1. FC Köln 3:0 beim FC St. Pauli - FC ist in der Erfolgsspur zurück
Hamburg · Überglücklich stürmten sie den Kabinengang hinunter und beglückwünschten sich gegenseitig. Die Last der voraufgegangenen beiden Niederlagen war von den Profis des 1. FC Köln abgefallen, nun wollten sie nur noch heraus aus den durchnässten und vom Matsch getränkten Trikots.
"Das war ein schweres Stück Arbeit. Aber es fühlt sich gut an, wenn man vor dieser Kulisse so gewinnt. Es war die richtige Reaktion nach den beiden Niederlagen und tut dem Selbstvertrauen gut", freute sich Yannick Gerhardt nach dem 3:0 (2:0)-Erfolg beim FC St. Pauli, zu dem er mit seinem dritten Saisontreffer den Schlusspunkt beigetragen hatte.
Von Beginn an bestimmte der Kampf im strömenden Regen und peitschenden Wind die Partie am Rande des Winter-Doms, dem großen Hamburger Volksfest. Ein Fußballfest erlebten auch die 29.000 Zuschauern, die mit Gesängen eine stimmungsvolle Kulisse boten, wobei es nur für die gut 3000 FC-Fans einen schönen Ausgang gab.
Nicht einmal sechs Umdrehungen hatte der Minutenzeiger hinter sich, da war nach 210 Spielminuten die zuletzt so torlose Kölner Zeit vorbei. Kevin Wimmer wuchtete nach einer Ecke von Patrick Helmes den Ball per Kopf ins lange Eck. "Das war der Anfang eines schönen Abends für mich", sagte der junge Innenverteidiger nach seinem ersten Pflichtspieltreffer für den FC.
Dabei hatte der Treffer noch eine besondere Bedeutung, war er doch speziell vorbereitet worden. Im Abschlusstraining hatte Peter Stöger diese Eckbälle nochmals einstudieren lassen, bei der Abschlussbesprechung vor dem Spiel nochmals darauf hingewiesen, dass die Paulianer anfällig bei Standards seien.
[kein Linktext vorhanden]Nach knapp einer halben Stunde erhöhte Patrick Helmes dann auf 2:0. Es war das erste Stürmertor nach 509 Minuten, sein drittes Saisontor nach 407 torlosen Minuten. Die Szene glich dem 1:0-Siegtreffer vor Wochen in Aalen. Erneut steckte der nach Rückenproblemen genesene Daniel Halfar den Ball aus zentraler Position nach rechts durch. Damals war es Marcel Risse, der traf, diesmal schoss Helmes den Ball volley durch die Beine von Torwart Philipp Tschauner.
FC St. Pauli - 1. FC Köln 0:3
Zwischen diesen Treffern bewahrte Timo Horn mit mehreren starken Paraden seine Kölner vor einem Gegentor. Seine größte Tat war dabei eine Fußabwehr in der 19. Minute bei einem Volleyschuss von Bernd Nehring aus nur acht Metern. "Da hat Timo gezeigt, was für ein hervorragender Torhüter er ist. Er hatte heute maßgeblichen Anteil an unserem Erfolg", war Peter Stöger äußerst zufrieden mit ihm.
Ganz anders, als mit seinen Offensivkräften, was die Kontersituationen anbelangte. Denn die wurden vor allem im zweiten Spielabschnitt mehrmals gruselig schlecht gegen die ab der 59. Minute in Unterzahl spielenden Gastgeber vergeben. Da bekam Sören Gonther die Rote Karte gezeigt, nachdem er Tony Ujah als letzter Mann kurz vor dem Strafraum zu Fall brachte. Nachdem Patrick Helmes in der 67. Minute wieder einmal nur das Aluminium, diesmal den Pfosten, getroffen hatte, setzte Yannick Gerhardt nach einer Ecke von Matthias Lehmann und einem groben Schnitzer des Pauli-Torwarts den Schlusspunkt mit dem 3:0.
Kapitän Miso Brecko hofft nun, dass der Erfolg den nötigen Rückenwind für die nächste Hamburg-Reise des FC gibt, am Dienstag zum DFB-Pokal beim HSV.
