1. FC Köln gegen Bayer 04 55 Fußballstörer in Polizeigewahrsam genommen

Köln · Nach dem rheinischen Derby zwischen dem 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen am Samstagnachmittag zieht die Polizei Köln eine positive Bilanz. "Unser Konzept, bereits im Vorfeld des Spiels durch intensive polizeiliche Kontrollmaßnahmen mögliche Auseinandersetzungen zwischen den Fanlagern zu verhindern, ist aufgegangen", bilanzierte der Einsatzleiter, Polizeioberrat Volker Lange am Abend.

Bis zum Mittag reisten etwa 1000 Leverkusener Anhänger, darunter 300 Fußballstörer, mit Regelzügen der Deutschen Bahn AG aus
Leverkusen zum Hauptbahnhof Köln an. Die Begleitung der Bundespolizei verlief dabei ohne besondere Vorkommnisse. Auf dem Breslauer Platz wurde aus der Menge der Leverkusener Fans ein Böller gezündet.

Im strömenden Regen begleiteten starke Polizeikräfte ab 12.45 Uhr etwa 1600 auswärtige Fans vom Breslauer Platz zu Fuß zum Neumarkt. Kurz vor Erreichen der Platzfläche wurde durch einen Leverkusener Störer aus der Menge abermals ein pyrotechnischer Gegenstand
gezündet. Ein Kölner Störer wurde nach einem Dosenwurf in Richtung des Leverkusener Aufzuges festgenommen und in Polizeigewahrsam genommen. Vom Neumarkt aus wurden die Gäste mit bereitstehenden Sonderbahnen der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) ohne Vorkommnisse zum RheinEnergieStadion gebracht.

Laut Polizeibericht fuhren gegen 14.30 Uhr etwa 100 Fußballstörer aus dem Leverkusener Lager von Köln-Weiden aus kommend mit einer KVB-Straßenbahn stadteinwärts. In Höhe der Haltestelle "Junkersdorf" zogen sie den Nothalt und verließen die Bahn in Richtung Stadion. Unverzüglich entsandte Einsatzkräfte verhinderten zunächst ein Zusammentreffen mit Kölner Fangruppierungen im Bereich Aachener Straße/Am Sportpark Müngersdorf. Die Leverkusener Störergruppe trennte sich jedoch unmittelbar in mehrere unterschiedlich große Gruppen und flüchtete über das Gelände der Deutschen Sporthochschule.

Im Anschluss kam es mehrfach zu kurzen körperlichen Auseinandersetzungen mit Kölner Anhängern, ohne das sich Verletzte im
Anschluss gemeldet haben. Polizeikräfte nahmen 39 Leverkusener und 16 Kölner beteiligte Störer in Gewahrsam und brachten sie für den Rest des Spieltages ins Polizeipräsidium. Durch die eingesetzten Kräfte werden eine Strafanzeige wegen Landfriedensbruch und zwei
Strafanzeigen wegen Drogenbesitzes gefertigt. Außerdem wurde eine Sturmhaube sichergestellt.

Nach Spielende verließen alle Fans zügig das Stadion. Gegen 17.45 Uhr vermummten sich im Bereich der Vorwiesen einzelne Kölner Störer
und versuchten, an die auf dem Weg zur KVB-Schleife befindlichen Leverkusener Anhänger zu gelangen. Einsatzkräfte verhinderten ein
Aufeinandertreffen.

"Gemeinsam mit allen Netzwerkpartner ist es uns gelungen, ein weitgehend friedliches Derby zu ermöglichen. Die wenigen Störer des
Fußballsports wurden konsequent aus dem Bereich des Stadionumfeldes verbannt", so Einsatzleiter Lange.

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