Ex-Nationalspieler Max Meyer wechselt zum FC Der neue Mann fürs Kreative beim 1. FC Köln

Köln. · Der 1. FC Köln hat Ex-Nationalspieler Max Meyer von Crystal Palace bis zum Saisonende verpflichtet. Der einstige Schalke-Star soll die Offensive der Kölner neu beleben.

 Der neue Spielmacher ist da: Max Meyer zeigt gleich im ersten Training beim FC seine Qualitäten.

Der neue Spielmacher ist da: Max Meyer zeigt gleich im ersten Training beim FC seine Qualitäten.

Foto: bopp/Bopp Eduard

Der 1. FC Köln durchlebt wieder einmal spannende Tage. Am Mittwoch überschlugen sich die Ereignisse im Grüngürtel derart, dass der Club eine geplante Medienrunde mit Innenverteidiger Sebastiaan Bornauw kurzerhand verschob. Schließlich drehte sich an diesem Tag alles um Max Meyer (25), mit dessen Verpflichtung der abstiegsbedrohte Fußball-Bundesligist mächtig für Aufruhr gesorgt hatte.

Der einstige Schalker Mittelfeldstar, der erst Mitte des Monats seinen gigantischen Vertrag bei Premier-League-Club Crystal Palace vorzeitig aufgelöst hatte, unterzeichnete beim FC eine Vereinbarung bis Saisonende ohne Option auf Verlängerung. Meyer soll die Kreativprobleme im Kölner Mittelfeld lösen. Dieses ist nominell zwar breit besetzt, hat im Spiel nach vorne bislang aber nur sehr selten Bundesliga-Ansprüchen genügen können.

Meyer ist nach Allrounder Emmanuel Dennis (23/Leihgabe des FC Brügge) die bereits zweite Winter-Nachverpflichtung, mit der dem Team von Trainer Markus Gisdol im Kampf um den Klassenerhalt zu mehr offensiver Durchschlagskraft verholfen werden soll. Beide Zugänge standen am Mittwochnachmittag erstmals mit ihrer neuen Mannschaft auf dem Rasen, um sich auf das anstehende Heim-Kellerduell gegen Arminia Bielefeld (Sonntag, 15.30 Uhr/Sky) vorzubereiten. Jonas Hector und Sava Cestic fehlten dabei mit muskulären Problemen.

Möglich wurde eine Einigung mit Meyer nur, „weil Max uns in finanzieller Hinsicht extrem entgegengekommen ist“, wie FC-Sportchef Horst Heldt betonte. Meyers Monatsgehalt soll sich im mittleren fünfstelligen Bereich bewegen. Damit ist der einstige Großverdiener, der bei Crystal Palace zusätzlich eine üppige Abfindung kassierte, selbst für die finanziell klammen Kölner ein Schnäppchen. Gelingt nächsten Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale bei Jahn Regensburg ein Sieg, hätte der FC mit der ihm dann zustehenden Prämie in Höhe von 1,4 Millionen Euro die Kosten für beide Transfers bereits wieder nahezu komplett reingespielt.

Heldt: „Meyer ist spielintelligent und sehr ballsicher“

Porträt: Das ist  Max Meyer vom 1. FC Köln
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Das ist Max Meyer

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Heldt hofft wie im Fall von Emmanuel Dennis auf eine Win-win-Situation: „Max kann im Mittelfeld auf mehreren Positionen zum Einsatz kommen, ist spielintelligent, sehr ballsicher und sucht selbst gerne den Abschluss. Das will er bis zum Saisonende bei uns einbringen und seine Qualitäten in der Bundesliga wieder unter Beweis stellen.“

Meyer wiederum muss zusehen, seine einst verheißungsvolle Karriere vor einem frühen Aus zu retten. Bei Crystal Palace war er zuletzt sogar in die zweite Mannschaft degradiert worden. „Für mich war die Perspektive entscheidend, spielen zu können“, erläuterte der vierfache Nationalspieler. „Ich will die Chance beim FC nutzen, um mich auf Top-Niveau zu präsentieren und dabei mithelfen, dass der Club die Klasse hält.“

Bei Palace angeblich zehn Millionen Euro Jahresgehalt

Meyer war im Sommer 2018 nach einer öffentlichen Schlammschlacht mit seinem Heimatverein Schalke 04 (192 Einsätze/22 Tore, 23 Vorlagen) nach England gewechselt. Der von seinem Berater Roger Wittmann einst mit dem Prädikat „Weltklasse“ versehene olympische Silbermedaillen-Gewinner von 2016 wurde den hohen Erwartungen an der Themse aber nie gerecht. Am Ende war Meyer trotz eines Jahressalärs von kolportierten zehn Millionen Euro in lediglich 46 Premier-League-Spielen (ein Tor, drei Vorlagen) zum Einsatz gekommen. Es war eine für beide Seiten desaströs verlaufene Partnerschaft: Für Crystal Palace in finanzieller, für Max Meyer in sportlicher Hinsicht.

Die Verpflichtung Meyers könnte nicht die letzte Personalbewegung im Kölner Kader sein, bevor am Montag das Winter-Transferfenster seine Pforten schließt. Wie der GA erfuhr, liegen dem Club inzwischen konkrete Anfragen für Kingsley Ehizibue (25) und einen weiteren Spieler vor. Ehizibue, der zuletzt mit dem Serie-A-Club AC Florenz in Verbindung gebracht worden war, hatte bei der jüngsten 0:3-Pleite in Hoffenheim nach schlimmer Anfangsphase bereits in der 30. Minute das Feld verlassen müssen. Auch beim vorherigen Sieg auf Schalke hatte der niederländische Rechtsverteidiger zu den schwächsten FC-Akteuren gezählt.

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