Drittes siegloses Spiel in Folge Der 1. FC Köln hat das Gewinnen verlernt

KÖLN · Trotz 28 Torschüssen reichte es nur zum 1:1 gegen Heidenheim. Nach nun drei sieglosen Spielen bleiben die Kölner aber Spitzenreiter. Die zweite gute Nachricht: Salih Özcan ist nicht schwerwiegend verletzt.

Auf drei sieglose Spiele verlängert hat sich die Negativserie des 1. FC Köln. Wie eine Woche zuvor in Kiel reichte es für den Fußball-Zweitligisten auch daheim gegen Heidenheim nur zu einem 1:1 (0:1). Da die Konkurrenz ebenfalls patzte, bleibt der FC vor dem punktgleichen Hamburger SV Tabellenführer. Unruhe hatte es bei den Gastgebern vor der Partie wegen eines verfälschten Fotos im Stadionheft gegeben. Sorge bereitete ein böses Foul an Salih Özcan – und für Verwirrung sorgte eine Fair-Play-Aktion von Marcel Risse.

In der „ominösen Viertelstunde zu Beginn“, wie es FC-Sportdirektor Armin Veh formulierte, ebneten die Gastgeber vor ausverkauftem Haus den Heidenheimern den Weg zur Führung: Ein geschenkter Eckstoß, eine nicht verteidigte Hereingabe – 0:1 (9.) durch den Kopfball von Timo Beermann. Danach besaß Köln die Spielhoheit, zeigte dennoch individuelle Fehler, schwache Flanken und Zuspiele in den Strafraum. Trainer Markus Anfang meinte, man sei zwar „in die Box gekommen“, habe aber „nie den richtigen Abschluss gefunden“. Für Veh hatte das einen Grund: „Ich spreche nicht von der Box, ich sage Strafraum. Und da hatten wir nicht genug Leute drin.“

Zwar kamen die Kölner zu 28 Torschüssen, doch die meisten waren eine leichte Beute für Heidenheims Torwart Kevin Müller. „Ruhe und Präzision vor dem Tor haben uns gefehlt“, bemängelte Abwehrchef Rafael Czichos. Veh fand, „dass es nach der Pause ein unterhaltsames Spiel mit einem nicht zufriedenstellenden Ergebnis war“. Der Kopfballaufsetzer von Serhou Guirassy (58.) reichte nur zum 1:1.

Der Franzose war mit Beginn der zweiten Halbzeit für Salih Özcan ins Spiel gekommen. Dem hatte Niklas Dorsch unmittelbar vor der Pause an der Mittellinie böse auf das linke Sprunggelenk getreten. „Dafür möchte ich mich entschuldigen“, sagte Heidenheims Trainer Frank Schmidt, der den Übeltäter aus dem Spiel nahm. Aus Sicht Vehs hätte Schiedsrichter Tobias Stieler die Rote Karte zeigen müssen, „weil es verletzungsgefährdend war“. Es gab nicht einmal Gelb. Özcan hatte großes Glück: „Es ist nichts kaputtgegangen“, ließ er ausrichten.

Eine unglückliche Figur machte Stieler nicht nur in dieser Szene. Nach 35 Minuten hatte er einen Freistoß für Marcel Risse gegeben und Norman Theuerkauf wegen eines vermeintlichen Foulspiels Gelb gezeigt. Der protestierte heftig, woraufhin der Unparteiische sich an den Kölner wandte. „Er fragte mich, ob ich voll getroffen worden sei“, erzählte Risse, der sich als fairer Sportler präsentierte: „Ich sagte nein, dafür muss man kein Gelb geben.“ Mit einem Schiedsrichterball ging es weiter.

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