Personalie Christian Keller wird Sportdirektor des 1. FC Köln

Update | Köln · Der 1. FC Köln ist auf der Suche nach einem neuen Sportdirektor fündig geworden. Christian Keller wird die Position ab April 2022 übernehmen.

1.FC Köln: Christian Keller wird neuer Sportdirektor
Foto: dpa/Armin Weigel

Der mittelfristige Plan ist schon ziemlich konkret. Im Dezember stehen erst einmal zehn Tage Madeira auf dem Programm, im Januar und Februar soll dann eine mehrwöchige Auslandsreise folgen. Und dann? Dann wird Christian Keller die sportlichen Geschicke beim 1. FC Köln leiten. Drei Tage vor Kellers 43. Geburtstag gab der FC die neue Personalie bekannt: Zum 1. April des kommenden Jahres übernimmt der Sportfunktionär die Position Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln.

Die Personalie kommt nur bedingt überraschend. Über Keller wurde bereits in den vergangenen Monaten als Nachfolger von Horst Held in Köln heftig spekuliert – genauso wie über Bielefelds Sami Arabi. Die Wahl ist nun auf den ehemaligen Geschäftsführer von Jahn Regensburg gefallen. Den Jahn hatte Keller von der Regionalliga in die 2. Bundesliga geführt, der Vertrag war im Oktober dieses Jahres ausgelaufen. „Seine herausragenden Verdienste in Regensburg lassen sich nicht nur an den sportlichen Ergebnissen ablesen, sondern auch an den Strukturen, die er dort aufgebaut hat“, sagte FC-Präsident Werner Wolf. „Wir freuen uns, mit Christian Keller einen begehrten Manager für den FC gewonnen zu haben.“

Andere Bundesligisten ebenfalls an Keller interessiert

Keller ist in der Bundesliga in der Tat begehrt. Unter anderem soll der VfB Stuttgart seine Fühler nach dem 42-Jährigen ausgestreckt haben, auch Hertha BSC war dem Vernehmen nach interessiert. „Jörg Jakobs, meine Vorstandskollegen und ich konnten in der aktuellen Konstellation in Ruhe einen Nachfolger für den Geschäftsführer Sport suchen und hatten Zeit, intensive und gute Gespräche zu führen“, sagte Kölns Vizepräsident Eckhard Sauren. „Dabei hat uns Christian Keller absolut überzeugt. Wir haben ausführlich den Weg beleuchtet, den wir nun gemeinsam mit ihm einschlagen wollen. Nach unserem Auswahlprozess bin ich fest davon überzeugt, dass wir mit ihm einen ausgezeichneten Fußballmanager gefunden haben.“

Das hat der FC offensichtlich. Keller ist ein Senkrechtstarter. Nach seiner Fachhochschulreife studierte er an der ESB Business School in Reutlingen Außenwirtschaft und anschließend International Business Development. 2008 promovierte Keller an der Uni in Tübingen zu dem Thema „Steuerung von Fußballunternehmen – Finanziellen und sportlichen Erfolg langfristig gestalten“. Ab 2010 lehrte der damals 31-Jährige Sportmanagemant als Professor an der SRH Hochschule in Heidelberg. 2013 folgte der Wechsel in den Profifußball. Keller wurde Geschäftsführer beim SSV Jahn Regensburg.

Keller überzeugte in Regensburg

Neben dem sportlichen Erfolg hat Keller den SSV auch wirtschaftlich auf solide Beine gestellt. Der ehemalige Sanierungsfall ist mittlerweile schuldenfrei und schrieb auch während der Corona-Pandemie positive Zahlen. Nun kommt Keller nach Köln und wird im Team mit Thomas Kessler und Lukas Berg zusammenarbeiten. Interimssportchef Jörg Jakobs wird dann wieder in beratende Funktion zurückkehren.

„Der FC-Vorstand hat sich in außergewöhnlichem Maße um mich bemüht. Besonders haben mich dabei die Seriosität, Zuverlässigkeit und Professionalität der FC-Verantwortlichen überzeugt. Diese Vertrauensbasis ist mir eminent wichtig, weil nur damit eine effektive Zusammenarbeit möglich wird. Gleichzeitig hat der FC-Vorstand einen durchdachten strategischen Ansatz, um die Zukunft des 1. FC Köln aktiv zu gestalten“, sagt Keller. „Wichtig ist mir zudem, nach rund achteinhalb tollen, aber auch sehr intensiven Jahren beim SSV Jahn Regensburg die neue Aufgabe beim FC mit einhundert Prozent Identifikation und einhundert Prozent Engagement anzugehen. Dazu benötige ich zunächst etwas Abstand und Pause.“ Die hat Keller ohnehin fest eingeplant.

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