Mehr Zuschauer gegen Freiburg? Der 1. FC Köln stellt vor Gericht Eilantrag

Köln · Der 1. FC Köln wird noch am Montagabend einen Eilantrag beim Oberverwaltungsgericht Münster einreichen. Der FC erhofft sich, die bisherige Stadionauslastung von 750 Zuschauern schon gegen den SC Freiburg erhöhen zu können.

Mehr Zuschauer gegen Freiburg?: Der 1. FC Köln stellt vor Gericht Eilantrag
Foto: dpa/Federico Gambarini

10 000 Zuschauer sind seit Donnerstag in den Stadien in Bayern erlaubt, 6 000 in Baden-Württemberg und beim Drittliga-Spiel des 1. FC Magdeburg gegen den 1. FC Saarbrücken am vergangenen Samstag waren sogar 15 000 Menschen in der Arena - nach jetzigem Stand werden das Heimspiel des 1. FC Köln gegen den SC Freiburg am Samstag 750 Fans vor Ort verfolgen können. Schon in der vergangenen Woche hatte FC-Finanzboss Alexander Wehrle mit Unverständnis auf die abwartende Haltung von Bund und Ländern in der Zuschauer-Frage reagiert. Die Entscheidung über die Stadionauslastung sollte am 9. Februar fallen. Zu spät aus Kölner Sicht. Auch deswegen schloss sich Wehrle dem Vorstoß von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke an, juristische Schritte zu prüfen.

 Nun macht der FC ernst. Noch am Montagabend soll beim Oberverwaltungsgericht Münster ein Eilantrag der Kölner eingehen. Die Zuschauerbeschränkung wird juristisch geprüft. „Wir gehen davon aus, dass wir so die Obergrenze von 750 Zuschauern für Großveranstaltungen in Nordrhein-Westfalen kurzfristig verändern können. Wir haben bis zuletzt eine faire und nachvollziehbare Auslastung unserer Heimspiele im Konsens mit der Politik angestrebt, immer vor dem Hintergrund unserer Anstrengungen zur Eindämmung der Pandemie“, heißt es in einem Statement des Kölner Vorstands, aber auch der beiden Geschäftsführer Wehrle und Philipp Türoff. „Wir sind uns auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, aber das heißt in diesem Fall, aufmerksam zu machen, wenn Maßnahmen nicht mehr nachvollziehbar und ohne Effekt erscheinen und gleichzeitig die Überlebensfähigkeit vieler Veranstalter in Kultur und Sport gefährden.“ Laut Alexander Wehrle verliert der FC rund 1,8 Millionen Euro pro Geisterspiel. Der Umsatzverlust durch die Pandemie wird auf 85 Millionen Euro beziffert. Der BVB will am Dienstag ebenfalls einen Eilantrag stellen. Dortmund spielt am Sonntag gegen Leverkusen.

Die Kölner Verantwortlichen weisen seit Wochen darauf hin, dass Bundesliga-Spiele keine Hotspots der Pandemie seien und es zudem ein Ungleichgewicht zwischen einigen Kultur- und Sportveranstaltungen gäbe. „Vor allem die regionalen Unterschiede beim Umgang mit Großveranstaltungen bestärken uns, eine juristische Prüfung zu veranlassen. Unser Ziel ist es, bereits für das nächste Heimspiel gegen den SC Freiburg Anpassungen bei der Auslastung zu erreichen“, heißt es weiter. Zuletzt hatte Wehrle betont, dass er eine Auslastung von 25 Prozent erreichen möchte, also rund 12 500 Zuschauer.

Der FC hatte als erster Bundesligist die 2G-Regel konsequent eingeführt, andere Clubs waren nachgezogen. Der Verein hatte zudem sein Hygienekonzept konsequent umgesetzt und zahlreiche Impfangebote gemacht. „In zahlreichen Bundesländern kam es auch deshalb in den vergangenen Wochen zu Kompromisslösungen beim Umgang mit Obergrenzen für Zuschauerinnen und Zuschauer. In Nordrhein-Westfalen haben wir leider bisher vergeblich auf solche Kompromisse hingearbeitet“, sagt der Kölner Vorstand.

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