„Wir sollten mal über die positiven Dinge reden“ Das erwartet FC-Trainer Steffen Baumgart von Gegner Augsburg

Köln · Am Freitagabend empfängt der 1. FC Köln den FC Augsburg im eigenen Stadion. FC-Trainer Steffen Baumgart hofft auf eine Leistungssteigerung seiner Mannschaft.

„Wir sollten mal über die positiven Dinge reden“: Das erwartet FC-Trainer Steffen Baumgart von Gegner Augsburg
Foto: dpa/Swen Pförtner

Die Frage nach anhaltenden Serien oder Negativrekorden kann FC-Trainer Steffen Baumgart nicht mehr hören. „In Köln ist es ja so: Haben wir lange nicht gewonnen und gewinnen wieder, dann sind es die Auswärtsspiele. Dann gewinnen wir das nächste Auswärtsspiel, dann ist es nicht zu Null“, sagt der 49-Jährige erst am Montag. „Wir finden ja immer etwas, was nicht läuft oder was die nächste negative Statistik ist.“

Die aktuelle negative Statistik: Der 1. FC Köln ist auch nach dem 14. Spieltag noch ohne Auswärtserfolg und in keinem Spiel ohne Gegentor geblieben. „Wir sollten mal anfangen, von den positiven Dingen zu reden. Wir reden immer von dem, was wir nicht machen“, sagte Baumgart vor dem Spiel gegen den FC Augsburg am Freitagabend (20.30 Uhr, Dazn). „Es gibt viele Statistiken, was wir noch nicht erreicht haben. Wir haben aber schon 19 Punkte zu diesem Zeitpunkt. Das war lange nicht mehr so.“

Baumgart fordert eine bessere Leistung

Zuletzt war es im Dezember 2016 so. Damals lag der FC nach 14 Spieltagen mit 23 Zählern auf dem siebten Platz – am Ende der Saison winkte die Europa-League-Qualifikation. „Wenn wir das Spiel gewinnen, reden wir über 22 Punkte“, sagt der 49-Jährige. „Wenn wir verlieren, schauen wir alle wieder nach unten.“ Die Tabelle ist eng zusammengerückt. Die Geißböcke haben als Tabellenneunter sechs Punkte Vorsprung auf den FC Augsburg. Die Fuggerstädter belegen aber nur den 16. Rang. Trotz der bisherigen Heimstärke nimmt Baumgart das Spiel nicht auf die leichte Schulter. „Ich erwarte ein ähnliches Spiel wie gegen Bielefeld. Also eine sehr aggressive Mannschaft, die in ein, zwei Spielen unter Wert geschlagen wurde“, weiß der Coach. „Aber auch mit einem ganz großen Ausrufezeichen, dem Sieg gegen die Bayern. Das zeigt, dass es eine stabile Mannschaft ist, die den Abstiegskampf angenommen hat.“

Genau den hatte der 1. FC Köln gegen Bielefeld am vergangenen Samstag aber definitiv noch nicht angenommen. Die Ostwestfalen spielten aggressiver, gewannen die wichtigen, die entscheidenden Zweikämpfe und waren auch auf dem Weg zum Tor deutlich zielstrebiger. Nur mit Glück entgingen die Kölner der vierten Saisonniederlage. „Wir wollen uns weiterentwickeln. Gerade auch in Bezug auf das letzte Spiel, in dem uns einiges nicht so gut gefallen hat“, sagt Baumgart. „Entscheidend wird sein, dass wir unsere Leistung gegen eine starke Augsburger Mannschaft bringen.“

Hector wieder im Kader

Dazu steht dem Kölner Trainer auch wieder sein Kapitän zur Verfügung. Jonas Hector trainierte unter der Woche wieder mit. „Er ist beschwerdefrei und Stand jetzt wird er auch auflaufen“, sagt Baumgart. „Jonas ist für den FC ein besonderer Spieler. Nicht nur als Persönlichkeit und außerhalb des Platzes, auch auf dem Platz. Mit seiner Ruhe und seiner Sicherheit. Einer, der sehr flexibel einsetzbar ist. Er ist ein Spieler, der auf dem Platz die richtigen Entscheidungen trifft, die man vielleicht nicht immer mitbekommt.“ Für Baumgart ist Hector zwar nicht der lauteste, aber der „leistungsbeständigste“ Spieler. Verzichten muss der Coach weiterhin auf Mark Uth, der nach wie vor krank ist und auf keinen Fall zur Verfügung stehen wird. Somit dürfte Ondrej Duda gute Chancen auf einen weiteren Einsatz haben.

Ausgerechnet Duda, der noch im April doppelt gegen Augsburg getroffen hatte. Unter anderem zum 1:0 – ein sehenswerter Schlenzer, der zum Tor des Monats April gekürt wurde. Der FC setzte sich 3:2 durch und sammelte wichtige Punkte im Abstiegskampf. Vor allem beendeten die Geißböcke aber eine erstaunliche Serie, eben einen Negativrekord – seit Oktober 2011 hatte Köln gegen Augsburg nicht mehr gewonnen. Damals legten die Kölner auch den Grundstein für den späteren Klassenerhalt.

Überhaupt tut sich der FC gegen kaum einen Gegner so schwer wie gegen den FCA. Von 14 Ligaspielen gewann der FC gerade einmal zwei. Die Siegquote gegen die Schwaben ist somit noch niederiger als unter anderem gegen die Bayern. Doch über negative Statistiken will Baumgart nicht reden, der Begriff „Angstgegner“ gehört sicherlich nicht zu den bevorzugten des Kölner Trainers. Zumal der 49-Jährige ja ständig mutigen Offensivfußball fordert. Baumgart will über positive Dinge sprechen, über positive Zahlen berichten. Zum Beispiel über die 15 000 Zuschauer, die in Köln am Freitag erwartet werden. „Wir wollen Feuer auf den Platz bringen. Das Kölner Publikum ist so heiß, da geht es auch mit 15 000 emotional los“, sagt der Trainer.

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