Man of the Match Darum ist Anthony Modeste unser FC-Spieler des Spiels gegen Wolfsburg

Köln · Zwei Treffer in einem Spiel – das ist für Anthony Modeste keine Seltenheit in dieser Saison. Mit seinem Doppelpack war der FC-Torjäger Wegbereiter des 3:2-Sieges in Wolfsburg. Aber nicht nur deswegen unser „Man of the Match“...

 Eiskalt vor dem Tor: FC-Torjäger Anthony Modeste erzielt hier den ersten seiner beiden Treffer in Wolfsburg.

Eiskalt vor dem Tor: FC-Torjäger Anthony Modeste erzielt hier den ersten seiner beiden Treffer in Wolfsburg.

Foto: dpa/Swen Pförtner

Anthony Modeste war nach dem turbulenten Spiel in Wolfsburg zum Scherzen aufgelegt. Zwei Treffer hatte der Torjäger des 1. FC Köln zum wichtigen und ersten Auswärtssieg des FC in dieser Spielzeit beigesteuert – per Kopf. Zwei weitere Großchancen allerdings vergab er beim 3:2 überhastet – eine mit dem linken, die andere mit dem rechten Fuß. Also sagte der Franzose folgerichtig und mit einem Augenzwinkern: „Mein Kopf ist meine Stärke, nicht mein rechter oder linker Fuß, das haben wir in einigen Aktionen gesehen.“ Solange jedoch sein Kopf funktioniert, fallen solche Lappalien, die sich gerne mal zum Flächenbrand ausweiten, nicht sonderlich ins Gewicht. Es sei denn, Modeste wagt einen Blick auf seine Statistik in dieser Saison. Die ist mit zehn Treffern in 16 Partien sehr bemerkenswert. Mit nun 0,65 Toren im Schnitt ist es nicht einmal gänzlich ausgeschlossen, dass Modeste seinen Spitzenwert in der Bundesliga aus der 25-Tore-Saison 2016/17 (0,74 durchschnittlich) erreicht oder gar übertrifft. Ungelegte Eier.

Modestes vierter Doppelpack der Saison

Tatsache aber ist, dass der Stürmer nach einer kleinen Durststrecke von vier Spielen seinen Torinstinkt wiedergefunden zu haben scheint. Gehandicapt war er, zumindest im Derby gegen Gladbach, in dem er leer ausgegangen war, durch eine Beckenprellung. Die hatte er sich zuvor in der Partie gegen Mainz (1:1) zugezogen. „Wichtig ist“, das hatte Trainer Steffen Baumgart vor dem Derby betont, „dass er auch wieder normal läuft und nicht wie sein eigener Großvater.“ Dass er sich zuletzt bewegt hat wie ein alter Mann, das hat Modeste trotz seines für einen Profi-Fußballer gesetzten Alters von 33 Jahren eindrucksvoll widerlegt. Mehr noch: Er wirkt, als habe er im Sommer in einem Jungbrunnen gebadet. Unter Baumgart spürt er wieder das Vertrauen, das auch ein Routinier wie er benötigt. Und er zahlt es zurück – nicht nur mit harter Währung (gegen Wolfsburg erzielte er bereits seinen vierten Doppelpack in dieser Saison).

Modeste reibt sich für die Mannschaft auf, reißt Räume, bindet Gegenspieler. Er verlängert Bälle dank seiner Kopfballstärke und hält sie dank seines robusten Körpers, den er im Zweikampf geschickt einzusetzen weiß. Beim mannschaftlichen Kraftakt in Wolfsburg kam er auf gute fünf Torschüsse, lief für einen zentralen Stürmer ordentliche 9,62 Kilometer und erreichte eine Passquote von fast 90 Prozent. Zudem zahlt sich seine Hilfsbereitschaft für die Defensive bei gegnerischen Standards aus. Und vorn im Strafraum ist er ohnehin eine Wucht. Baumgart setzt vorbehaltlos auf seinen Torjäger. „Bei Toni wissen wir, wenn wir ihn in die Abschlusshandlung kriegen, dann hat er die Qualität“, sagte der FC-Coach.  Die hat er in Wolfsburg bestätigt. Seinen Wert für die Kölner in der Partie beim VfL ebenso – eindrucksvoll.

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