1. FC Köln in Augsburg Auf der Suche nach einem Torjäger

Köln · Mit vier erzielten Toren in der Rückrunde ist der 1. FC Köln das abschlussschwächste Team der Liga. Vor dem Spiel beim FC Augsburg fordert Trainer Steffen Baumgart „mehr Klarheit im Strafraum“.

Am fünften Spieltag feierten der 1. FC Köln und Florian Kainz den letzten Auswärtssieg.

Am fünften Spieltag feierten der 1. FC Köln und Florian Kainz den letzten Auswärtssieg.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Dieter Müller, Hannes Löhr, Klaus Allofs, Toni Polster, Lukas Podolski, Milivoje Novakovic oder zuletzt Anthony Modeste. Wer in die Vergangenheit des 1. FC Köln blickt, findet einige prominente Stürmer, die für den Club aus der Domstadt jede Menge Tore geschossen haben. Einen Angreifer solchen Kalibers könnte der FC in der derzeitigen Situation gut gebrauchen. Nur vier Treffer haben die Geißböcke in der Rückrunde bislang erzielt, so wenige wie kein anderes Team in der Fußball-Bundesliga.

Da ist es wenig verwunderlich, dass die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart mit einer Serie von sechs Partien ohne Sieg beim nächsten Gegner FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr, Sky) anreist. „Was wir im Training zeigen, ist nicht das, was wir dann in den Spielen zeigen – gerade im Torabschluss“, hat Kölns Cheftrainer eine Diskrepanz ausgemacht. Die Trainingseinheiten seien immer gut, das Team sehr konzentriert.

Dass die Torhüter in den vergangenen Begegnungen jeweils die besten Akteure des Gegners gewesen seien, zeige, dass der FC sich genug Chancen herausspiele, „aber wir waren nicht gut genug, um die Tore zu machen. Aber darum geht es“, so Baumgart weiter. Sein Team müsse „gewisse Sachen“ besser machen. „Wir brauchen mehr Klarheit im Strafraum, wir müssen mehr Schüsse wagen und nicht darüber nachdenken, ob sie auch reingehen könnten. Denn sonst gehen sie auch nicht rein. Daran arbeiten wir, das ist auch Kopfsache“, erklärte Baumgart.

Dennoch wolle er nicht von seinem Stil abweichen. „Es ist wichtig, dass wir so weitermachen. Wenn du eine klare Idee vom Fußball hast, dann muss sie auch solchen Situationen standhalten. Wir wollen auch in Augsburg auf Sieg spielen“, gibt sich Baumgart kämpferisch. Allerdings konnte der FC in dieser Saison bislang nur einen einzigen Auswärtssieg verbuchen, am fünften Spieltag gewannen die Geißböcke beim VfL Wolfsburg mit 4:2. Die Augsburger dagegen holten seit der Winterpause im eigenen Stadion 13 von 15 möglichen Punkten und stehen in der Tabelle mittlerweile einen Zähler vor den Kölnern auf Rang zwölf.

„Sie haben sehr gut eingekauft im Winter, das konnte sich nicht jeder Verein leisten“, lobte Baumgart, „und die Neuzugänge spielen auch alle. Das zeigt, dass sie es sehr gut gemacht haben.“ Wichtig sei in der bereits ausverkauften WWK-Arena, dass sich die Geißböcke der Aggressivität der Augsburger in den Eins-gegen-Eins-Situationen entgegenstellten. Das ist das, was uns in den letzten Auswärtsspielen etwas gefehlt hat. Darauf wird es ankommen“, so Baumgart.

Neben den beiden Langzeitverletzten Mark Uth und Florian Dietz kann Baumgart derzeit aus dem Vollen schöpfen. Möglicherweise hat der FC-Coach schon bald sogar eine weitere personelle Alternative im Angriff: „Sebastian Andersson ist weiter im Aufbautraining, er wird für das Spiel in Augsburg noch keine Rolle spielen. Wenn es bei ihm so weitergeht, wird es ab der nächsten Woche darum gehen, ob er es in den Kader schafft. Es sieht aber sehr gut aus.“

Gegen Augsburg könnte eine ähnliche Elf auflaufen wie die, die sich gegen Gladbach einen Punkt erspielte. „Die Abwehrkette und die beiden Sechser stehen. Es wird maximal auf ein oder zwei Positionen eine Veränderung geben. Möglicherweise spielt Dejan Ljubicic von Anfang an“, verriet Baumgart schon mal. Genauso wie die Tatsache, dass Florian Kainz nach seinem starken Auftritt in der Vorwoche weiter im Zentrum spielen wird. Ob er erneut auf der Zehnerposition oder etwas defensiver agieren wird, hänge noch vom System ab, so Baumgart. „Das muss ich mir noch überlegen.“

Das Hinspiel gegen Augsburg gewannen die Kölner jedenfalls mit 3:2. Neben Denis Huseinbasic traf noch Steffen Tigges mit seinem ersten Doppelpack in der Bundesliga. Und auch wenn er noch weit davon entfernt ist, sich in die Galerie der großen FC-Angreifer der Vergangenheit einzureihen – über weitere Treffer des Mittelstürmers würden sich alle FC-Anhänger sicher freuen.

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