Ähnliches Systen, andere Ergebnisse Darum kann der 1. FC Köln auch in Frankfurt punkten

Analyse | Köln · Von der Veranlagung ähneln sich die taktischen Systeme des 1. FC Köln und von Eintracht Frankfurt. Und doch sind die Ergebnisse bislang sehr unterschiedlich.

Ähnliches Systen, andere Ergebnisse: Darum kann der 1. FC Köln auch in Frankfurt punkten
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Die Bilanz von Oliver Glasner mit seinem neuen Club Eintracht Frankfurt ist überschaubar. Vier Unentschieden, sprich vier Punkte holte Frankfurt aus fünf Spielen, dazu das Aus im DFB-Pokal bei Waldhof Mannheim und auch in der Europa League kamen die Hessen nicht über ein 1:1 gegen Özil-Club Fenerbahce Istanbul hinaus. Und doch warnt FC-Trainer Steffen Baumgart vor Eintracht Frankfurt. „Frankfurt hat einen klaren Plan, einen Trainer, der auch im taktischen Bereich sehr sehr gut variieren kann“, sagt Baumgart.

Tatsächlich ist Oliver Glasner taktisch ein großer Verfechter der Viererkette. Diese hat er schon bei seiner ersten Trainerstation in Ried versucht zu installieren – mit wenig Erfolg. Auch in Linz spielte er in der 4-4-2-Formation und in Wolfsburg ebenfalls mit Viererkette. Zumindest bei den Niedersachsen erreichte er mit dieser Variante einen Champions-League-Platz. Jetzt probiert er sein taktisches System in Frankfurt und kündigte an, trotz des überschaubaren Erfolgs vorerst weiter daran festzuhalten. Die Eintracht favorisierte zuvor über Jahre aber die Dreierkette. Spielern wir Danny da Costa scheint die Umstellung nicht zu passen. Da Costa ist weit von alter Form entfernt.

Frankfurt spielt ein ähnliches System wie der FC

Dabei ist das Frankfurter System mit dem Kölner vergleichbar. „Sie legen eine hohe Intensität an den Tag“, sagt daher auch Baumgart, selbst größter Verfechter eben jener hohen Intensität. Ähnlich wie der FC läuft auch Frankfurt den Gegner früh und aggressiv an. Die Eintracht gehört in der Liga zu den Mannschaften mit den meisten Fouls, erhielt schon 13 Gelbe Karten, scheut also keinen Zweikampf. Auf der anderen Seite ist Frankfurt sehr laufstark. Die Hessen führen die Wertung der intensiven Läufe an, liegen in der Wertung der absolvierten Kilometer hinter Bielefeld auf Rang zwei und in beiden Kategorien unmittelbar vor dem FC. Es wird also voraussichtlich ein schnelles, abwechslungsreiches Fußballspiel in Frankfurt geben. „Ein Spiel auf Augenhöhe“, wie Baumgart sagt. Glasner wiederum spricht davon, dass Spiel kontrollieren zu wollen.

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So könnte der FC gegen Freiburg spielen

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Dass die Eintracht noch nicht an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen kann, liegt vor allem an den vielen individuellen Fehlern oder wie Glasner sagt: „Die Spieler wollen unbedingt gewinnen und mehr Tore erzielen. Und in diesem unbedingt Wollen passieren Ungenauigkeiten, falsche Entscheidungen, Fehleinschätzungen.“ Gerade im Umschaltspiel sind die Aktionen oft überhastet, die Spieler wirken teils unkonzentriert und so, als habe sich die Mannschaft noch nicht gefunden. Wie auch, die eigentliche Stammelf trainiert erst seit wenigen Wochen zusammen. Zudem hat Frankfurt den Abgang von André Silva nicht kompensieren können. Der Angriff um Sam Lammers und Rafael Borré scheint noch nicht so weit zu sein. Den Hessen fehlt in der Offensive bislang der letzte Punch. Im letzten Drittel geht von der Eintracht wenig Gefahr aus. Viel steht und fällt bei Frankfurt mit Filip Kostic, der erst langsam wieder zu alter Form findet.

Immerhin brachte der Serbe bereits 22 Flanken aus dem Spiel heraus in die Box, einzig Borna Sosa vom VfB Stuttgart erreicht einen besseren Wert. Benno Schmitz liegt bei 20. Auch wenn es die Eintracht recht oft über hohe Bälle über die Außen versucht, für große Gefahr sorgten die Frankfurter nach Flanken bislang nur selten. Erst ein Treffer erzielte die Eintracht in der Liga nach einer Flanke, den bei der 2:5-Pleite gegen Dortmund nach einer Ecke. Ansonsten geht es bei den Hessen oft durch das Zentrum, das Kristijan Jakić, Djibril Sow und Daichi Kamada sehr kompakt halten und von viel Qualität zeugt.

In der Kategorie der Flanken ist der FC dagegen top und kreiierte darauf auch zahlreiche Torchancen. Auch gegen Frankfurt wird Köln das Mittel einsetzen wollen. Allerdings werden es Modeste und Co. in der Box schwer haben. Mit Evan Ndicka und Martin Hinteregger verfügen die Frankfurter über zwei der besten Kopfballspieler der Liga.

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