1. FC Köln Das Tor war für den FC wie vernagelt

KÖLN · Die Torflaute des 1. FC Köln hat weiter Bestand. Seit 298 Spielminuten wartet man weiter auf den zweiten Saisontreffer, nachdem Thomas Bröker am zweiten Spieltag beim 1:1 gegen Sandhausen traf. Da es der FC St. Pauli am Montagabend vor 45 200 Zuschauern auch nicht besser machte, trennte man sich torlos.

 Adil Chihi (links) und Florian Bruns vom FC St.Pauli im Zweikampf. Der Kölner bot am Montag eher eine schwache Vorstellung.

Adil Chihi (links) und Florian Bruns vom FC St.Pauli im Zweikampf. Der Kölner bot am Montag eher eine schwache Vorstellung.

Foto: dpa

"Das ist unglaublich! Wir hauen uns in jeden Zweikampf rein, versuchen alles, aber der Ball will nicht über die Linie", meinte Dominic Maroh, der seinerseits in der Abwehr großen Einsatz gezeigt hatte, um keinen Gegentreffer zuzulassen.

Es gebe die verrücktesten Serien im Fußball, meinte der slowenische Nationalspieler, "und wir haben derzeit die, dass wir trotz bester Chancen nicht ins Tor treffen".

Einer, der nicht müde wurde, das gegnerische Tor ins Visier zu nehmen, war Thomas Bröker. "Aber immer war etwas zwischen uns und der Torlinie, oder der Ball ging drüber", ärgerte sich der Stürmer.

Dabei hatten die Gastgeber losgelegt, als wollten sie die Hamburger aus dem Stadion jagen. Dabei tat sich vor allem Sascha Bigalke hervor. Der nur 168 Zentimeter große und 58 Kilogramm leichte Offensivspieler brachte bei seinem Debüt für den FC jede Menge Schwung ins Spiel seiner Mannschaft. Auch den Torabschluss suchte der aus Unterhaching verpflichtete gebürtige Berliner.

Doch zwei Mal wehrte St. Paulis Schlussmann Philipp Tschauner in der 6. und 7. Spielminute reaktionsschnell ab. "Da hat mir ebenso wie später den Kollegen das Quäntchen Glück gefehlt", meinte Bigalke.

Auch drei Minuten später war der Torwart wieder zur Stelle, als Thomas Bröker volley abzog. Die Gäste waren in dieser Phase ausschließlich damit beschäftigt, die Angriffe der Kölner zu stoppen. Dann aber erlahmten die Bemühungen der Stanislawski-Truppe vorübergehend. Viele Ungenauigkeiten im Mittelfeld sorgten für Ballverluste, wodurch kein geordneter Spielaufbau mehr zustande kam.

Das nutzten die Gäste, um ihrerseits Offensivaktionen zu kreieren. In der 28. Minute war das auch fast von Erfolg gekrönt. Doch Miso Brecko konnte vor dem einschussbereiten Ex-Kölner Marius Ebbers retten.

Unter den Augen zahlreicher Olympiateilnehmer, darunter den Goldmedaillengewinnern Timo und Benjamin Weß sowie Jonas Reckermann, kam es im zweiten Spielabschnitt zu einem offenen Schlagabtausch.

Hin und her wogte die Partie, in der sich auf beiden Seiten Chancen ergaben. Das Übergewicht aber lag weiterhin bei den glücklosen Gastgebern.

Daran änderte auch Anthony Ujah nichts. Der Nigerianer arbeitete viel, deutete dynamisch seine Gefährlichkeit an, traf aber auch nicht ins Tor. "Wir haben alle unser Bestes gegeben. Aber der Ball wollte einfach nicht rein", meinte der Stürmer.

Was den Hausherren nicht abgesprochen werden konnte, war ihr unbändiger Kampfgeist und ihr Bemühen, endlich den ersten Sieg einzufahren. "Das war ganz stark von den Jungs. Der Rucksack wird zwar etwas schwerer, aber ich kann ihnen keinen Vorwurf machen", sagte Holger Stanislawski.

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