Sobiech und Koziello gehen 1.FC Köln verpflichtet Toni Leistner

Köln · Der 1. FC Köln ist auf der Suche nach einem neuen Innenverteidiger fündig geworden. Aus der zweiten englischen Liga kommt Toni Leistner. Dafür wird Lasse Sobiech ausgeliehen. Vor einem Absprung stehen wohl auch Vincent Koziello und Matthias Bader.

 Toni Leistner wechselt nach Köln.

Toni Leistner wechselt nach Köln.

Foto: bopp/Bopp Eduard

Jordan Torunarigha (Hertha BSC) war gar nicht realisierbar. Simon Falette (Eintracht Frankfurt) zog Istanbul und mehr Gehalt vor. Weltmeister Benedikt Höwedes (Lokomotive Moskau) wollte, konnte aber nicht kommen. Am Ende standen auch noch die 21-jährigen Talente Kevin Danso (FC Southampton/FC Augsburg) und Panagiotis Retsos (Bayer Leverkusen) auf der Kandidatenliste von Geschäftsführer Horst Heldt. Die intensive Fahndung des 1. FC Köln nach einem neuen, geeigneten Innenverteidiger hat dem abstiegsgefährdeten Fußball-Bundesligisten die eigenen Grenzen und allgemeinen Schwierigkeiten des Winter-Transfergeschäfts deutlich aufgezeigt. Einen Tag vor Ende der einmonatigen Periode am 31. Januar gaben die Geißböcke am Donnerstag um 18.30 Uhr schließlich die Verpflichtung von Toni Leistner bekannt. Ein 29-jähriger, 1,90 Meter großer Defensivspieler mit der Erfahrung von 135 Zweitligaspielen für Union Berlin und Dynamo Dresden sowie 65 „Championship“-Partien für die Queens Park Rangers. Der FC leiht den Kapitän des englischen Zweitligisten für ein halbes Jahr aus und sicherte sich eine Kaufoption. „Toni ist ein schneller und robuster Spieler, extrem kopfball- und zweikampfstark“, lobte Heldt seinen dritten und letzten Winter-Neuzugang nach Mark Uth und Elvis Rexhbecaj.

2018 stand der gebürtige Dresdener schon einmal auf dem Kandidaten-Zettel des FC. Damals entschieden sich die Kölner für Lasse Sobiech. Leistner bog daraufhin nach einer beachtlichen Zweitliga-Saison bei Union Berlin für eine Ablösesumme von zwei Millionen Euro Richtung London ab. Bei den „Super Hoops“ von der Loftus Road avancierte er als Kapitän zum Publikumsliebling. „Big friendly German“ nannten ihn die Rangers-Fans liebevoll.

Eine Verbandsstrafe in Höhe von umgerechnet 47 Millionen Euro, die auf einen Verstoß der Rangers gegen das Financial Fair Play im Aufstiegsjahr 2014 zurückgeht (die Gehaltskosten überstiegen den Umsatz um das Doppelte) zwingt den englischen Zweitligisten seit 2019 zum Sparen. Weil Toni Leistner zu den Topverdienern gehört, wird er nun verliehen. Sein letztes Spiel bestritt er an Neujahr gegen Blackburn, zuletzt kam er als unumstrittener Stammspieler dreimal gar nicht zum Einsatz. „In der Bundesliga zu spielen, war immer mein großer Traum. Diese Chance hier beim FC möchte ich nutzen“, sagte Leistner.

Schon mit dem Werben um einen neuen Innenverteidiger, den Trainer Markus Gisdol bei Bedarf auch als rechten Außenverteidiger einsetzen kann, war klar, dass es ausgerechnet für Lasse Sobiech aktuell keinen Platz mehr am Geißbockheim gibt. Noch bevor der FC die Verpflichtung von Leistner öffentlich machte, verkündete der Club, dass der 1,96 Meter große Sobiech für ein halbes Jahr an den belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron ausgeliehen wird. „Lasse kam bei uns zuletzt kaum zum Einsatz. Deshalb ist der Wechsel genau der richtige Schritt. Bei Mouscron hat er die Chance, Spielpraxis zu sammeln“, gab Horst Heldt dem 28-Jährigen die obligatorischen, warmen Worte mit auf den Weg. Nach dem 30. Juni sieht man sich wieder. Sobiech, der auch mit Zweitligist VfL Bochum und einem englischen Club in Verbindung gebracht wurde, besitzt beim FC noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022.

Vor einem Absprung stehen bei den Kölnern auch Vincent Koziellound Matthias Bader. Der Franzose wechselt wohl zum französischen Zweitligisten Paris FC. Rechtsverteidiger Matthias Bader wird künftig wohl für das Trikot des Zweitligisten SV Darmstadt 98 tragen. Für Niklas Hauptmann hat sich dagegen noch kein interessierter Abnehmer gefunden.

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