Fünf Begegnungen im April Der FC steht vor den Wochen der Wahrheit

Köln · Gleich fünf Begegnungen stehen für den 1. FC Köln im April auf dem Programm. Allesamt richtungweisend: Geht es Richtung Europa oder Liga-Mittelmaß?

 Will auch gegen seinen Herzensclub punkten: Steffen Baumgart vor dem Spiel gegen Berlin.

Will auch gegen seinen Herzensclub punkten: Steffen Baumgart vor dem Spiel gegen Berlin.

Foto: dpa/Jan Woitas

Ideal verlief der Übergang von Länderspielreise zu Liga-Alltag für den 1. FC Köln dieses Mal wahrlich nicht. Mit unter anderem Ellyes Skhiri, Salih Özcan, Ondrej Duda und Jan Thielmann befanden sich noch etliche Kölner Leistungsträger auf Länderspielreise, da hatte am Geißbockheim schon die Vorbereitung für das Flutlichtspiel am Freitag gegen Union Berlin (20.30 Uhr, Dazn) begonnen. Erst am Donnerstag erwartet FC-Trainer Steffen Baumgart alle seine Nationalspieler zurück. Über die knappe Ansetzung der Spiele wollte sich der 50-Jährige aber nicht beschweren. Im Gegenteil: „Es wird ein ausverkauftes Haus sein und eine geile Stimmung. Das ist ein schönes Erlebnis, unabhängig von den Belastungen“, sagte der Kölner Trainer sichtlich erfreut.

Für Baumgart ist die Begegnung gegen die Eisernen ohnehin eine Besondere. Union Berlin ist der Herzensclub des Kölner Trainers. Baumgart spielte einst für die Eisernen, ist Vereinsmitglied, möglichst oft besucht der Kölner Coach die Familie in Köpenick und dann des Öfteren auch ein Heimspiel der Eisernen. Diese Länderspielpause nutzte der Kölner Trainer allerdings für einen Trip nach Dublin. Auch dort ging es aber nicht ganz ohne Fußball. Baumgart verfolgte das Testspiel der Iren gegen Belgien. Die Reise nach Berlin ist dank des Auswärtsspiels der Geißböcke nur um eine Woche verschoben. Jetzt steht für den 50-Jährigen – wenn man so will – ein weiteres Heimspiel auf dem Spielplan. „Wenn ich mir eine Begegnung für einen Freitagabend aussuchen könnte, dann würde ich mir auch dieses Spiel von uns bei Union Berlin aussuchen“, sagte der Kölner Coach.

Richtungweisender Monat für den 1. FC Köln

Doch für Baumgart wird die Begegnung mehr als ein emotionaler Heimaturlaub, für den Kölner Trainer ist es der Start in die Wochen der Wahrheit. Schon im April wird sich der Weg abzeichnen, den die Geißböcke kurzfristig gehen werden. Nach dem erreichten Klassenerhalt bietet die Weggabelung die beiden Optionen: grauer Mittelfeldplatz oder internationales Geschäft.

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Foto: Thomas Faehnrich

Gleich fünf Begegnungen stehen für den 1. FC Köln auf dem Programm. Und verglichen mit dem bevorstehenden Programm der direkten Konkurrenz im Kampf um Europa ist dieses vermeintlich leicht. Köln reist nach Berlin, zu Borussia Mönchengladbach und dem FC Augsburg, erwartet Mainz 05 und Arminia Bielefeld im eigenen Stadion. Frankfurt, Union, aber auch Hoffenheim treffen allesamt noch auf mindestens einen Club aus dem oberen Tabellendrittel, zum Beispiel Leipzig oder Leverkusen. Sollten RB, Freiburg oder Union Berlin den DFB-Pokal gewinnen und gleichzeitig einen Platz unter den besten Sechs belegen, würde der siebte Tabellenplatz zur Conference League, also für das Ticket nach Europa,  reichen. „Das Ziel wird sein, da zu gewinnen. Und dann werden wir sehen, wohin wir in der Tabelle klettern“, sagte Baumgart bereits am Montag, gewohnt tief stapelnd.

Der letzte Sieg liegt acht Jahre zurück

Vermutlich ahnend, dass das vermeintlich leichtere Restprogramm auch durchaus Gefahren bietet. Das zeigt ein Blick auf die Hinrunde. Gegen Union, Bielefeld und Mainz kam der FC nur mit einer gehörigen Portion Glück jeweils zu einem Punktgewinn. Gerade in der Partie gegen Bielefeld boten die Kölner Profis die wohl schlechteste Saisonleistung. Gegen den kolportierten Angstgegner aus Augsburg setzte es sogar eine 0:2-Pleite. Nur das Derby gegen Gladbach gewann der FC seinerzeit. Der letzte Sieg gegen Union Berlin liegt ebenfalls bereits acht Jahre zurück. 2014 gewann der FC 3:1 gegen die Eisernen, in der Bundesliga hat Köln noch nie gegen die Mannschaft aus Köpenick gewonnen.

Bei aller Verbundenheit zählt für Steffen Baumgart ohnehin nur der Sieg. Das gegen vermeintliche Topteams, genauso aber auch gegen seinen Herzensclub, den FC Union Berlin.

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