Niederlage gegen den Hamburger SV Der 1. FC Köln scheitert erneut im Achtelfinale

Köln · Der Traum vom Pokal-Finale in Berlin ist für FC-Trainer Steffen Baumgart für diese Saison geplatzt. Gegen den Hamburger SV war für den 1. FC Köln im Achtelfinale Schluss. Die Geißböcke unterlagen dem Zweitligisten nach Elfmeterschießen.

Niederlage gegen den Hamburger SV: Der 1. FC Köln scheitert erneut im Achtelfinale
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Noch vor dem Pokal-Achtelfinale gegen den Hamburger SV hatte Steffen Baumgart seinen großen Traum noch einmal wiederholt. Einmal das Pokalfinale in Berlin als Trainer erleben. Würde er das Endspiel erreichen, müsste „er wahrscheinlich weinen“, sagte der 50-Jährige, nicht ahnend, dass der große Traum schon in dieser Runde gegen den Zweitligisten aus Hamburg platzen würde. Nach einem überlegenen, wenn auch durchwachsenen Auftritt der Kölner in der regulären Spielzeit, brachte Robert Glatzel (92.) den HSV zu Beginn der Verlängerung in Front. Anthony Modeste glich per Strafstoß aus (120.). Das Elfmeterschießen entschied der HSV für sich, da sich Florian Kainz selbst anschoss. „Dass man dann im Elfmeterschießen so ausscheidet ist natürlich sehr bitter“, sagte Kainz.

Der Kölner Trainer unterstrich einmal mehr, welche Bedeutung der breite Kader für ihn hat. Baumgart änderte die Startelf im Vergleich zur Bayern-Pleite auf sechs Positionen. Kingsley Ehizibue und Jannes Horn starteten auf den Außenpositionen, dafür rückte Jonas Hector auf die Sechs. Dejan Ljubicic, Kingsley Schindler und Jan Thielmann spielten für Louis Schaub, Florian Kainz und Ondrej Duda. Im Angriff begann Sebastian Andersson für Anthony Modeste.

Und ausgerechnet der Schwede kam zu der ersten dicken Chance. Nach einer Ecke von Mark Uth stand Andersson genau richtig, doch den Kopfball aus fünf Metern parierte Daniel Heuer Fernandes im HSV-Kasten sicher (8.). Köln blieb fortan Spiel bestimmend, versuchte wie gewohnt, mit Flanken vor das gegnerische Tor zu kommen. Zunächst fanden die Hereingaben von Ehizibue und Horn keine Abnehmer, dann verfehlte Andersson einen flachen Pass kläglich (20.). Anschließend war es Uth, der es nach einem erschreckenden Fehlpass von Heuer Fernandes in einer drei-auf-eins-Situation gegen den Torwart nicht schaffte, den Ball im Gehäuse unterzukriegen. Besser sah der Kölner Angreifer dann bei einer Ecke aus, als er den Ball direkt von der Fahne auf den Kasten brachte (29.).

Hamburg fand in der Offensive so gut wie gar nicht statt und wenn, wurden die HSV-Angriffe vor dem Kölner Drittel gestoppt. Quasi aus dem Nichts tauchte schließlich Robert Glatzel alleine vor FC-Keeper Marvin Schwäbe auf, war aber im Abschluss zu hastig (34.). Der HSV wurde nun mutiger, ohne allerdings für große Gefahr zu sorgen. Bis zur 45. Minute. Moritz Heyer düpierte die gesamte Kölner Hintermannschaft und schob den Ball an Schwäbe vorbei, traf dafür aber den Pfosten. Sonny Kittel vergab den Nachschuss.

1. FC Köln - Hamburger SV
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Heyer trifft für den HSV nur den Pfosten

Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff hätte Thielmann den FC in Führung bringen müssen. Schindler brachte den Ball scharf vors Tor. Zu scharf für die lauernden Angreifer. Aber nicht für Thielmann, der aus zehn Metern abschloss und Heuer Fernandes anschoss (46.). Anschließend scheiterte erneut Andersson aus wenigen Metern mit einem Kopfball. Und auch Thielmanns Distanzschuss war zu ungefährlich.

Doch Hamburg stand nun besser, der FC bekam keinen Zug mehr ins Spiel. Baumgart reagierte und brachte mit Salih Özcan, Benno Schmitz und Modeste drei der Leistungsträger der vergangenen Wochen. Doch die erhoffte Wirkung blieb zunächst aus. Beide Mannschaften taten sich im Schlussdrittel schwer. Für große Gefahr sorgte erst wieder Kittel mit einem direkten Freistoß, den Schwäbe sicher hielt (71.). Nach einer Ecke von Uth war Modeste dann doch zur Stelle. Wie Andersson im ersten Abschnitt bekam der Kölner Torjäger nicht genug Druck hinter den Ball (76.). Schließlich war es Heyer, der mit seinem zweiten Pfostentreffer für den letzten Höhepunkt in der regulären Spielzeit sorgte (81.).

Glatzel trifft für Hamburg per Kopf

Den Hamburgern gehörte auch die erste gefährliche Aktion in der Verlängerung. Kittel setzte sich problemlos auf der Seite gegen Schmitz durch. Die perfekte Flanke verwandelte Glatzel zur Gästeführung (92.). Nun wachten die Kölner auf. Zunächst versuchte es Thielmann aus der Distanz (94.). Der FC baute nun zunehmend Druck auf, überließ dem HSV aber viele Freiräume. Einen Konter von Bakery Jatta rettete Hübers in höchster Not (102.). Auf der anderen Seite mühten sich die Kölner zwar, doch es fehlten die klaren Bälle, gute Ideen, der Zug zum Tor. Mehr als ein Distanzschuss von Dejan Ljubicic sowie ein abgeblockter Versuch von Hector waren nicht mehr drin. Mit Ablauf der Verlängerung brachte Sebastian Schonlau Modeste zu Fall. Schiedsrichter Daniel Schlager entschied auf Elfmeter. Eine harte Entscheidung. Der Kölner Torjäger trat selbst an und glich in letzter Sekunde aus. 

Bereits den ersten Kölner Eflmeter vergab Salih Özcan und brachte den HSV zunächst den Vorteil. Anschließend parierte Schwäbe gegen Kittel. Modeste, Ljubicic und Duda verwandelten sicher. Kainz traf ebenfalls, der Treffer wurde aber nicht gegeben und nicht wiederholt, da Kainz sich selbst anschoss, also ein Fehlschuss, der nicht gewertet werden darf. „Ich habe schon ein ungutes Gefühl gehabt und gemerkt, dass ich mit dem Standfuß weggerutscht bin. Es hat schon ein bisschen komisch ausgesehen, wie der Ball dann reingeflogen ist“, sagte Kainz. Hamburg setzte sich somit durch.

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