Auslaufender Vertrag Wie sieht die Zukunft für Jannes Horn beim 1. FC Köln aus?

Köln · FC-Spieler Jannes Horn zeigte zuletzt gegen Borussia Dortmund eine starke Leistung. Dennoch kommt der Linksverteidiger aktuell nicht an Kapitän Jonas Hector vorbei. Spannend: Horns Vertrag läuft in diesem Sommer aus.

1. FC Köln: Wie sieht die Zukunft für Jannes Horn beim 1. FC Köln aus?
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Dass Jannes Horn am Sonntagabend im Spiel gegen Borussia Dortmund auf dem Platz stehen würde, stand bereits am vergangenen Dienstag fest. Auch wenn es der 1. FC Köln nicht öffentlich aussprach, Kapitän Jonas Hector hatte sich mit den Corona-Virus infiziert. Im Gegensatz zum Spiel gegen Hoffenheim zwei Wochen zuvor als Hector aus privaten Gründen kurzfristig fehlte, hatte Horn diesmal also die Chance, sich intensiver auf seinen Startelf-Einsatz vorzubereiten. „Ich gehe das Spiel gedanklich extrem professionell an. Jonas fehlt natürlich der ganzen Mannschaft. In der Kabine und auch außerhalb. Er ist extrem wichtig, aber ich hoffe, ihn bestmöglich vertreten zu können“, so Horn am vergangenen Donnerstag.

Eine gebührende Vertretung des Kapitäns ist dem 25-Jährigen am Sonntag gelungen. Im Gegensatz zur Niederlage gegen Hoffenheim suchte Horn immer wieder den Weg in die Offensive. Im Zusammenspiel mit Louis Schaub schlug der Linksfuß einige Bälle in die gefährliche Zone. Mit 89 Ballkontakten spielte der Linksverteidiger mit Nebenspieler Timo Hübers den Ball am häufigsten auf dem Platz. Seine Passquote lag dabei bei knapp 82 Prozent. Der Höhepunkt des Spiels fand für ihn dann in der 36. Spielminute statt, als Horn mit einer weiteren Flanke diesmal zielgenau Anthony Modeste im Zentrum fand, der den Ball zu Sebastian Andersson weiterleitete. „Das ist auf jeden Fall meine schönste Saison, seitdem ich beim FC bin“, sagte Horn vor dem Spiel und deutete damit auf die zu dem Zeitpunkt höchste Punkteausbeute seit 1994 an. Und das, obwohl seine Zukunft alles andere als geklärt ist.

„Ich bin mir meiner Situation bewusst“

Jannes Horn wechselte 2017 vom VfL Wolfsburg zum 1. FC Köln. Aus dieser Zeit weiß er, wie es ist, mit dem FC international zu spielen. In der Saison 17/18 sammelte der 25-Jährige einige Einsatzminuten in der Bundesliga und Europa-League. Jonas Hector spielte zu diesem Zeitpunkt noch auf der Sechser-Position. Allerdings hatte Horn in seinem ersten Jahr in Köln häufiger mit Verletzungen und Erkrankungen zu kämpfen. Eine Saison später stellte der damalige FC-Trainer Markus Anfang in der zweiten Liga in der Defensive auf eine Dreierkette um, wodurch der gebürtige Braunschweiger ab der zweiten Saisonhälfte durchgehend weichen musste. Es folgte eine Saisonzeit bei Hannover 96, bevor er nach Köln zurückkehrte und wieder regelmäßig auf dem Platz stand.

So lange laufen die Verträge der Profis des 1. FC Köln
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Mit Trainer Steffen Baumgart hat sich seit dieser Saison die Formation in der Startelf verändert. Kapitän Hector ist für die Linksverteidigerposition gesetzt. Keine leichte Situation für den 25-Jährigen Horn, der diese aber erstaunlich gut annimmt. „Ich war auch fast die ganze Hinrunde verletzt, das darf man nicht vergessen. Jonas hat mehr als 40 Länderspiele gemacht und ist ein überragender Spieler“, sagt Horn. „Ich bin mir meiner Situation bewusst und immer, wenn ich auf dem Platz stehen darf, probiere ich mich komplett zu konzentrieren. Deswegen nehme ich die Situation so, wie sie ist und freue mich über jede Minute, die ich auf dem Platz stehen darf.“

Kölner Zukunft möglich

Bisher stand Horn in 13 möglichen Einsätzen siebenmal auf dem Platz. Seine Chance ergibt sich derweil nur, wenn Hector wie am Sonntag ausfällt oder auf die Sechs ausweicht. Mit Salih Özcan und Ellyes Skhiri wird das defensive Mittelfeld zurzeit aber von zwei weiteren Leistungsträgern vertreten. Da Horns Vertrag zum Ende der Saison ausläuft, wird dieser sich schon bald entscheiden müssen, ob ihm seine Einsatzzeiten ausreichen. „Ich habe für mich selbst entschieden, dass ich mich erst einmal auf die letzten Spiele konzentriere. Dann wird man sehen, was nach der Saison passiert. Meine Berater führen Gespräche. Ich habe ihnen gesagt, ich fühle mich hier extrem wohl, aber natürlich schaut man sich auch um. Das ist ganz normal“, sagte Horn und fügte in der vergangenen Woche noch hinzu: „Am liebsten würde ich schon bleiben. Ich bin jetzt schon lange hier und mag die Jungs. Ich habe hier alles was ich brauche, aber wenn etwas anderes kommt, das ähnlich interessant ist, dann macht man sich darüber auch Gedanken.“

Neben finanziellen Aspekten könnte für den 25-Jährigen wohl am Ende auch entscheidend sein, ob er die Möglichkeit bekommt, ein zweites Mal mit dem FC in Europa zu spielen. „Wenn wir die Chance haben, Europa-League spielen zu dürfen, dann freuen wir uns natürlich und haben keine Angst davor, nur weil wir damals daraufhin abgestiegen sind“, sagt Horn.

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