Werner Spinner Der Fan im Präsidenten will aufsteigen

KÖLN · Die Aufstiegsfrage birgt stets Brisanz in sich. Dabei, sie dennoch klar zu beantworten, hat Werner Spinner einen Ausweg gefunden: "Als Fan sage ich: ,Natürlich ist die erste Liga das Ziel. Als Präsident des 1. FC Köln denke ich, sollten wir von Spiel zu Spiel gucken. Es muss eine gute Saison werden."

Damit die Voraussetzungen dafür gegeben sind, hat man beim FC trotz knappen Geldes in die Mannschaft investiert - vor allem in die Offensive. Mit Tony Ujah wurde der Torjäger der Vorsaison, der vom FSV Mainz nur ausgeliehen war, für rund zwei Millionen Euro gekauft. Der Nigerianer, der bei 28 Einsätzen in der Vorsaison fast in jedem zweiten Spiel traf (13 Tore), soll die Basis für viele Siege bilden.

Ihm zur Seite wurden mit Marcel Risse (ebenfalls vom FSV Mainz) und Daniel Halfar (1860 München) zwei erfahrene Offensivspieler gestellt. Das Duo kostet den FC im Aufstiegsfall angesichts der vereinbarten Erfolgsprämien eine Gesamtablösesumme von mehr als einer Million Euro.

Hinzu kommen im Angriff mit Maxi Thiel (Burghausen/50.000 Euro Ausbildungsentschädigung) und Yannick Gerhardt (eigene Jugend) noch zwei 19-jährige Talente, die ihr großes Potenzial während der Saisonvorbereitung wiederholt zeigten.

So gesehen sei man so aufgestellt, dass man um die ersten drei Plätze mitspielen könne, sagt Peter Stöger. Der Trainer umgab sich mit einem Kompetenzteam aus beim FC bewährten Fachkräften wie Torwarttrainer Alexander Bade und Reha-Trainer Marcel Abanoz sowie seinem aus Wien mitgebrachte Assistenten Manfred Schmid und Athletiktrainer Yann-Benedikt Kugel.

Schließlich holte sich der im Januar angetretene Geschäftsführer Alexander Wehrle sportliche Kompetenz an seine Seite. Mit Jörg Schmadtke wurde ein sehr profilierter Fußballfachmann als Sportchef geholt. Zusammen mit seinem langjährigen Mitarbeiter Jörg Jakobs soll er die Erstligarückkehr des Bundesligagründungsmitglieds forcieren.

Als Konkurrenten hat Peter Stöger neben den Bundesligaabsteigern Fortuna Düsseldorf und Greuther Fürth den in der letzten Relegation gescheiterten 1. FC Kaiserslautern, 1860 München, Union Berlin "sowie irgend eine Überraschungsmannschaft" auf dem Zettel.

Wenn bereits am zweiten Spieltag die rheinischen Rivalen Köln und Düsseldorf im mit 50.000 Zuschauern längst ausverkauften Rheinenergie-Stadion aufeinandertreffen, ist es noch viel zu früh, um richtungweisende Aussagen über das Aufstiegspotenzial der beiden Clubs zu treffen. Bei der Fortuna wurde zumindest ein Plan erstellt, der die Rückkehr in die Erstklassigkeit bis spätestens 2015 vorsieht. Die sportlichen Voraussetzungen dafür sollte der vom heimgekehrten Trainer Mike Büskens zusammengestellte Kader bereits besitzen.

Die ebenfalls abgestiegenen Fürther stapeln dagegen tief, wenn sie sagen, sie wollen im oberen Drittel mitspielen. Personell besitzen sie ebenso eine Aufstiegsmannschaft wie der 1. FC Kaiserslautern. Hier stellt sich nur die Frage, wie viel Kredit Trainer Franco Foda besitzt, nachdem er in der Vorsaison nicht unbedingt unumstritten war. Gleiches gilt für Alexander Schmidt bei den Münchner Löwen, wo der jordanische Investor Hasan Ismaik für Querschüsse sorgt.

Was auch immer die Konkurrenz macht - in Köln mag man sich nicht vom Kurs abbringen lassen. Man sei gut vorbereitet, wolle seinen Weg gehen, wobei keiner ausscheren dürfe, betont Sportchef Jörg Schmadtke. Das Ziel sei stets, das Maximale herauszuholen. Oder wie Präsident Werner Spinner in seiner Eigenschaft als FC-Fan ankündigte: "Wir wollen aufsteigen."

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