Kommentar zum 1. FC Köln Bloß kein Aktionismus

Meinung · Losgelöst von der sportlichen Misere präsentiert Finanzchef Alexander Wehrle die guten Zahlen des FC. Weiteres Wachstum steht bevor. Das Geld sollte für Fußballer, nicht für Zinsverträge ausgegeben werden, kommentiert Joachim Schmidt.

Das sportliche Umfeld, vor dem er die Zahlen des zurückliegenden Geschäftsjahres präsentierte, hätte sich Alexander Wehrle natürlich angenehmer gewünscht. So passte der wirtschaftliche Rahmen zum Abschneiden in der vergangenen Spielzeit mit dem besten Bundesligaergebnis der letzten 25 Jahre, nicht aber zum aktuell letzten Tabellenplatz des 1. FC Köln.

Von dieser sportlichen Momentaufgabe losgelöst präsentierte der Finanzchef des FC eine Reihe von Rekordwerten, vor allem einen Gewinn von 11,1 Millionen Euro nach Steuern. Mit einem Eigenkapital von jetzt 20,2 Millionen Euro ist der Club für die Zukunft bestens aufgestellt.

Zumal weiteres Wachstum prognostiziert ist. Schon jetzt ist für das laufende Geschäftsjahr ein weiterer Umsatzrekord absehbar. Nicht auszuschließen allerdings ist angesichts des derzeitigen Tabellenstandes, dass dieser einhergehen könnte mit einem neuerlichen Abstieg in die Zweite Liga. Nach allem, was in den vergangenen vier Jahren aufgebaut wurde, wäre es fatal.

Umso wichtiger ist es, dass die für den sportlichen Bereich Verantwortlichen mit den Spielern in Ruhe weiter arbeiten können und nicht in Aktionismus verfallen. Nur mit besonnenem Handeln findet man zurück zu erfolgreichem Spiel.

Für den wahrscheinlichen Fall, dass im Januar personell nachgekauft werden muss, besitzt man in der Kasse noch einige Millionen Euro an Rücklagen. Und da der FC keine Bank, sondern ein Fußballclub ist, sollte das Geld auch in Fußballer statt in Zinserträge investiert werden. Dazu darf es für die Verantwortlichen keine Alternative geben.

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