Mannschaft des 1. FC Köln Dauerläufer Milos Jojic will effektiver werden
KÖLN · Milos Jojic zeigt beim 1. FC Köln Bundesliga-Spitzenwerte. Allerdings hapert es beim Kölner Mittelfeldregisseur noch am Torabschluss.
Ebenso wie bei elf anderen Bundesligisten starten die Spieler des 1. FC Köln an diesem Dienstag in die Vorbereitung für die in der kommenden Woche – am Sonntag, dem 14. Januar, gegen Borussia Mönchengladbach – beginnende Rückrunde. Während beispielsweise die Münchner Bayern sich dann auf den Weg ins fünftägige Trainingslager nach Doha in Katar machen, bleiben die Kölner am heimischen Geißbockheim. Für die Spieler steht dann zunächst ein Laktattest an, der Auskunft über ihre Ausdauerfähigkeit gibt.
Was die anbelangt, so gehört ein FC-Profi zu den Besten der Liga – Milos Jojic. Während seiner 909-minütigen Einsatzzeit in 16 Begegnungen kam er auf eine Gesamtlaufleistung von 127 Kilometern. Umgerechnet auf ein komplettes Spiel kam der Mittelfeldspieler damit auf einen Durchschnittswert von 12,6 Kilometern pro Begegnung.
Damit gehört der 25-Jährige, der wegen seiner oftmals auf Ballsicherung und das Risiko meidende Spielweise kritischer bewertet wird, zu den Dauerrennern der Liga. Selbst in der englischen Premier League, die bekannt ist für hohe Laufumfänge der Mittelfeldspieler, bilden Leistungen wie seine die Ausnahme.
Einer der Besten beim Sprint
Doch nicht nur die Ausdauerergebnisse von Milos Jojic sind hoch. Auch bei den Sprints gehört er zu den Besten. Mit im Durchschnitt 33 schnellen Vorstößen pro Spiel ist er die Nummer eins bei den Kölnern. Nach dem letzten Hinrundenspiel, dem 1:0-Erfolg gegen den VfL Wolfsburg, lobte ihn Trainer Stefan Ruthenbeck und verriet, dass der Mittelfeldstratege in dieser Begegnung sogar 46 Sprints zeigte, also praktisch alle zwei Minuten einen. Das sei ein absoluter Top-Wert in der Bundesliga. Daneben imponiert dem FC-Trainer, dass Jojic viel Einsatz zeigt und sich stets in den Dienst der Mannschaft stellt. Auf Spieler wie ihn will Ruthenbeck in der Rückrunde setzen.
Schon in der letztjährigen zweiten Saisonhälfte blühte der vom Charakter her eher stille Fußballer regelrecht auf. Da erzielte er in den letzten 14 Saisonspielen drei Treffer und bereitete vier weitere vor.
Über die Weihnachtstage reiste Jojic in seine serbische Heimat in der Nähe von Belgrad. Wie man ihn kennt, wird er dort nicht nur die vorgegebenen Läufe und das Fitnessprogramm, das alle Spieler vom Trainerteam mit in den Urlaub bekommen hatten, absolviert haben. Der 25-Jährige wird darüber hinaus zusätzliche Einheiten abgearbeitet haben.
Während im läuferischen Bereich kaum etwas zu verbessern wäre, möchte sich der Offensivspieler im Torabschluss steigern. Zwar weist er auch dort zwei gute Werte auf, indem er pro 90 Minuten durchschnittlich fünf Torschussbeteiligungen und knapp drei Torschussvorlagen erreichte. Daneben aber erzielte er bei eigenen Torschüssen nicht weniger als 22 „Fahrkarten“. Dieses zweitschlechteste Ergebnis der Liga wurde nur noch durch seinen FC-Kollegen Jhon Cordoba übertroffen, der 25 Mal erfolglos das gegnerische Tor anvisierte.
Eine leichte Besserung zeigte sich bei Milos Jojic immerhin zum Ende der Hinrunde. In den beiden letzten Heimspielen bereitete er jeweils einen Treffer vor. Gegen Wolfsburg nutzte Christian Clemens die feine Vorlage zum ersten Bundesligasieg der Saison.