1. FC Köln Der FC verschärft die Tonart gegenüber Ultra-Gruppen

Köln · Der Fußball-Bundesligist 1. FC Köln gibt eine öffentliche Stellungnahme zum Konflikt mit Teilen der Ultra-Gruppen ab. In der vergangenen Saison gab es zahlreiche Vorfälle und massive Regelverstöße.

 Kein Bild mit Seltenheitswert: FC-Ultras zündeln im Stadion mit Bengalos. (Foto: dpa)

Kein Bild mit Seltenheitswert: FC-Ultras zündeln im Stadion mit Bengalos. (Foto: dpa)

Foto: picture alliance / dpa

Der 1. FC Köln hat in der Auseinandersetzung mit Teilen der Ultrafan-Gruppierungen am Mittwoch klar öffentlich Position bezogen und dabei in einer achtseitigen Stellungnahme teilweise einen scharfen Ton angeschnitten. Präsidium, Geschäftsführung, Aufsichtsrat, Beirat und Teile des Mitgliederbeirates des Fußball-Bundesligisten forderten die betreffenden Fans auf, sich an die „selbst auferlegten Regeln zu halten“ und „zum Dialog im Forum der AG-Fankultur zurückzukehren“.

Im Wissen darum, dass sich die bereits dauerhaft angespannte Situation zwischen Club und angesprochenen Ultras weiter verhärten kann, haben sich die FC-Gremien dazu entschieden, sich nun auch öffentlich zu erklären: „Wir halten es für zwingend notwendig, dass alle Fans und Mitglieder die Gründe für das derzeit gestörte Verhältnis zwischen Club und Teilen der Ultra-Gruppen kennen“, so der Bundesligist.

Der FC wirft den genannten Fans nicht nur vor, den Konflikt durch massive Regelverstöße in der vergangenen Saison (zum Beispiel bei Heimspiel-Choreos gegen Dortmund und Hoffenheim) verursacht zu haben, der Club verurteilt zudem den Austritt dieser Ultras aus dem Dialog und den eingeschlagenen Konfrontationskurs.

64 Stadionverbote

Tiefpunkt aus Sicht des FC waren die Vorfälle beim Europa-League-Spiel in Belgrad, als Einlaufkinder, FC-Spieler und Fans in anderen Blöcken mit Feuerwerkskörpern beschossen wurden.

Zahlreiche Vergehen, die neben staatsanwaltlichen und polizeilichen Ermittlungen im Sommer 2017 auch zu insgesamt 64 durch den FC ausgesprochenen Stadionverboten von Ultrafans geführt haben. Nachdem es die betreffenden Ultras nach Auskunft des FC abgelehnt hatten, in den Dialog zurückzukehren, oder dies nur mit Vereinsvertretern ihrer Wahl wünschen und es am vergangenen Samstag in Frankfurt erneut zu Vorfällen gekommen war, hat sich der Club nun entschieden, an die Öffentlichkeit zu gehen: „Das Verständnis nicht der Clubspitze, sondern vielmehr der Mitglieder, Fanclubs und Fans, die nicht dieser kleinen Gruppe angehören, ist aufgebraucht. Von einer vereinten Anhängerschaft kann keine Rede mehr sein. Die Spaltung gibt es nicht, weil der FC sie will, sondern weil ein Teil der Ultra-Gruppen auf Einheit keinen Wert mehr legt – oder sie zu Bedingungen einfordert, die unannehmbar sind“, heißt es am Ende der kompromisslosen, aber Gesprächsbereitschaft signalisierenden Stellungnahme.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort