1. FC Köln 20.000 Fans bei der Saisoneröffnung

KÖLN · Das Autogrammschreiben sind die Spieler des 1. FC Köln gewohnt. Nach jedem Training am Geißbockheim erfüllen sie die entsprechenden Wünsche der Fans. Am Sonntag aber erlebten sie diesbezüglich bei der Saisoneröffnung auf den Stadionvorwiesen eine andere Dimension.

Tausende standen Schlange, um sich die frisch gedruckten Fotokarten persönlich unterschreiben zu lassen. "So etwas habe ich noch nie erlebt. Das war beeindruckend und macht Lust auf mehr", meinte Peter Stöger angesichts der mehr als 20 000 Fans.

Sechs Tage vor dem Saisonstart mit dem Gastspiel bei Dynamo Dresden erfuhr die FC-Mannschaft bei dem Fan-Fest einmal mehr einen gewaltigen Sympathiebeweis ihres Anhangs. "Wenn man sieht und erlebt, wie die Stadt für diesen Verein lebt, weiß man, dass es eine besondere Aufgabe ist, der wir nachkommen", sagte der Trainer.

Am Tag zuvor war das seiner Mannschaft noch nicht so gelungen, wie es am Samstag im ersten Saisonspiel erwartet wird. Bei der Generalprobe gab es ein 2:2 (0:1) gegen den spanischen Erstligaabsteiger RCD Mallorca, der überraschend ohne den vom 1. FC Köln ausgeliehenen Pedro Geromel angereist war. Der Brasilianer hatte es vorgezogen, daheim auf der deutschen Ferieninsel zu bleiben.

Fußballerisch fanden die Kölner vor 3000 Zuschauern im Südstadion lange Zeit nicht die rechte Einstellung zu den keinesfalls stark aufspielenden Spaniern. Vor allem im Offensivspiel wurde zu passiv und zu zurückhaltend, fast schon ängstlich agiert. Da wollte man keine Fehler machen, zog man den Sicherheitspass einem risikobehafteten Abspiel vor.

"Wenn man nur Fehler vermeiden will, geht das auf Dauer nicht gut. Man muss natürlich hinten sicher stehen, vorne aber schon Risiko gehen. Das gehört dazu, und diese Denkweise muss man bekommen", kritisierte und forderte Sportchef Jörg Schmadtke zugleich.

Einzig Thomas Bröker stach engagiert aus der reserviert auftretenden FC-Truppe heraus. Der kräftige Angreifer war viel in Bewegung, versuchte seine Mitspieler in Szene zu setzen und entwickelte selbst Zug zum Tor. Der Erfolg blieb freilich aus. Stattdessen erzielte Sastre Sekunden vor der Pause die Gästeführung, die Javier Marquez unmittelbar nach Wiederbeginn per Freistoß auf 2:0 ausbaute.

Erst nach gut einstündiger Spieldauer legten die Kölner ihre Hemmungen ab und traten forscher auf. Prompt kamen sie zu Chancen und Treffern. Innerhalb von sechs Minuten glichen Abwehrchef Dominic Maroh per Kopfballtreffer (69.) und Tony Ujah (75.) nach einem Abwehrfehler der Gäste aus.

"Das Auftreten in der zweiten Halbzeit war schon wesentlich besser als vor der Pause. Man hat gesehen, dass noch einiges zu tun ist. Aber wir haben ja noch diese Woche, um uns im Training besser abzustimmen", kündigte Peter Stöger intensive Einheiten an.

Deshalb ließ er auch offen, ob er seine Startelf für das Gastspiel in Dresden gefunden hat. "Wir haben viele Varianten, und ich habe so einiges im Kopf. Aber wir warten die Trainingswoche ab und sehen dann, wer spielt. Ob zwei Drittel oder drei Viertel der Mannschaft gesetzt sind, das möchte ich noch nicht sagen", ließ sich der Wiener nicht in die Karten schauen.

Köln: Horn; Brecko, Golobart (46. Maroh), Wimmer (46. Nascimento), Hector; Lehmann (46. Matuschyk); Jajalo (46. Gerhardt), Halfar (60. Exslager); Risse (69. Thiel), Bröker (78. Przybylko); Ujah.

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