„Ein Abgang würde uns schwächen“ Das hat der 1. FC Köln noch auf dem Transfermarkt vor

Köln · Der Kölner Interims-Sportchef schließt weitere Zugänge nicht aus. Diese hängen für den FC aber von der Dynamik auf dem Transfermarkt ab.

 Das erste Training im neuen Club: Luca Kilian (Mitte) mit Salih Özcan (links) und Louis Schaub (rechts).

Das erste Training im neuen Club: Luca Kilian (Mitte) mit Salih Özcan (links) und Louis Schaub (rechts).

Foto: Herbert Bucco

Nur wenige Stunden nach der Unterschrift stand Luca Kilian am Mittwochmorgen bereits auf dem Trainingsplatz am Geißbockheim. Der Hüne fiel schon aufgrund seiner Größe den rund 500 zugelassenen Zaungästen auf. „Er ist Steffen als Spieler bekannt. Von daher erhoffen wir uns, dass es keine lange Eingewöhnungszeit geben wird“, sagte Interims-Sportchef Jörg Jakobs. In der Tat spielte Kilian bereits für Steffen Baumgart, damals noch in Diensten des SC Paderborn. „Es ist ja eine besondere Spielidee, die Steffen pflegt. Das gilt auch für die Abwehrspieler. Gerade deswegen hoffen wir, dass er uns schnell zur Verfügung steht.“

Am besten schon am kommenden Samstag im Duell gegen den VfL Bochum (15.30 Uhr, Sky). „Die Spielberechtigung sollte bis dahin vorliegen“, so Jakobs. Kilian könnte als Ersatz für Timo Hübers auflaufen, der auch am Mittwoch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. Gegen die Bayern vertrat noch Jorge Meré den Neuzugang aus Hannover. Allerdings mit einer durchwachsenen Leistung. Der Spanier scheint bei Baumgart ohnehin nicht den besten Stand zu haben.

Jakobs rechnet mit weiteren Abgängen

Meré hatte noch vor der Saison betont, dass er den FC gerne verlassen würde, um wieder mehr zu spielen. Köln kam dem Wunsch des spielstarken Innenverteidigers nicht nach. Bislang. Denn der FC kann sich sehr wohl noch weitere Transfers vorstellen. Auch Abgänge. „Es gibt Spieler, die mit der Perspektive, die sie bei uns haben, nicht ganz zufrieden sind. Zum Beispiel mit den Spielzeiten, die sie bekommen oder nicht bekommen“, so Jakobs. Es bestehe die Chance, dass diese Spieler „mit uns das Gespräch suchen, um eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten am besten ist“. Meré könnte einer der Kandidaten sein. Laut Jakobs gibt es aber noch nichts „Konkretes“.

FC Bayern München - 1. FC Köln
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Vermutlich auch nicht bei Ondrej Duda, der ebenfalls mit seiner Situation nicht zufrieden sein dürfte. Der aber möglicherweise eine Option am Samstag sein könnte, denn auch Jan Thielmann fehlte am Mittwoch beim Training. Der Youngster meldete sich kurzfristig krank.

Jakobs macht keinen Hehl daraus, dass weitere Spieler vermutlich noch abgegeben werden. Möglicherweise auch das eine oder andere Talent. „Es gibt auch junge Spieler, die durch Spielzeiten in einem anderen Umfeld besser werden können und sich entwickeln würden. Damit würden wir uns dann auseinandersetzen.“ Spieler wie Sava Cestic. Der Innenverteidiger wäre aktuell hinter Rafael Czichos, Hübers, Meré und nun Kilian nur noch die Nummer fünf auf der Position. 

Jakobs: „Thematik Ellyes Skhiri vollkommen offen“

Auch Ellyes Skhiri ist nach wie vor ein Verkaufskandidat. Obwohl der Trainer, aber auch die Verantwortlichen natürlich um die Bedeutung des Tunesiers für den FC wissen. „Ein Abgang würde uns sportlich schwächen“, sagt Jakobs. „Das Ganze hat aber auch immer eine finanzielle Komponente.“ Eine nicht unerhebliche. Der Marktwert liegt laut dem Online-Portal
transfer­­markt.de bei rund zehn Millionen Euro. Geld, das die Kölner gut gebrauchen könnten. Laut Jakobs würde man einen Abgang Skhiris intern kompensieren. Mit Dejan Ljubicic oder Salih Özcan. „Die Thematik Skhiri ist aber vollkommen offen“, betont der Interims-Sportchef.

Offen steht der FC auch der Thematik „weitere Neuzugänge“ gegenüber. „Überlegungen bestehen immer“, sagt Jakobs. „Das ist aber auch von der Dynamik des Marktes abhängig.“ Der von Baumgart vor wenigen Wochen noch gewünschte Angreifer hat nach der Leistungssteigerung von Anthony Modeste offenbar nicht mehr unbedingt die höchste Priorität. „Wir sind zwei Wochen weiter, haben Eindrücke aus den Spielen, aus dem Wettkampf gewonnen. Das ist für uns als sportliche Leitung ja auch eine ganz wichtige Information“, so Jakobs. „Wenn sich nichts mehr tut, bedeutet das für uns nicht, dass wir mit Fragezeichen in die Saison gehen. Wir sind vorbereitet auf die Saison, auf das, was noch kommen wird.“ Aber: „Wenn in den Markt noch mal Dynamik reinkommt, sind wir in der Lage, schnell zu handeln. Es ist für uns auch spannend zu sehen, ob da nochmal Action reinkommt.“

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