Zweite Fußball-Bundesliga Der 1. FC Köln gilt als Aufstiegskandidat

KÖLN · Können Experten irren? Die Trainer der Zweiten Bundesliga sind sich einig: Die größten Aufstiegskandidaten sind die drei Erstligaabsteiger Hertha BSC (17 Nennungen), 1. FC Kaiserslautern (16) und 1. FC Köln (15). Wenn das Meisterschaftsrennen am Freitag mit den ersten drei Partien gestartet wird, zählen auch die ehemaligen Erstligisten 1860 München (13) und FC St. Pauli (9) sowie Außenseiter FC Ingolstadt zum engsten Kreis der Aufstiegsaspiranten.

 Für den neuen Trainer des 1. FC Köln, Holger Stanislawski, wird es jetzt ernst.

Für den neuen Trainer des 1. FC Köln, Holger Stanislawski, wird es jetzt ernst.

Foto: dpa

"Bei diesen Mannschaften ist die spielerische Qualität am höchsten. Deshalb werden wir uns mit ihnen messen müssen, wenn wir direkt wieder zurück in die Bundesliga wollen", ist die Einschätzung von Franco Foda zu den genannten Mitkonkurrenten. Der frühere FCK-Profi kehrte jetzt als Trainer zurück an den Betzenberg, nachdem er elf Jahre lang bei Sturm Graz gearbeitet hat.

Wie seine Kollegen Holger Stanislawski in Köln und Jos Luhukay in Berlin versucht der 46-Jährige, seine Mannschaft in technischer Hinsicht so zu schulen, dass sie in der Lage ist, sich gegen oftmals wohl stark defensiv eingestellte Gegner spielerisch zu behaupten. Holger Stanislawski setzte deshalb in den letzten zwei Wochen das Hauptaugenmerk im Training auf das schnelle Umschalten nach Balleroberungen sowie hohes Tempo im letzten Angriffsdrittel.

Im Gegensatz zu den Kölnern besitzen die Herthaner und die Lauterer jeweils mehrere erfahrene Torjäger. Die Hauptstädter sicherten sich für 1,7 Millionen Euro die Dienste des in Mainz in Ungnade gefallenen Sami Allagui. Daneben besitzen sie mit Adrian Ramos einen abgeklärten Offensivspieler. Auf Mittelstürmer Pierre-Michel Lasogga muss man dagegen noch bis zur Rückrunde verzichten, nachdem er sich am Saisonende einen Kreuzbandriss zuzog.

Die Pfälzer holten den an den FSV Frankfurt ausgeliehenen Ilian Micanski zurück, der dort neun Tore in 15 Rückrundenspielen schoss. Außerdem wurde für rund eine Million Euro Mohamadou Idrissou von Eintracht Frankfurt verpflichtet. In der Vorsaison waren ihm 14 Zweitligatreffer gelungen.

Beim 1. FC Köln kann allein Thomas Bröker auf eine gute Offensivquote verweisen. Der Rückkehrer aus Düsseldorf erzielte dort jeweils neun Treffer und Torvorlagen (einschließlich der Bundesliga-Relegation) in der letzten Saison.

Während man in den offiziellen Aussagen von FC-Seite sagt, die Mannschaft müsse nicht sofort in die Bundesliga zurückkehren, sondern solle vor allem eine Grundlage für eine gesicherte sportliche Zukunft schaffen, hegt man beim TSV 1860 München erstklassige Erwartung. Nach acht Jahren in der Zweiten Liga will man im nächsten Jahr unbedingt wieder mit dem FC Bayern in einer Klasse spielen.

"Wir haben sehr hohe Ziele und stehen in Konkurrenz mit Mannschaften wie Köln und Berlin", spricht Trainer Reiner Maurer unverblümt vom Aufstieg. Deshalb investierten die Münchner auch noch einmal in Erstligaspieler. Aus Hannover kam Moritz Stoppelkamp, von St. Pauli der ehemalige Premier-League-Profi Moritz Volz, von AEK Athen der griechische Nationalspieler Grigoris Makos, von Lech Posen der polnische Nationalspieler Grzegorz Wojtkowiak und von NK Zadar der kroatische Junioren-Nationalspieler Marin Tomasov.

Wie eingespielt aber die einzelnen Mannschaften zum Saisonstart bereits sind, vermögen auch die Trainer nicht wirklich zu sagen. "Wir werden die ersten Spiele abwarten erst einmal müssen, um etwas klarer zu sehen", spricht Holger Stanislawski auch für seine Kollegen.

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