1. FC Köln Charaktertest für die FC-Profis beim Spiel gegen Berlin

KÖLN · Im Spiel in Berlin geht's um die „kleine Chance“, die der FC noch hat. Angreifer Claudio Pizarro ist ein Startelf-Kandidat. Derweil plant man weiter für die Mannschaft der kommenden Saison: Louis Schaub steht vor Wechsel nach Köln.

 Ein Kandidat für die Startelf: Claudio Pizarro.

Ein Kandidat für die Startelf: Claudio Pizarro.

Foto: picture alliance / Friso Gentsch

An diesem Samstag in Berlin bestreiten die Kölner zum fünftletzten Mal in dieser Saison ein Bundesligaspiel, bevor es anschließend aller Voraussicht nach zum sechsten Mal zurück in die 2. Liga geht. Die Wahrscheinlich würde im Fall einer Niederlage weiter steigen, zumal in den letzten Tagen mehr über den notwendigen Umbau der Mannschaft zu hören war als über das Spiel bei der Hertha.

Hinzu kam die Enttäuschung der Spieler nach dem 1:1 gegen Mainz, das einem Sargnagel glich. „Zu Beginn der Woche haben sich die Spieler schwer getan, noch an die kleine Chance des Klassenerhalts zu glauben“, bestätigte Trainer Stefan Ruthenbeck, meinte aber, dass sich diese Niedergeschlagenheit im Verlauf der Trainingswoche verflüchtigt habe.

Letztlich wird man es erst im Olympiastadion erkennen können, ob dem so ist. Lässt sich die Mannschaft hängen, ergibt sie sich ohne Gegenwehr, oder hält sie dagegen und kämpft? Letzteres würde eher dem Charakter der Spieler entsprechen.

Pizarro drängt sich für die Startelf auf

Personell wird interessant sein, wer als Mittelstürmer zu Beginn auf dem Platz steht. Simon Terodde hinterließ gegen Mainz keinen guten Eindruck. Jhon Cordoba besaß ein, zwei Chancen, agierte aber überhastet. So wäre auch denkbar, dass der alte Fuchs Claudio Pizarro (39) eine Startelf-Chance erhält.

Genau solche alten Hasen sind es auf Berliner Seite, die für die Tore sorgen. Salomon Kalou (32) erzielte bislang elf der 33 Hertha-Treffer, Vedad Ibisevic (33) ist vor allem auf Torerfolge gegen den 1. FC Köln spezialisiert. Beim 2:0-Hinspielerfolg der Hertha in Köln erzielte er seine Treffer neun und zehn gegen den FC.

Ein Problem bei der Hertha ist die geringe Zahl von Torchancen (115, Köln 134)), die bisher kreiert wurden. Nicht zuletzt deshalb meinte Salomon Kalou auf sich und Ibisevic schmunzelnd bezogen: „Unsere Kollegen sollen sich freuen, dass die Opas noch treffen!“

Wechselt Österreicher Louis Schaub zum FC?

Im Gegensatz zu den beiden Routiniers ist Louis Schaub mit seinen 23 Jahren vom Alter her ein Jungspund. Was allerdings seine Spielerfahrung anbelangt, so kann er bereits 155 Einsätze in der österreichischen Bundesliga vorweisen. Dabei erzielte der offensive Mittelfeldspieler 25 Treffer und bereitete fast ebenso viele (22) vor. Damit war er in fast jedem dritten Spiel an einem Torerfolg beteiligt. Und nun steht Louis Schaub offenbar vor dem Wechsel von Rapid Wien zum 1. FC Köln.

Gegenüber der Wiener Zeitung „Kurier“ sagte Schaubs Berater Walter Künzel: „Der 1. FC Köln ist ein sehr interessanter, großer Club.“ Das bleibe er auch im Falle des Abstiegs als Zweitligist, zumal die Chance auf den sofortigen Wiederaufstieg groß sei. Der Spieler selbst hatte immer wieder betont, dass die deutsche Bundesliga sein großes Ziel und er „ein Fan von Traditionsvereinen“ sei.

Ausstiegsklausel ermöglicht Verpflichtung

Bereits vor drei Jahren hatte Peter Stöger den inzwischen zum österreichischen Nationalspieler aufgestiegenen Offensivspieler verpflichten wollen. Was damals scheiterte, dürfte nun in trockenen Tüchern sein. Der 23-Jährige besitzt bei Rapid eine Ausstiegsklausel, wonach er für rund 3,5 Millionen Euro im Sommer wechseln darf.

Sein Vater war Fred Schaub, der in der Bundesliga für Frankfurt, Dortmund und Hannover sowie später in Österreich spielte. 1980 erzielte er im zweiten Finale den entscheidenden Treffer zum Uefa-Cup-Gewinn der Eintracht gegen Mönchengladbach. Vor 15 Jahren starb Fred Schaub bei einem Verkehrsunfall in der Nähe seiner Heimatstadt Fulda. Louis, damals acht Jahre alt, wurde dabei schwer verletzt.

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