Niederlage gegen Hoffenheim Darum hat der 1. FC Köln gegen Hoffenheim verloren

Analyse | Köln · Ein Treffer in der Nachspielzeit, ein umstrittener Elfmeter. Auf den ersten Blick hat der FC eine unglückliche Niederlage gegen Hoffenheim kassiert, doch die Kölner offenbarten einige Schwächen.

Darum hat der 1. FC Köln gegen Hoffenheim verloren
Foto: dpa/Federico Gambarini

Die Enttäuschung war den FC-Spielern nach der Begegnung gegen die TSG Hoffenheim deutlich anzusehen. Kein Wunder, der entscheidende Gegentreffer zum 2:3 fiel erst in der Nachspielzeit. Dazu der umstrittene Elfmeter zum 1:2 am Ende der ersten Halbzeit und das überlegene Spiel der Kölner im zweiten Durchgang. Auf den ersten Blick wirkt die Niederlage sehr unglücklich. Allerdings täuschen die Ereignisse über den schwachen Auftritt der Geißböcke im ersten Abschnitt hinweg.

Dass die Begegnung gegen die TSG kein Selbstläufer werden würde, kam nicht überraschend. Der Abgang von Jhon Cordoba wiegt schwer. Die Lücke, die Kölns Überlebensgarantie der vergangenen Spielzeit gerissen hat, ist groß. Auch Mark Uth war eine wichtige Säule in der Vorsaison und fehlt im Kölner Spiel. Mit Sebastian Andersson und Ondrej Duda sollten die Abgänge kompensiert werden. Die Zweifel waren groß. Schließlich haben beide Offensivspieler erst Mitte vergangener Woche erstmals mit der Mannschaft trainiert, Automatismen oder Spielabläufe sind noch nicht einstudiert. Doch Andersson erwischte einen Einstand nach Maß. Der Angreifer traf nicht nur zum zwischenzeitlichen 1:1, Andersson wurde immer wieder als Wandspieler gesucht, zeigte sich engagiert und extrem torgefährlich. Beinahe hätte er auch zum 2:2 getroffen.

Auch Ondrej Duda zeigte gute Ansätze. Der Mittelfeldspieler soll die zentrale Position hinter den Spitzen einnehmen. Gegen Hoffenheim deutete Duda an, welche Qualitäten er besitzt. Duda ist technisch sehr versiert und verfügt über einen guten Überblick im Spielaufbau. Zudem war er extrem engagiert, arbeitete mit zurück, ab und an vielleicht ein wenig übermotiviert. „Wir haben gesehen, dass Ondrej und Sebastian uns helfen werden. Sie haben beide ein gutes Debüt gefeiert – sehr erstaunlich nach so wenigen Trainingstagen“, sagte FC-Trainer Markus Gisdol.

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FC offenbart Schwächen in der Deffensive

Erstaunliche Schwächen offenbarte der FC dagegen in der Defensive. Dank individueller Fehler gerieten die Geißböcke gleich zwei Mal ins Hintertreffen. Bereits in der dritten Minute unterlief ausgerechnet Jonas Hector der folgenschwere Fehler, der zum 0:1-Rückstand führte. Der Kölner Spielführer konnte sich bei seinem Rückpass nicht entscheiden, ob er passen sollte oder nicht. Aus der Halbherzigkeit resultierte das frühe 0:1. Unmittelbar vor dem Seitenwechsel kam Rafael Czichos gegen Christoph Baumgartner zu spät. Der Elfmeter war umstritten, aber keine Fehlentscheidung.

Einen Fehlgriff leistete sich FC-Trainer Markus Gisdol auf der rechten Seite. Routinier Marco Höger war als Außenverteidiger überfordert, konnte das hohe Tempo bei den Hoffenheimer Angriffen nicht mitgehen und stand dazu einige Male falsch. Auf Unterstützung von Vordermann Elvis Rexhbecaj wartete Höger vergebens. Der Leistungsträger des Pokalspiels fand sich auf der Außenbahn nicht zu recht und arbeitete so gut wie gar nicht zurück. Da auch Hector und Ellyes Skhiri blaß blieben, konnten die Schwächen auf der rechten Seite nicht kompensiert werden.

Ganz anders sah die Situation auf der linken Seite aus. Jannes Horn und Jan Thielmann lieferten eine gute Partie ab. Beide sorgten durch genaue Flanken für Gefahr. Thielmann legte beispielsweise den Ausgleich durch Andersson auf. Der Youngster zeigte sich im Vergleich zum Pokalspiel deutlich verbessert. Allerdings wirkt er im Strafraum in den entscheidenden Situationen fast schon ängstlich.

Am kommenden Samstag geht es für den FC gegen Arminia Bielefeld. Gegen den Aufsteiger muss Köln punkten, um nicht zu Beginn der Spielzeit schon unangenehm unter Druck zu geraten. Dann könnte Dimitrios Limnios als Rechtsaußen zum Einsatz kommen.

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