Vor dem Heimspiel Deswegen wird es der FC gegen Augsburg schwer haben
Köln · Der FC Augsburg möchte beim 1. FC Köln am zehnten Spieltag an seine zuletzt guten Leistungen anknüpfen. Wie schon so häufig könnte sich der FCA in seiner Spielweise als unangenehmer Gegner für die Kölner entpuppen.
Auch wenn der FC Augsburg in den vergangenen Jahren immer mal wieder die ein oder andere Zitterpartie in der Bundesliga erlebte, lässt sich die Beständigkeit des Erstligaclubs nicht abstreiten. Nach dem erstmaligen Aufstieg 2011 ist der FCA ein fester Bestandteil der Bundesliga. Obwohl der Club nach dem größten Erfolg mit dem Einzug in die Europa League 2015 zwar in den vergangenen Jahren immer im unteren Tabellendrittel landete, konnte er sich aber wie in der vergangenen Saison mit sieben Punkten Abstand zum Relegationsplatz immer retten. Mit dazu gehören dabei immer wieder Überraschungssiege wie auch das 1:0 in der laufenden Spielzeit gegen den Rekordmeister Bayern München. An der Wundertüte FC Augsburg hat sich auch der 1. FC Köln in der Vergangenheit immer wieder die Zähne ausgebissen - nicht umsonst wird der FCA auch gerne als ein Angstgegner der Kölner tituliert. Auch das Duell am Sonntag (15.30/Dazn) dürfte für das Team von Trainer Steffen Baumgart alles andere als ein Selbstläufer werden.
1. FC Köln - Augsburg: Chancenverwertung entscheidend
Am vergangenen Samstag wäre für den FCA in der ein oder anderen Situation noch mehr drin gewesen. Gegen den VfL Wolfsburg war das Team von Enrico Maaßen über weite Strecken die gefährlichere Mannschaft. Vor allem, weil die Wolfsburger ihre Chancen nicht nutzten. Nach einem 0:1-Rückstand hätte der VfL nachlegen können, doch im Gegenzug waren es die Augsburger mit Außenverteidiger Robert Gummy, die den Ausgleich per Schuss aus sechs Metern erzielten. Für den FCA war es der erste Punkt in der laufenden Saison, den die Mannschaft nach Rückstand mitnehmen konnte. Ein Fortschritt, der Trainer Maaßen nach dem Spiel erwartungsgemäß erfreute.

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Demgegenüber haben die Augsburger aber bisher noch keine Führung hergeschenkt. Der 1. FC Köln könnte es am Sonntag also schwerhaben, sollte die Mannschaft wie schon so häufig in dieser Saison in Rückstand geraten. Die Bilanz spricht dabei nur knapp für die Augsburger (acht Siege, sechs Niederlagen, sieben Unentschieden). Während der FC das Hinspiel der vergangenen Saison mit 0:2 verlor, machten es die Kölner beim 4:1-Sieg Ende April deutlich besser.
Dabei überlässt der FCA mit weniger als 40 Prozent Ballbesitz das Spielgerät auswärts häufig dem Gastgeber. Der FC ist es demgegenüber mit 64 Prozent zuhause gewohnt, das Spiel zu machen. Um gegen die Augsburger zu bestehen, wird es aber vor allem darauf ankommen, die zuletzt geringe Chancenverwertung zu verbessern. Das kompakte 4-4-2-System des FCA bewies sich in der Vergangenheit als erfolgreich. In dieser Formation gewannen die Augsburger vor dem Remis gegen Wolfsburg die vorherigen drei Partien. Die drei Spieltage davor, in denen das Team mit einer Dreierkette agierte, gingen allesamt verloren. Auch wenn die Augsburger mit 7,8 Prozent die zweitschlechteste Chancenverwertung der Liga haben, steht die Mannschaft derzeit punktgleich mit den Kölnern auf Platz zehn der Tabelle. Die gefährlichsten Situationen kreierte der FCA gegen Wolfsburg vor allem nach Standardsituationen. Gerade dabei war die Mannschaft von Trainer Baumgart zuletzt sehr anfällig. Sowohl am vergangenen Spieltag im Derby gegen Mönchengladbach (5:2) als auch in beiden Duellen gegen Partizan Belgrad in der Conference League (0:1) fiel jeweils ein Tor nach einer Ecke beziehungsweise einem Freistoß. Dabei muss der FC vor allem auf Mittelstürmer Ermedin Demirovic aufpassen, der bislang vier Saisontore erzielte. Außerdem gilt der Ex-Kölner Elvis Rexhbecaj als ein Spielmacher des FCA.

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FC Augsburg ohne nominelle Innenverteidigung
Personalbedingt muss sowohl der FC Augsburg als auch der 1. FC Köln auf einige Spieler verzichten. Gegen Wolfsburg erhielten mit Jeffrey Gouweleeuw und Maximilian Bauer beide Innenverteidiger die fünfte Gelbe Karte. Die übrigen Innenverteidiger Reece Oxford und Felix Uduokhai sind schon seit längerer Zeit verletzt und werden ebenfalls fehlen. Damit reist der FCA ohne nominelle Innenverteidigung nach Köln. Unter der Woche gab es dann die nächste Hiobsbotschaft. Neben dem vor dem Wolfsburg-Spiel ausgefallenen Rechtsaußen André Hahn fällt auch Mittelfeldspieler Niklas Dorsch, der sich am letzten Spieltag der vergangenen Saison bereits einen Mittelfußknochen brach, wegen eines erneuten Bruchs an dortiger Stelle weiter bis zum Ende des Jahres aus. Torwart Rafał Gikiewicz wird dagegen nach seinem Pferdekuss wieder zurückerwartet. Dem 1. FC Köln fehlen mit dem im Derby schwer am Knie verletzten Dejan Ljubicic und dem Gelb-Rot-gesperrten Florian Kainz gleich zwei wichtige Offensivspieler. Auch Rechtsaußen Jan Thielmann wird aufgrund einer Virus-Infektion weiterhin ausfallen.
Trotz der Personalausfälle wird der FC nach der herben Derby-Niederlage in Mönchengladbach aber alles daran setzen wollen, Wiedergutmachung zu betreiben und zu verhindern, dass die Wundertüte FC Augsburg nicht die nächste bittere Überraschung in der Liga wird.