: 1977 die Meisterschaft, 1978 das Double. Auch in dieser Zeit soll Weisweiler die Spiele gegen seinen Ex-Club besonders ernst genommen haben.

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Die Rivalität zwischen den Fans war geboren, wenn auch noch nicht so ausgeprägt wie heute. Dennoch war Weisweiler alles andere als der letzte Akteur, der für beide Clubs aktiv war. Auf Weisweiler folgte in Gladbach Udo Lattek, der ebenfalls mit der Borussia Meister wurde und später sportlicher Leiter beim FC war. Auch Jörg Schmadtke war im Dienst beider Clubs sowie zahlreiche Spieler, die auf beiden Seiten spielten. Topspieler wie Toni Polster, Thomas Broich oder Rainer Bonhof. Andrej Voronin schaffte es sogar für Gladbach, den FC, Bayer Leverkusen und Fortuna Düsseldorf tätig zu sein.

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